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Zwölf Kilogramm Drogen am Allgäu Airport

Haftstrafe für Schmuggler

Zwölf Kilogramm Drogen am Allgäu Airport

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    Kiloweise Drogen im Reisegepäck: Anfang des Jahres machten Zollfahnder einen großen Fang am Allgäu Airport. Nun wurde der Mann verurteilt, in dessen Taschen sie insgesamt zwölf Kilo Marihuana fanden.
    Kiloweise Drogen im Reisegepäck: Anfang des Jahres machten Zollfahnder einen großen Fang am Allgäu Airport. Nun wurde der Mann verurteilt, in dessen Taschen sie insgesamt zwölf Kilo Marihuana fanden. Foto: Hauptzollamt Augsburg/Schüller

    Es war einer der größten Rauschgiftfunde an einem deutschen Flughafen - nun wurde der Schmuggler verurteilt: Fünfeinhalb Jahre muss ein 28-Jähriger in Haft, in dessen Gepäck Zollermittler am Allgäu-Airport in Memmingerberg zwölf Kilogramm Marihuana fanden. Wie sich herausstellte, hat der Mann, der sich zuletzt als Tagelöhner in Spanien durchschlug, Verbindungen zu anderen Drogendelikten. Wie zum Beispiel sind seine Daumenabdrücke im Jahr 2011 auf ein Rauschgiftpaket am Frankfurter Flughafen gekommen?

    Der Mann aus Gambia (Westafrika) lebt seit zehn Jahren in Spanien. Mit seinen Einnahmen als Tagelöhner unterstützt er seine Familie - Eltern, Frau und drei Kinder. Während des Prozesses in Memmingen gibt der Mann das Unschuldslamm: Von Drogenhändlern sei er unwissentlich als Bote missbraucht worden. Er könne nicht lesen, schreiben und rechnen, habe nie eine Schule besucht. Ein Bekannter habe ihn gebeten, zwei Taschen mit Kleidung zu seinem Sohn nach Memmingen zu bringen. Der Bekannte habe auch den Flug ins Allgäu bezahlt. Es sei sein erster Aufenthalt in Deutschland überhaupt gewesen, behauptet der Drogenkurier vor Gericht. Dass es so nicht gewesen sein kann, schildern Zeugen, darunter die am Einsatz beteiligten Polizisten.

    Bei der Ankunft am 16. Januar habe sich der 28-Jährige verdächtig verhalten: "Er wollte die Kontrolle schnell umgehen. Er leugnete, Gepäck zu dabei zu haben, obwohl an seinem Ticket Gepäckscheine klebten."

    Auch mit Drogen gedealt?

    Der Mann habe sich ertappt gefühlt. Vielleicht, weil die kurz danach durchsuchten Taschen seinen Namen tragen? In jeder von ihnen finden die Zollfahnder 5,9 Kilogramm Marihuana von hoher Qualität. Der Gambier wird sofort verhaftet. Die Ermittler haben herausgefunden, dass er nicht etwa zum ersten Mal, sondern fast zwei Dutzend Mal in Deutschland gewesen sein muss - zweimal davon im Allgäu. Außerdem: Auf der Verpackung eines Drogenpakets, das 2011 bei einer Frau am Flughafen in Frankfurt gefunden worden ist, hat die Polizei damals seine Daumenabdrücke sichergestellt. Ist der Mann selbst süchtig? Und hat er die Drogen auch selbst verkauft? Das bleibt unbewiesen. Ein Psychologe attestiert dem Angeklagten jedoch volle Schulfähigkeit. Das Gericht urteilt: Der Drogenkurier aus Spanien muss fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis.

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