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Wenn das Bier einen eigenen Fanclub hat...

Meckatzer Frühlingsfest

Wenn das Bier einen eigenen Fanclub hat...

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    An diesem Wochenende endet beim 21. Fanclub-Fest die Amtszeit der amtierenden "Miss Meckatzer" Laura Osswald. Am Samstag wird ihre Nachfolgerin gewählt.
    An diesem Wochenende endet beim 21. Fanclub-Fest die Amtszeit der amtierenden "Miss Meckatzer" Laura Osswald. Am Samstag wird ihre Nachfolgerin gewählt. Foto: Ralf Lienert

    Wie kam es denn dazu, dass Ihre Brauerei nun seit 21 Jahren einen eigenen Fanclub besitzt?

    Michael Weiß: Ein junger Mann aus Oberstaufen, Andreas Straub, hat den Club 1996 gegründet. Innerhalb kurzer Zeit kamen immer mehr Fans hinzu, so dass er schließlich mehrere Hundert Mitglieder hatte. Als die Sache immer noch größer wurde, wandte er sich an uns, ob wir die administrativen Dinge übernehmen können.

    Das haben wir natürlich gerne gemacht. Der Meckatzer Fanclub ist nämlich alles andere als eine reine "Saufgemeinschaft", sondern verkörpert all das, was mir persönlich wichtig ist: Qualität, das Miteinander und die Pflege der Genusskultur.

    Meckatzer Fanclub:

    Der Meckatzer-Fanclub wird von Meckatzer Löwenbräu selbst verwaltet. Die Mitgliedschaft kostet jährlich 17.38 Euro. Mitglieder erhalten dafür unter anderem ein Willkommenspaket, jährlich ein T-Shirt und Biermärkchen und können gratis an Brauerei-Führungen und am Fanclub-Fest teilnehmen.

    Hier gibts mehr Infos

    .

    Wie viele Mitglieder zählt der Fanclub denn aktuell?

    Weiß: Derzeit hat er rund 8.500 Mitglieder. Das ist eine unglaubliche Zahl - vor allem, weil die Mitgliedschaft auch etwas kostet. Am Anfang waren es zwanzig Mark, vor einigen Jahren haben wir uns dann für den Jahresbeitrag von 17.38 Euro entschieden. 1738 ist das Gründungsjahr der Meckatzer Brauerei. Es gibt natürlich auch größere Brauereien, die einen Fanclub haben, aber dort ist die Mitgliedschaft fast immer umsonst. Dagegen haben wir uns bewusst entschieden. Ich sage immer: Was nichts kostet, ist auch nichts wert. Und Werte sind uns sehr wichtig.

    Meckatz ist ein Ortsteil von Heimenkirch und liegt im beschaulichen Westallgäu. Woher kommen die Fanclub-Mitglieder denn so?

    Weiß: Der Großteil natürlich aus unserer Region, dem Bodenseeraum, aus Oberschwaben und dem Allgäu. Rund 350 bis 400 Mitglieder kommen aus dem Großraum Stuttgart und einige auch aus dem übrigen Deutschland – Berlin beispielsweise, wo es auch unser Bier gibt. Aber wir haben sogar Mitglieder in Frankreich, der Schweiz, Liechtenstein – und ich meine sogar in den USA, wo uns Auswanderer die Treue halten.

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    Wie tickt denn ein typisches Meckatzer-Fanclub-Mitglied?

    Weiß: Unsere Mitglieder stammen aus allen Altersgruppen, von 20 bis 70. Es sind Frauen wie Männer. Deshalb ist die Frage nach unserer Zielgruppe immer sehr schwierig. Man kann sie überhaupt nicht nach Geschlecht, Herkunft oder Einkommen einteilen.

    Programm des Frühlingsfests auf dem Brauereigelände:

    Freitag:

    Die "Albkracher" sorgen

    ab 20 Uhr

    mit einer Mischung aus Alpenrock, Volksmusik und Charthits für Festzeltgaudi. Eintritt ab 18 Jahren.

    Samstag:

    Ab

    13 Uhr

    wird das Fanclub-Fest gefeiert mit Stimmungsmusik von "HinderVier" und der "Brasserie". Eintritt ist nur für Mitglieder des Fanclubs ab 16 Jahren. Gewählt wird eine neue Miss Meckatzer.

    Ab 19.30 Uhr

    gibt es einen Stimmungswettbewerb mit den Musikkapellen Maria-Thann, Berg und Winterstettendorf. Eintritt frei ab 18 Jahren (auch Nicht-Fanclub-Mitglieder).

    Sonntag: Von 10 Uhr bis 16.30 Uhr

    Frühschoppen mit der Musikkapelle Riedheim, Kinderprogramm und einen Festzelt-Nachmittag mit Rahmenprogramm und der Musikkapelle Heimenkirch. Interessierte können auf einem Rundweg die Brauerei bei laufender Flaschenfüllerei zu besichtigen.

    Parken:

    Während des Wochenendes ist ein Pendelverkehr zwischen den Parkplätzen in Heimenkirch und dem Bahnhof Heimenkirch eingerichtet. "Meckatzer" empfiehlt wegen der begrenzten Parkplätze mit der Bahn anzureisen. (wa)

    Warum ist es für eine Brauerei überhaupt wichtig, einen Fanclub zu haben?

    Weiß: Der Fanclub ist für uns eine tolle Möglichkeit, den Kontakt zu unseren Konsumenten zu halten. Das Entscheidende ist, aus Biertrinkern Fans zu machen, die treu bleiben. Dieses Unstete wird heutzutage ja allgemein beklagt: Die Verbraucher würden mal dies, mal das kaufen, ständig zwischen den Marken hin- und herwechseln. Aber schauen Sie sich doch mal die Kampagnen der sogenannten Fernsehbiere an: Fast immer steht da eine Gruppe junger Leute zusammen, trinkt Bier und vermittelt Spaß.

    Das ist genauso austauschbar wie die Marken, die dahinter stehen. Und dann wundern sich diese Konzerne, warum die Verbraucher zu einem anderen Bier greifen, weil das halt gerade im Angebot ist. Wir haben da ein anderes Werteverständnis – nicht nur was die Qualität unseres Bieres angeht, sondern auch im Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Zulieferern. Das versuchen wir, unseren Konsumenten zu vermitteln und sie dadurch zu Fans zu machen.

    Am Samstag findet das Meckatzer-Fanclub-Fest zum 21. Mal statt. Was wird geboten?

    Weiß: Wir feiern das ganze Wochenende, zum Fanclub-Fest am Samstag ab 13 Uhr sind aber nur unsere Fanclub-Mitglieder eingeladen. Es werden über 1.500 Menschen kommen, die zum Teil bis aus Frankfurt, Braunschweig und Norddeutschland anreisen. Wir werden gemeinsam einen schönen Nachmittag verbringen und die neue Miss Meckatzer wählen. Für mich ist das alljährliche Fanclub-Fest immer ein bisschen wie ein großes Familienfest. Man sieht viele bekannte, aber auch neue Gesichter. Wer übrigens noch kein Mitglied ist, aber dennoch teilnehmen will: Man kann auch kurzfristig direkt vor Ort noch eine Mitgliedschaft abschließen.

    Welche Erlebnisse der vergangenen 21 Jahre mit Ihren Fanclub-Mitgliedern sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

    Weiß: Da gibt es viele schöne Momente. Im vergangenen Jahr gab es eine lustige Männertruppe, die mit einer weißen Stretch-Limousine zu unserem Fanclub-Fest kam. Ich durfte dann auf einem Sessel in dem Auto Platz nehmen und wir haben einen 20-minütigen Ausflug gemacht, bei dem sie zum Beispiel gesungen haben. Das war ein tolles Erlebnis. Letztes Jahr konnten wir beim Fest außerdem unsere Fans mit der Mitgliedsnummer 1 bis 10 auszeichnen, also diejenigen, die von Anfang an dabei waren.

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