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Zehntausende Besucher bei Familien- und Sporttag in Kempten

Riesen-Andrang

Zehntausende Besucher bei Familien- und Sporttag in Kempten

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    Unerwarteten Andrang gab es am Samstag und Sonntag auf die "Toggo-Tour" a, St.-Mang-Platz. Manchen Besuchern wurde es wegen des Trubels und der Wartezeiten an den Gratis-Stationen sogar zuviel.
    Unerwarteten Andrang gab es am Samstag und Sonntag auf die "Toggo-Tour" a, St.-Mang-Platz. Manchen Besuchern wurde es wegen des Trubels und der Wartezeiten an den Gratis-Stationen sogar zuviel. Foto: Ralf Lienert
    Beim Alpenverein Sektion Allgäu-Kempten konnten sich die Kids an der Pumptrack-Bahn versuchen.
    Beim Alpenverein Sektion Allgäu-Kempten konnten sich die Kids an der Pumptrack-Bahn versuchen. Foto: Ralf Lienert

    Raus aus den vier Wänden und rein ins sportliche Abenteuer - so lautete am Samstag das Motto für Jung und Alt. Auch in seiner vierten Auflage hielten Familientag und Tag des Sports, was die Ankündigungen versprachen. Insgesamt präsentierten sich 32 Mitmachstationen über die gesamte Innenstadt verteilt. Alleine elf Kemptener Sportvereine engagierten sich rundum für Kinder, Jugendliche und Eltern.

    Stand hoch im Kurs: das Tigerenten-Rodeo mit der AOK.
    Stand hoch im Kurs: das Tigerenten-Rodeo mit der AOK. Foto: Ralf Lienert

    Da rückten attraktive Sportarten in den Mittelpunkt und zeigten, wie viel Spaß Bewegung machen kann. Dabei ging es um Geschicklichkeit beim Pumptrack-Fahren der Bike-Initiative Kempten, um Ausdauer beim Laufen in der Skating-Technik, um sicheres Balancieren beim Slacklining und um jede Menge Gaudi bei den "Walking Balls". Auf der Airtrack-Bahn erprobten angehende Turner ihr Können und beim Basketball zeigte sich, wer zielsicher werfen kann.

    Hoch hinaus ging es auf der Airtrack-Bahn samt Hüpfburg beim TV Kempten.
    Hoch hinaus ging es auf der Airtrack-Bahn samt Hüpfburg beim TV Kempten. Foto: Ralf Lienert

    Deutlich zu erkennen war das "unermüdliche Engagement und der immense Wert der Jugendarbeit aller Kemptener Sportvereine". So formulierte es Klaus Schwaninger, zuständig für den Sport bei der Stadt Kempten. Jedenfalls haben City Management und Sportamt mit der bunten Veranstaltung zehntausende Besucher angelockt. Über 4000 Kinder haben an der Rallye über verschiedene Stationen teilgenommen. Das Smartphone-Zeitalter schien außer Kraft gesetzt. Spielekonsole, Handy oder Fernsehen hatten an diesem Tag offensichtlich ihre Macht verloren. Da fiel es schwer, den Meldungen über zu wenig Bewegung bei Kindern und Jugendlichen zu glauben oder die fast 15 Prozent übergewichtige Kinder zu erkennen.

    Wie es mit den sportlichen Aktivitäten im Alltag aussieht, wussten Trainer der Kemptener Sportvereine. Da hat beispielsweise Sebastian Ziolko, Vorstand der "Allgäuer Trockenschwimmer" seine eigene Devise: "Wir sagen, weg vom Computer und rauf auf das Skateboard‘. Unser jüngstes Mitglied ist vier, das älteste 44". Sportlich interessiert seien sie alle und würden ihre Freizeit lieber auf dem Board als mit dem Smartphone verbringen. Und das bei nahezu jedem Wetter. Wichtig sei, Kinder frühzeitig an den Sport heranzuführen und die richtige Technik zu vermitteln.

    Für Stefan Sommerfeld von der Bike-Initiative Kempten beim Deutschen Alpen Verein würden mehr Anlagen für den Individualsport helfen, Jugendliche für Aktivitäten im Freien zu gewinnen. Beispielsweise ein Pumptrack beim Reitstall-Gebäude an der Iller und ausgewiesene Mountainbike-Strecken. Gefahren würde sowieso, auch da, wo es nicht gerne gesehen wird. Das Interesse Jugendlicher für das Bike sei jedenfalls groß. Das bewies auch der Andrang während des ganzen Tages.

    Gut für Körper und Seele

    "Basri & Resit" unterrichten beim TV Waltenhofen Kinder, Jugendliche und Frauen in Techniken der Selbstverteidigung. Basri Senoldu kennt die "Handy-Krankheit" bei Jugendlichen, aber auch Erwachsenen. Das Ergebnis der Digitalisierung sei letztlich Langeweile. Der Familientag sei die beste Bühne, um auf die große Bedeutung des Sports aufmerksam zu machen. "Sportliche Betätigung ist gut für Körper und Seele und hilft den Alltag zu bewältigen", sagt der Coach.

    Das leidige Thema Handy ist auch Fred Egbers bekannt. Er trainiert die B2 beim FC Kempten, Fußballer im Alter von 14 bis 16 Jahren. "Ein oft unterschätzter Faktor beim Fußballspielen ist für Kinder und Jugendliche der Spaß in den Trainingseinheiten. Ich sehe das immer wieder. Wenn sie im Rudel zusammenstehen, ist das Handy wichtig. Aber nur so lange, bis das Training angepfiffen ist. Dann hat der Sport die Oberhand und nichts anderes zählt mehr."

    "Kinder müssen spielerisch an den Sport herangeführt werden, damit sie später nicht zum Stubenhocker werden", sagt Walter Müller. Er hatte die "Spielewalter"-Korbwand aufgebaut. Basketball-Fans kamen dort auf ihre Kosten. Dass die Freude an der Veranstaltung bei großen und kleinen Besuchern riesig war, zeigten etliche Kommentare über "einen ganz tollen Tag in Kempten."

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