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Bauernkrieg in Kleinkitzighofen: Als Scharmützel zum Massaker wurden

500 Jahre Bauernkrieg

Bauernkrieg in Kleinkitzighofen: Als Scharmützel zum Massaker wurden

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    500 Jahre Bauernkrieg: Am Samstag, 10. Mai, ab 15 Uhr wird im historischen Pfarrstadel die Bilderausstellung „Allgäuer und ihre Freiheit“ vom Buchloer Künstler Werner Müller gezeigt.
    500 Jahre Bauernkrieg: Am Samstag, 10. Mai, ab 15 Uhr wird im historischen Pfarrstadel die Bilderausstellung „Allgäuer und ihre Freiheit“ vom Buchloer Künstler Werner Müller gezeigt. Foto: Werner Müller

    Im Jahr 1525 versammelten sich Bauern aus Oberschwaben, dem Allgäu und vom Bodensee. In Memmingen entstanden damals die Zwölf Artikel, die die Forderungen der Menschen nach Freiheit, Gerechtigkeit und Teilhabe festhielten. Der Bauernkrieg gilt als Meilenstein im Kampf für Freiheitsrechte in Europa. In Kleinkitzighofen versammelte sich der Bauernhaufen „an der unteren Straß“ mit 600 Bauern aus den Dörfern von Bobingen bis Buchloe. Dieser wurde am 5. April 1525 nach dem Verlesen der Zwölf Artikel durch den Buchloer Hauptmann Beuchlin in Bobingen gegründet.

    Buchloe und Wiedergeltingen brennen, doch der Bauernhaufen bleibt standhaft

    Trotz der Niederbrennung von Buchloe und Wiedergeltingen an Ostern 1525 blieb der Bauernhaufen bestehen. Als der bayerische Kommandant Löffelholz mit einer Reiterstreife am 23. April 1525 bei Kleinkitzighofen auf etliche bewaffnete Bauern auf freiem Feld stieß, kam es letztendlich zu Verhandlungen. Die Kleinkitzighofener zeigten sich bereit, dem bayerischen Herzog in seiner Eigenschaft als Mitglied des Schwäbischen Bundes zu huldigen. Unter diesen Voraussetzungen stellte Herzog Ludwig X. zum 4. Mai 1525 sogar einen Schutzbrief für Kleinkitzighofen aus. Allerdings trat keine endgültige Befriedung ein und es kam wiederholt zu gut sichtbaren Demonstrationen bewaffneter bäuerlicher Macht gegenüber den bayerischen Kundschaftern, die von Landsberg aus das schwäbische Lechufer beobachteten.

    Dies Verhalten weckte bei Herzog Ludwig X. die Besorgnis, der Aufstand könnte auf die bayerischen Bauern übergreifen. So ließ dieser seinen Pfleger Gregor von Egloffstein Kleinkitzighofen am 10. Mai 2025 attackieren. Die Bauern stellten sich zur Verteidigung mit selbst gebauten Waffen aus Dreschflegeln, Sensen und Jagdspießen auf. Nach ersten Scharmützeln an den Rändern des Haufens wurde die Schlacht zum Massaker. Beim Angriff der 200 Landsberger Reiter wurden 150 Bauern getötet, etwa 40 wurden in einem Massengrab beigesetzt. Darüber wurde zunächst eine hölzerne Kapelle errichtet, um die Erinnerung daran aufrechtzuerhalten. Heute legt die gemauerte Bauernkapelle aus dem Jahr 1730 noch Zeugnis davon ab.

    Eine Bauernkapelle aus dem Jahr 1730 erinnert an die Schlacht von Kleinkitzighofen am 10. Mai 1525.
    Eine Bauernkapelle aus dem Jahr 1730 erinnert an die Schlacht von Kleinkitzighofen am 10. Mai 1525. Foto: Siegfried Götz

    Dorfgemeinschaft veranstaltet Gedenktag

    Zum 500-jährigen Gedenken an den Bauernkrieg veranstaltet Dorfgemeinschaft von Kleinkitzighofen am Samstag, 10. Mai, einen Festakt zum Gedenken an die „Schlacht von Kleinkitzighofen“. Ab 15 Uhr wird im historischen Pfarrstadel die Bilderausstellung „Allgäuer und ihre Freiheit“ vom Buchloer Künstler Werner Müller gezeigt. Die Gemälde beschreiben die Ostallgäuer Geschichte des Bauernaufstandes und geben einen Blick auf die Werte von Freiheit und Menschenrechten.

    Begleitend findet die Lesung der Autoren Pfaffeneder aus dem Roman „Die Schwester des Ketzers“ mit musikalischer Begleitung eines Barden statt. Der Roman beginnt mit den Ereignissen in Kleinkitzighofen und entführt die Zuhörer in die Zeit danach, als viele Zuflucht in der Täuferbewegung suchten. Um 17.30 Uhr beginnt die Gedenkfeier mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche und anschließendem Festakt an der Bauernkapelle. Zum Abschluss findet im Bürgerhaus Kleinkitzighofen das „Fest der Freiheit“ mit Abendessen und musikalischer Unterhaltung statt.

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