Auf den ersten Blick ist es eher ruhig und beschaulich. Es ist auch noch früh am Abend, die ersten Bands starten um 21 Uhr. Am Samstag, dem Haupttag, sind es die Gruppen „Barfuass“ aus Mellau/Österreich und „Nasvai“ aus Kempten, die auf den Abend einstimmen.
Langsam füllt sich der große Parkplatz. Ein umgebauter Mähbalken diente einem jungen Paar als Fahrzeug. „Über zwei Stunden waren wir von Rammingen unterwegs“, erzählen sie. Alle sind gut drauf am Zeltplatz, die Sanitäter und auch der junge Feuerwehrler, der die Fahrzeuge einweist. „Es wird bestimmt vier Uhr“ sagt er lächelnd. Auch das große Areal um den Gasthof Obermindeltal ist noch gut überschaubar. Security hier, Security dort, ja Sicherheit ist auch hier wichtig. Aber auch sie sind guter Laune.

Gemütlich sitzt Mitveranstalter Thomas Seegger auf einer Bierbank, doch seine Augen sind überall. Und er kann sich auf die vielen Mitarbeiter und Vereine verlassen, die schon seit vielen Jahren mit dabei sind. „Der Freitag war gut“, meint er rückblickend. Auch mit dem Wetter ist er zufrieden, „letztes Jahr hatten wir Neuschnee“. Und er erzählt, wie alles begann, wie aus dem früheren Discoleben das heutige große Veteranentreffen entstanden ist.
Letztes Jahr noch Schnee
In den Zelten ist es noch relativ ruhig. Das eingespielte Team füllt noch die Depots mit Getränken auf, alle sind für den großen Ansturm gerüstet. „Wir genießen es“, meinte eine junge Mitarbeiterin, nicht nur den Job hier, auch die Musik und die vielen netten Leute. Die Bands beginnen mit den Soundchecks, die Lichteffekte werden noch geprüft. Einige Musiker werden nervös, die Technik wird nochmal überprüft.
Noch ein kurzer Blick in das VIP-Zelt von Alban Seeger, der hier seine „Veteranen“ und Freunde begrüßt. „Man hat es vor vielen Jahren so vereinbart, dass man sich jedes Jahr hier wiedertrifft“, erzählt Seeger sen., der sich immer auf das dreitägige Fest freut. Mit den Anwohnern gibt es keine Probleme, „die sind ja alle bei uns auf dem Fest“, sagt Seegger „Es passt einfach alles“, meint er, „und zu viel wird es nie, obwohl ja noch das „End of Summer-Festival“ dazukommt.“
Es passt einfach alles, und zu viel wird es nie.Alban Seeger
Die Willofser sind eben alle in einer großen Feierlaune, denn über 20 Bands und drei Tage Festival gibt es nicht so oft in der Region.
Vom kleinen Zelt nebenan sind die ersten Takte zu hören. „Barfuass“ aus dem Bregenzer Wald hat angestimmt. Von allen Seiten kommen die Besucher ins Zelt. Der Rhythmus stimmt, die ersten Besucher tanzen sich schon mal warm. Einer im Radldress, einer im Faschingsgwand und einer, der wie ein Alpöhi aussieht, mit langem Bart und Inlinern. Der Mundart Pop oder Rock und der Blues Rock kommen gut an.
Drinnen abgehen, draussen am Lagerfeuer runterkommen
Im großen Zelt heizt die Metal Rockband „Nasvai“ den Gästen so richtig ein. Ob Jung oder Alt, auch hier fährt jeder auf die große Bühnenshow der Kemptener Gruppe ab. Das liegt vor allem an Frontsänger Eugen Schreiner, der Action liebt und lebt. Noch eine „Schippe“ legte dann die Gruppe „Elisabeth Lee’s Cozmic Mojo “ mit der texanischen Sängerin und ihrem Texas Roots Rock drauf. Auch im anderen Zelt kocht es, hier stellte die Heavy-Rockband „Stepfather Fred“ ihr neues Album vor.
Zwischendurch finden die Gäste immer wieder Gelegenheit, sich am großen Lagerfeuer mit anderen zu treffen, eine Stärkung einzunehmen oder die Musik mal von außen zu genießen. „Tim Beam & The Shots of Love“ aus Freiburg, „Pristine“ und „Tankus The Henge“ aus London runden das internationale Samstagsprogramm ab.
Wem das Ganze noch zu wenig ist, der kann sich noch im Stadel und in der Disco heiße Rhythmen um die Ohren hauen und die Tanzgelenke in Höchstform bringen. Dass es beim Heimweg bei Manchem schon hell ist, liegt sicher nicht nur am hellen Mond.
Heute, am Montag, gibt es noch einmal Gelegenheit, beim Festival live dabei zu sein. Es spielen: „Ina Karian und Paris la nuit“, „Gendrix“, „The Wake Woods“, „Monkey Beach“, „Jeff Aug Solo“, Carl Varheyen“, Ni Sala“ und „The Wiskey Foundation“ mit Funk, Soul, Punk, Groove, Rock’n Roll, Jam, Jazz, Bava Reggae sowie Hardrock.