Er war der Traum aller Frauen. Da sind sich seine weiblichen Fans bis heute einig. "Roy hatte eine einmalige Aura. Das kann man nicht beschreiben", sagt Angie Pavlicek. Als sie Roy Black mit Anfang 20 im Fernsehen sah, war es um sie geschehen, erinnert sie sich schmunzelnd.
Mehrere Male begegnete sie ihrem Idol. Sie besucht Auftritte und Autogrammstunden - und verbringt ihren Urlaub in seiner Nähe. Als Roy Black die legendäre TV-Serie "Ein Schloss am Wörthersee" dreht, reist sie ihm ins österreichische Kärnten hinterher. Am Set wechselt sie sogar einige Worte mit ihrem Idol. Der Schlagersänger erkennt seine glühende Anhängerin aus dem Allgäu, die sich um eine Rolle als Komparsin bewirbt. "Ich freue mich auf Dich", spricht er ihr Mut zu.
Doch dann kommt alles anders. Wenige Tage später, am 9. Oktober 1991, stirbt Roy Black im Alter von 48 Jahren an Herzversagen in seiner Fischerhütte in Heldenstein (Oberbayern).
"Für mich ist eine Welt zusammengebrochen", sagt Angie Pavlicek. Bis heute trauert sie um den Schlagerstar, den zu seinen Glanzzeiten 98 Prozent aller Deutschen kannten. Um die Erinnerung wachzuhalten, schaltet Angie Pavlicek jedes Jahr an seinem Todestag eine Anzeige in der Allgäuer Zeitung. Vielen Fans spricht sie aus dem Herzen, wenn sie darin schreibt: "Zum Andenken an unseren geliebten und unvergessenen Roy Black" oder "Du bleibst unser Stern am Horizont."
(Hier siehst Du ein Video von Angie Pavliceks liebstem Roy-Black-Lied:)

Dass Kritiker ihren Schwarm bis heute als "Schnulzenkönig" abtun, tut der Liebe keinen Abbruch. Im Gegenteil: "Schnulzen sagen doch nur Menschen, die keine Gefühle haben oder zulassen können. Außerdem hatte der Roy viel mehr drauf. Dass er auch ein echter Rock'n'Roller sein konnte, wissen nur wenige."

Roy Black, der mit bürgerlichem Namen Gerhard Höllerich hieß und in Straßberg bei Augsburg geboren wurde, sei in jedem Fall ein Mensch voller Gefühle und Facetten gewesen. "Er konnte der absolute Spaßvogel sein und auf der Bühne die Leute begeistern. Privat war er ein Grübler, sehr belesen, ein tiefsinniger Mensch", sagt Angie Pavlicek, die Kontakt zu früheren Begleitmusikern pflegt. Auch mit anderen Fans tauscht sie sich aus. "Es sind wunderbare Freundschaften entstanden. Das hätte dem Roy sicher gefallen", sagt die verheiratete Allgäuerin.
Bei einer Ausstellung zum 20. Todestag in Bobingen lernte sie Nicole Tänzer aus Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) kennen. "Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Die Liebe zu Roy verbindet", sagt Nicole Tänzer schmunzelnd. Wenn sie zu Besuch im Allgäu ist, hören die beiden Roy-Black-Hits, schauen seine Filme und Konzertmitschnitte an oder zeigen sich Fotos, auf denen sie ihm ganz nahe waren.
In solchen Momenten teilen Angie Pavlicek und Nicole Tänzer das tröstliche Gefühl, dass Roy Black noch immer zu ihrem Leben gehört.