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Bestattungskultur in der VG Buchloe: Friedhofskultur im Wandel

Bestattungskultur in der VG Buchloe

Friedhofskultur im Wandel

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    Friedhöfe wie in Buchloe ändern sich, denn sowohl die Bestattungsform als auch die Grabmale sind inzwischen andere als das klassische Grab mit Stein.
    Friedhöfe wie in Buchloe ändern sich, denn sowohl die Bestattungsform als auch die Grabmale sind inzwischen andere als das klassische Grab mit Stein. Foto: Karin Hehl

    Die Friedhofskultur hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Vor allem Urnenbestattungen nehmen immer mehr zu.

    Feuerbestattungen nehmen rapide zu

    Im Jahr 2012 wurden rund 64 Prozent der Verstorbenen feuerbestattet, im Jahr 2023 waren es 80 Prozent - Tendenz steigend. Wie sich dieser Wandel auf das Steinmetzhandwerk auswirkt, erklärt Steinmetzmeister David Thomas. „Früher haben die Arbeiten auf den Friedhöfen circa 75 bis 80 Prozent unserer ganzen Arbeit ausgemacht.“ Heute seien es noch etwa 60 Prozent. Man komme immer mehr weg von den großen Gräbern.

    Ein Urnengrab, das in der Regel einen Quadratmeter groß ist, sei deutlich pflegeleichter. Das wirke sich auch auf die Gestaltung des Grabsteins aus. „Da Urnengräber viel kleiner sind, braucht man weniger Material. Dadurch kann man für die gleichen Kosten mehr Zeit in die Gestaltung des Steins investieren“, sagt Thomas.

    Grabmale von Naturstein bis versteinertes Holz

    Da ihn persönlich die kreative Arbeit an seinem Beruf am meisten fasziniere, habe er in seinem Betrieb in Dillishausen den Schwerpunkt auf die Gestaltung und Umsetzung von Grabmalen gelegt. Nicht nur die Bestattungsformen haben sich gewandelt. Auch die Wünsche der Kundinnen und Kunden seien vielfältiger geworden. Wurden früher meist glatte, polierte Steine gewählt, gehe der Trend heute immer mehr zum Naturstein. Wer es außergewöhnlich haben möchte, für den gäbe es versteinertes Holz oder Naturspaltfelsen.

    Auch werde mit Metall oder Glas in Kombination mit dem Stein experimentiert. „Ich möchte mich darauf spezialisieren, aus Altmaterial Neues zu schaffen“, betont Thomas. Es sei ihm ein Anliegen, alte Steine aus Grabauflösungen nicht wegzuwerfen. „Aktuell habe ich circa 80 bis 100 Altsteine bei mir in der Werkstatt liegen. Für mich zählt auch hier der Nachhaltigkeitsgedanke.“

    Bei seinen Arbeiten favorisiere er ein modernes, schlichtes Design, gerne auch mit floralen Elementen. Für die Urnenbestattung am Baum gebe es aus seiner Sicht ebenfalls Alternativen. „Dafür müssen wir aber weg vom klassischen Friedhof“, sagt Thomas. Er stelle sich eine parkähnliche Anlage vor oder einen Skulpturengarten. „Auf jeden Fall müsse der Ort zum Verweilen einladen.“ Denn, so sagt der Fachmann: „Der Name eines Menschen, der die Welt mitgestaltet hat, darf gerne in Stein gemeißelt sein.“

    Persönlichkeit soll sich auch im Grabmal widerspiegeln

    Die kleinen Messingschilder mit Namen, die meist an Baumgräbern angebracht würden, empfinde er persönlich als nicht würdig genug. Ihm sei es wichtig, dass sich die Persönlichkeit der verstorbenen Person im Grabmal widerspiegele. „Das kann manchmal ziemlich emotional werden.“ Bei der Arbeit am Stein gehe ihm oft die Lebensgeschichte der Verstorbenen durch den Kopf. Auch wenn sich die Bestattungskultur immer wieder wandelt, blickt er eher positiv in die Zukunft. „Denn Veränderungen bringen auch immer neue Möglichkeiten.“

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