Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Wie sich Unternehmer Manfred Kurrle für die Natur im Allgäu stark einsetzt

Autobiografie

Wie sich Unternehmer Manfred Kurrle für die Natur im Allgäu stark einsetzt

    • |
    • |
    Vor zehn Jahren rief Manfred Kurrle die Naturschutzstitung Allgäuer Hochalpen ins Leben.
    Vor zehn Jahren rief Manfred Kurrle die Naturschutzstitung Allgäuer Hochalpen ins Leben. Foto: Martin Weinmann

    Der Unternehmer Manfred Kurrle hat in der Region seine Spuren hinterlassen. Er gründete die Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen, baute gemeinsam mit Hotelier Karlheinz Fäßler und weiteren Investoren den Golfplatz Oberallgäu in Bolsterlang und beteiligte sich am Flughafen Memmingen und zahlreichen anderen Projekten im Allgäu. Jetzt hat der 82-Jährige ein Buch über sein Leben geschrieben. Auf 200 Seiten blickt er auf seine berufliche Karriere zurück und erzählt, wie er sich ins Oberallgäu verliebte. Zudem gewährt er Einblicke, wie es ihm gelang, den Wittelsbachern die sogenannte "Prinzregentenjagd", das Alp- und Forstgut Einödsbach abzukaufen und den Besitz in eine Naturschutzstiftung umzuwandeln, die er die "Krönung seiner Lebensleistung" nennt. Auch Weggefährten, Geschäftspartner, Familie und Freunde kommen zu Wort.

    Nach einem Ingenieursstudium legte Kurrle als erfolgreicher Unternehmer in seiner Heimatstadt Stuttgart den Grundstein für sein späteres Leben. "Mit Däumchendrehen kommt man nicht weit", schreibt Kurrle. "Ohne Engagement und vollen Einsatz geht man früher oder später unter." Bereits in jungen Jahren kommt Kurrle ins Allgäu. Seine Frau Christa lernt er beim Skifahren in Bolsterlang kennen. Dort erfüllt er sich später einen Traum und kauft einen Bauernhof, auf dem er bald mit seiner Familie lebt. Durch den Kontakt mit anderen Unternehmern entdeckt er die Leidenschaft für die Jagd, die Natur und die Tiere.

    Auf das Alp-und Forstgut Einödsbach wird er durch einen Geschäftspartner aufmerksam, für den er erste Gespräche mit den Wittelsbachern führte. Der Adelsfamilie hatte das Jagdgebiet rund 150 Jahre gehört, nachdem der bayerische Prinzregent Luitpold die damalige Oberstdorfer Gemeindejagd im Jahr 1850 zunächst gepachtet, später größtenteils gekauft hatte. Als der Geschäftspartner das Interesse verliert, setzt Kurrle die Gespräche dennoch fort. "Durch die lange Verhandlungszeit und das Erkunden der traumhaften Landschaft war mir das Alpgut dann selbst so sehr ans Herz gewachsen, dass ich diesen wunderbaren Besitz kaufte."

    1998 erwarb Kurrle das Forstgut Einödsbach. In seinem Buch erinnert er sich an die Worte Prinz Luitpolds: "Herr Kurrle, wir verkaufen an Sie den landschaftlich schönsten Naturbesitz, den das bayerische Königshaus jemals hatte." Doch nicht allen gefiel, dass ein Württemberger der größte Grundbesitzer in Oberstdorf wurde. Kurrle schreibt über Differenzen mit den Oberstdorfer Rechtlern, denen Prinz Luitpold das Gebiet ursprünglich zum Kauf angeboten hatte. "Neben Anerkennung musste ich Störmanöver, aber auch Neid erleben", erzählt er rückblickend.

    Er ist ein Glücksfall für die Region. Kreisrat Manfred Baldauf über Manfred Kurrle

    Großes Bedauern schwingt mit, wenn Kurrle über das Scheitern seiner Pläne für ein Wasserkraftwerk im Rappenalptal berichtet. Die Pläne, die die Naturschutzstiftung langfristig finanziell absichern sollten, wurden nie realisiert - auch weil die Gemeinde das Projekt, an dem sie anfangs beteiligt war, nicht weiter unterstützte. Kurrle steckte dennoch einen Millionenbetrag in die historischen Alpgebäude. "Mich hat auch begeistert, dass Manfred mit viel Finanzeinsatz die Alpen saniert und nutzbar gemacht hat, lange bevor er sie in die Stiftung überführte", schreibt Manfred Baldauf in dem Buch. Der Oberstdorfer Kreisrat nennt Kurrle einen "Glücksfall für die Region".

    Kurrle investiert auch in anderen Bereichen. Er unterstützt die Ski-WM 2005, investiert in den Allgäu-Airport, realisiert verschiedene Immobilienprojekte. Kurrle war zudem lange Jahre Präsident des Golfclubs Sonnenalp und engagierte sich als Vorsitzender des Kreisjagdverbandes. Wie es in seiner Autobiografie heißt, seien ihm - im geschäftlichen und im privaten Leben - vor allem Respekt, Seriosität, Achtung, Anerkennung und gesellschaftliche Akzeptanz wirklich wichtig gewesen. Er wollte mitreden können, Gehör finden "und eine natürliche Autorität genießen", schreibt Kurrle: "Das macht den Wert eines Menschen aus und definiert in meinen Augen ein gelungenes und erfülltes Leben."

    Das Buch "Mein Weg zur Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen" von Manfred Kurrle ist im Medienshop des Allgäuer Anzeigeblatts in Immenstadt und bei der Buchhandlung Osiander in Sonthofen erhältlich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden