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Zwillingsflohmarkt hilft vielen Eltern und Kindern

Großer Andrang in MOD

Zwillingsflohmarkt hilft vielen Eltern und Kindern

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    Da war einiges los: Der Zwillings- und Drillingsflohmarkt in Marktoberdorf erwies sich einmal mehr als Renner.
    Da war einiges los: Der Zwillings- und Drillingsflohmarkt in Marktoberdorf erwies sich einmal mehr als Renner. Foto: Wolfgang Hepke

    Es ist kurz vor 14 Uhr, im Eingangsbereich des Modeons herrscht emsiges Treiben. Zig Leute warten auf Einlass. Doch es stehen weder ein Konzert noch eine Theateraufführung an. Besuchermagnet ist vielmehr der von den Kleidermotten der evangelischen Johannesgemeinde veranstaltete Zwillings- und Drillingsflohmarkt.

    Kinder, Mütter und Väter drängen ins Foyer und in den Saal, wo viele private Standbetreiber warten. Schnell einen kurzen Blick auf die Tische werfen, das Sortiment abchecken und schon haben die ersten etwas gefunden. Eine syrische Flüchtlingsfamilie mit sechs Kindern hat nach kurzer Zeit alles beisammen, Kleidung und Spielzeug und alles zu kleinen Preisen. Eine junge Schwangere sucht gezielt nach Babyartikeln. Auch sie wird schnell fündig.

    Etliche Zwillingseltern sind unter Anbietern wie Besuchern. Sie kommen aus der ganzen Region zu dem Basar. Susanne Knee aus Halblech mit ihren Zwillingen Emilia und Benjamin (7) etwa. „Es ist zu schade, die wenig gebrauchten Sachen einfach wegzugeben“, sagt Knee. Und Oma Rosi Koch aus Ottobeuren, die ihre Enkel Anton und Kilian (18 Monate) mitbetreut, meint: „Man braucht mit Zwillingen alles doppelt und es kostet auch doppelt so viel.“ Das fange beim Kinderwagen an und höre bei der Kleidung auf. Um so wichtiger seien Basare.

    Alles im Doppelpack: Viele Eltern sind froh, dass es den speziellen Flohmarkt für Zwillinge gibt.
    Alles im Doppelpack: Viele Eltern sind froh, dass es den speziellen Flohmarkt für Zwillinge gibt. Foto: Wolfgang Hepke

    „Man muss auf einiges verzichten und zurückstecken“: Die Erfahrung macht auch Tamara Steger (10) aus Kaufbeuren schon. Dennoch ist sie gerne mit ihren Zwillings-Geschwistern Fabian und Vanessa zusammen.

    Am Rande des Basars tauschen sich Eltern aus. „Es gibt viel Arbeit mit den Zwillingen“, erzählt etwa Jörg Hoffmeister aus Füssen, der mit Sarah und Andrea (15 Monate) unterwegs ist. Während seine Frau Klamotten aussucht, kümmert sich Papa Jörg um die Kleinen. Ein häufiges Bild. Sabrina Reichart aus Lechbruck, stolze Mama von Leonie und Luisa (neun Monate), gibt Hoffmeister recht. „Es fängt schon beim Einkauf an: Wohin mit zwei Kleinen im Einkaufswagen?“, erzählt Reichart. In Holland sei das besser: „Die sind auf Zwillinge eingestellt.“

    Ich brauche Spielsachen bei Jonathan und Maximilian immer doppelt. Da muss der Traktor bei beiden blau sein, die Bälle rot. Kathrin Schulz, Mutter von Zwillingen

    Noch ein Kleinkind mehr schultert Kathrin Schulz aus Frankenried. Zu den Söhnen (drei Jahre) gesellte sich mit Ronja (1) ein drittes Kind. Schulz versucht im Modeon, ihren breiten Drillingswagen zu verkaufen. „Ich freue mich, anderen Familien mit günstigen Sachen helfen zu können“, sagt sie. Und erzählt aus ihrem Alltag: „Ich brauche Spielsachen bei Jonathan und Maximilian immer doppelt. Da muss der Traktor bei beiden blau sein, die Bälle rot.“

    Den Basar im Modeon loben alle. Darüber freuen sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kleidermotten. Sie wollen mit dem Basar Familien unterstützen und das Leben mit Zwillingen oder Drillingen erleichtern. „Es steckt sehr viel Arbeit und Geld dahinter“ sagt Daniela Stehle. „25 Freiwillige sind hier im Einsatz und wir sind immer noch zu wenig.“

    P.S.: Der Frühjahrsbasar der Kleidermotten ist am 8. April im (katholischen) Pfarrheim St. Martin in Marktoberdorf. Mehr Infos findest Du hier

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