Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft ist weiter ausgesprochen schlecht. Zwar verbesserte sich der von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) erhobene Index im Vergleich zu letzten Erhebung im Frühjahr um 13 Punkte auf 64, doch das ist "nach wie vor ein extrem niedriger Wert", wie die Organisation am Montag mitteilte. Das Normalniveau liege bei 100 Punkten.
Die aktuelle Verbesserung beim Index geht ausschließlich auf optimistischere Erwartungen zurück. Die aktuelle Lage wird dagegen noch einmal ein Stück negativer eingeschätzt als im Frühjahr. "Je schlechter die Lage, desto eher rechnet man mit einer Erholung", erklärte vbw-Präsident Wolfram Hatz.
Der Teil-Lockdown trifft die bayerische Wirtschaft
Für Bayern erwartet er derzeit einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent im laufenden Jahr. Das gelte aber nur, wenn der aktuelle Teil-Lockdown auf den November begrenzt bleibe. Werde er verlängert und treffe das Weihnachtsgeschäft, sei dagegen mit einem Minus von 7 Prozent zu rechnen.
Dennoch unterstützte Hatz die aktuellen Maßnahmen. "Wenn wir die Infektionszahlen nicht in den Griff bekommen, wird es die Menschen und die Wirtschaft noch viel härter treffen", sagte er. Darauf müsse man sich jetzt konzentrieren.
Trotz Impfstoff sind die Aussichten für die bayerische Wirtschaft nicht gut
Eine schnelle Erholung der Wirtschaft erwartet Hatz nicht: "Auch wenn es zuletzt optimistische Meldungen im Hinblick auf einen Impfstoff gab, wir werden noch einige Zeit mit Einschränkungen leben und wirtschaften müssen." Zudem kämpfe man auch mit Schwierigkeiten jenseits von Corona wie dem drohenden ungeregelten Brexit oder protektionistischen Tendenzen in den USA und China.