Etwas ganz spezielles hatten sich Michelle und Marion Pulfrich und ihr Ensemble als Eröffnungslied für ihre diesjährige „Kleine Weihnachtsmusik“ einfallen lassen: „Na na na heyana“ sangen sie aus „Vuelie“, der musikalischen Eröffnungsnummer aus dem Disney-Film „Frozen“. Während das Original von einem Frauenchor gesungen wird, gab es in Buchloe eine Männerquote: Thomas Hüther, Christof Berghoff und Bernd Roczek komplettierten das Gesangs-Quintett.
"Kleine Weihnachtsmusik" bereits seit Jahren im Haus der Begegnung
Konzerte der Pulfrichs haben schon Tradition. Nach den Anfängen im „Deutschen Haus“ in Waal finden sie bereits seit Jahren im Buchloer „Haus der Begegnung“ statt. Zum mehr oder weniger festen Ensemble gehören neben Michelle Pulfrich (Moderation, Gesang, Blockflöte, Djembe) und ihrer Mutter Marion (E-Bass, Gitarre, Gesang) noch Thomas Hüther (Klavier, Querflöte, Percussion, Gesang), Stefan Blabst (Gitarre), Christof Berghoff (Gesang, Geige) und Julia Hiemer (Klarinette). Auch die erst neunjährige Eva Müßig sicherte sich mit ihrem Gitarrenspiel einen Stammplatz. Sie erhielt sehr viel Sonderapplaus, als sie gemeinsam mit ihren erwachsenen Kolleginnen und Kollegen die Weihnachtslieder „Lasst uns froh und munter sein“ sowie „Klingeling“, die deutsche Version des „Jingle Bells“-Klassikers, spielte.
Mag die Organisation der Konzerte noch so gut sein, unvorhersehbare Ereignisse kurz vor dem Veranstaltungstermin können den Puls schon beschleunigen. Ereignisse wie heuer, als zwei fest eingeplante Sängerinnen plötzlich ausfielen. Da zahlt es sich aus, wenn man sein Musiker-Netzwerk gut pflegt. Diesmal verstärkten Bernd Roczek (Klavier, Gesang) und Josef Singer (Gitarre) das Ensemble und Ausnahme-Gitarrist Stefan Blabst ersetzte das geplante Brahms-Duett kurzerhand mit „Song not forgotten“, wofür er sehr viel anerkennenden Applaus erhielt.
Buchloer Christof Berghoff beeindruckt im Duett mit Michelle Pulfrich
Besonders beeindruckte an diesem Konzertabend der Buchloer Christof Berghoff, der seine Duett-Partnerin Michelle Pulfrich schon seit fast zwei Jahrzehnten kennt. Der junge Mann machte nicht allein mit seiner unbekümmerten Moderation auf sich aufmerksam, er spielte und sang sich auch sofort in die Herzen der Konzertbesucher. Mit seiner wunderbar kräftigen, aber auch einfühlsamen Stimme ergänzte er herrlich Pulfrichs Gesang. Die beiden ließen Justin Biebers „Mistletoe“, „Saved by the Bell“ von Robin Gibb, Stefanie Hertels „Eine kleine Schlittenfahrt mit dem Weihnachtsmann“, „Der kleine Trommelmann“ von Astrid Harzbecker und die „Unchained Melody“ aus dem Film „Ghost – Nachricht von Sam“ zum Genuss werden. Vollen gesanglichen Einsatz des Publikums forderten sie bei ihrem Duett „Raise a Hallelujah“ von Bethel Music, als sie die Zuhörer zum Mitsingen aufforderten. Während Michelle Pulfrich darüber hinaus solo mit „O Holy Night“ glänzte, brillierte Berghoff mit „Stick Season“ von Noah Kahan.
Klassik-Freunde kamen bei Anton Diabellis „Andante, Nr. 13“ – gespielt von Pianist Bernd Roczek und Gitarrist Josef Singer – sowie Johann Sebastian Bachs „Andante aus dem Konzert a-moll“ auf ihre Kosten. Bei diesem Stück begleitete Roczek seinen Musiklehrer Thomas Hüther, der einmal mehr seine außergewöhnliche Klasse auch an der Querflöte bewies. Schließlich überzeugten Michelle Pulfrich (Blockflöte), Thomas Hüther (Klavier) und Christof Berghoff (Geige) auch als Trio auf ganzer Linie.
Die Eigenkomposition von Marion Pulfrich „Liebe schenken“, eine sehr eingängige Melodie, hatten die Pulfrichs ganz ans Ende des „offiziellen“ Programms gesetzt –und prompt den Wunsch nach einer Zugabe ausgelöst. Die kam dann auch mit „Wir wünschen euch“.
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