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Ampel-Aus: Das sagen die Leute in Buchloe am Tag danach

Ende der Ampelkoalition

Ampel-Aus: Das sagen die Leute in Buchloe am Morgen danach

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    Nach dem Ampel-Aus regiert Rot-Grün nun ohne die FDP.
    Nach dem Ampel-Aus regiert Rot-Grün nun ohne die FDP. Foto: Michael Kappeler

    Unerwartetes, klares Auftreten, längst überfällig: Auf Buchloes Straßen erntet Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) viel Lob für seine Rede nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner (FDP). Dieser hatte zuvor in der Ampel-Regierung für hitzige Diskussionen gesorgt. Auch forderte er vom Regierungschef Neuwahlen. Die Konsequenz: Er muss gehen. Und die Ampel steht nur noch auf Rot-Grün.

    Für einige Passantinnen und Passanten, die am Vormittag danach auf der Bahnhofsstraße unterwegs sind, war der Auftritt des Kanzlers am späten Abend unerwartet souverän.

    "Die Rede war ungewohnt deutlich im Gegensatz zu sonstigen Auftritten des Regierungschefs", so eine 33-Jährige, die mit ihrem Kind unterwegs ist. Sie hätte gerne, dass die Grünen länger in der Regierung bleiben. Neuwahlen noch vor der Weihnachtspause bräuchte es ihrer Meinung nach nicht.

    Parallelen zu früheren Bundesregierungen

    Für Besorgungen ist die Kaufbeurerin Anni Batzer in Buchloe unterwegs. Sie sieht das anders: "Die Vertrauensfrage noch vor der Winterpause zu stellen, wäre ein logischer Schritt", sagt die pensionierte Lehrerin. Sie sieht den ehemaligen Finanzminister als Dorn der Regierung. "Wer ständig nur herumstänkert und Entscheidungen torpediert, fliegt halt am Ende", sagt sie. Den Schritt von Volker Wissing, aus der FDP auszutreten und vorerst Verkehrsminister zu bleiben, sieht Batzer als mutig an. Ein wenig erinnere die gesamte Situation die 72-Jährige an 1982, als Helmut Schmidt durch ein Misstrauensvotum den Stuhl räumen musste und Helmut Kohl Kanzler wurde.

    "Ich wünsche mir jetzt eine flammende Rede von Bundespräsident Steinmeier, eine wie Roman Herzog sie hielt", sagt ein Buchloer. Der Rentner sah die Konstellation aus SPD, Grünen und FDP von Anfang an als "schwierig" an. Für den 80-Jährigen sei die Entscheidung von Wissing mutig. Die Rede des Kanzlers fand er "ungewohnt und sehr heftig".

    So sieht es auch eine 78-jährige Buchloerin: "Im Vergleich zu Scholz letzten Reden war diese energisch." Der ehemalige Finanzminister Lindner hat ihrer Ansicht nach immer wieder quergeschossen. Dass Wissing Verkehrsminister bleibt, ist für sie in Ordnung. "Wir haben das Deutschlandticket bekommen, der macht keinen schlechten Job." Durch Neuwahlen befürchtet sie ein "Erstarken der politischen Ränder".

    Für eine 85-jährige Buchloerin ist die Ampel ein "reines Desaster". Ihrer Ansicht nach hat die Regierung das Land in den vergangenen zwei Jahren "an die Wand gefahren". Logischer Schritt für sie sind jetzt Neuwahlen für ein regierungsfähiges Kabinett.

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