Unsere Hände benutzen wir täglich ganz selbstverständlich: beim Tippen auf dem Handy, beim Essen, beim Öffnen einer Wasserflasche oder beim Autofahren. Ohne Hand geht nix! Jetzt gibt es am 1. März sogar einen offziellen Gedenktag, eingeführt von der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH). Die häufigsten Handverletzungen gibt es zum Jahresende: Allein in einer Silvesternacht werden in großstädtischen Kliniken 50 bis 60 schwere Verletzungen behandelt, teilt die DGH mit.
Wir wollen den Tag der Hand nutzen, um auf die Komplexität der menschlichen Hand sowie über mögliche Erkrankungen und Verletzungen hinzuweisen. Dr. med Johannes Huber von der chirurgischen Praxisklinik in Kempten
Der "Tag der Hand" steht unter jährlich wechselnden Schwerpunktthemen: 2018 ist es die Prävention von Handverletzungen. Die häufigsten Ursachen sind Arbeitsunfälle, gefolgt von Freizeit- und Sportverletzungen. Die Folgen: Verstauchungen, Brüche oder Quetschungen, Entzündungen und Verbrennungen bis hin zu abgetrennten Fingern durch Unfälle an Maschinen. Also Obacht bei der Berufswahl! ;)
In der Handchirurgie des Klinikums Kempten werden jährlich bis zu 900 Handbrüche behandelt, teilt Sprecherin Christine Hartke mit. Etwa 300 davon müssen operiert werden, vor allem Frakturen an der Mittelhand und an den Fingern. Pro Jahr gibt es 60 bis 90 komplizierte Fälle, bei denen Sehnen-, Nerven- und Weichteile oder sogar abgetrennte Finger rekonstruiert werden müssen. Am häufigsten sind das Kreissägenverletzungen, sagt Hartke.
Wie wichtig die Hände sind, sieht man meist erst, wenn das Greifen nicht mehr richtig funktioniert. Allein an einem normalen Bürotag brauchen wir unsere Hände zig mal: beim Tippen auf der Computer (ohne Hände wäre dieser Artikel nie entstanden), beim Telefonieren oder beim Begrüßen. Wir haben das mal ausprobiert, seht selbst:

Etwas unnützes Wissen am Rande: In Amerika gibt es sogar den kuriosen Feiertag Winke-Deinen-Nachbarn-mit-der-ganzen-Hand-zu-Tag. Der findet traditionell am 7. Februar statt und soll das aufrichtige Winken fördern - freundlich, mit einem Lächeln im Gesicht und eben mit allen fünf Fingern. Wer das nicht schafft, der wartet am besten auf den 1. August - da ist nämlich Weltmittelfingertag. Eine Protestgeste, die - betrachtet man das Wunderwerk Hand - ohne das komplexe Zusammenspiel von Sehnen und Muskeln in den Fingern gar nicht möglich wäre.
Die Handchirurgen sind sich jedenfalls einig: "Unsere Hand ist komplex und verletzlich." Es wird Zeit, den Händen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir haben uns in der Kemptener Innenstadt mal ein paar Handflächen genauer angeschaut. Testet euer Auge - könnt ihr Alter und Beruf der Personen richtig zuordnen?