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Buchloe: FSJ oder BFD für Comenius Grundschule und neue Ausbildungen in Kitas

Buchloer Arbeitsmarkt

Buchloe geht den Personalschwund im sozialen Bereich an

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    Gute Nachricht für die Buchloer Comenius Grundschule: Dort gibt es ab dem Schuljahr 2023/24 eine FSJ- oder BFD-Stelle.
    Gute Nachricht für die Buchloer Comenius Grundschule: Dort gibt es ab dem Schuljahr 2023/24 eine FSJ- oder BFD-Stelle. Foto: Mathias WIld

    Dem Fachkräfteschwund im sozialen Bereich will der Buchloer Hauptausschuss etwas entgegensetzen. Ab dem Schuljahr 2023/24 bekommt die Comenius Grundschule Unterstützung von einer Person im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD). Zudem soll eine Grundsatzentscheidung zu Ausbildungen in Kitas den Trägern die Suche erleichtern und Aufwand sparen.

    Schulleiter hat für Buchloer Comenius Grundschule FSJ- oder BFD-Stelle beantragt

    Für das kommende Schuljahr hat Georg Heinecker, Leiter der Comenius Grundschule, die Schaffung einer FSJ- oder BFD-Stelle beantragt. Der oder die Freiwillige soll unterstützen bei der individuellen Schülerhilfe, der Pausenverpflegung, der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung sowie bei Projekten der Schule oder der Jugendsozialarbeit. „Ich denke, die Begründung des Schulleiters ist nachvollziehbar“, sagte Bürgermeister Robert Pöschl, der sich dafür aussprach.

    Die Kosten für die Stelle werden jährlich angepasst. Für das FSJ (bis 25 Jahre) wären monatlich 851,15 Euro fällig, für den BFD, das der Bund bezuschuss, 601,15 Euro. Wegen der Kosten soll die FSJ-Stelle, so Pöschl, aber nicht ausgeschlossen werden. Man will beide Optionen bieten, um die „Trefferquote“ bei der Personalsuche zu erhöhen. An den Kosten würde sich auch die Gemeinde Lamerdingen beteiligen, deren Schülerinnen und Schüler in Buchloe unterrichtet werden.

    Vom Freiwilligendienst profitieren alle Beteiligten, meint Buchloer Stadtrat

    „Wir tun allen Beteiligten einen Gefallen“, sagte Thomas Reiter (FDP). Seine Tochter habe ebenfalls ein FSJ an einer Schule gemacht und davon sehr profitiert. Cai von Restorff (Bündnis 90/Die Grünen) schloss sich dem an. Jedoch bemerkte er mit einem Augenzwinkern, dass der oder die Freiwillige nur 20 Urlaubstage habe, wohingegen Lehrkräfte in diesem Punkt deutlich privilegierter seien. Diese „Provokation“ wollte Bernd Gramlich (SPD) nicht unkommentiert lassen und sprang für seinen Berufsstand in die Bresche: „Selbstverständlich gibt es auch in der Ferienzeit etwas zu tun“ – für Lehrer und FSJler. Die Mitglieder stimmten alle für die Schaffung der Stelle.

    Ein Antrag der katholischen Pfarrkirchenstiftung auf einen sogenannte OptiPrax-Ausbildungsplatz in der Kita St. Georg und Wendelin war für die Verwaltung der Auslöser: Sie will das Thema Ausbildung in Buchloer Kitas grundsätzlich neu regeln, damit künftig nicht immer der Ausschuss zustimmen muss. OptiPrax steht für eine Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen. Dabei wird der Stoff komprimiert in nur drei Jahren erlernt – üblich sind fünf für den Erzieherberuf. „Eine kürzere Ausbildung scheint vielen attraktiver zu sein“, sagte Pöschl. Die Variante sei zwar für Azubis und Anleiter sehr intensiv, aber offenbar dennoch beliebt.

    Ein Ausbildungsplatz pro Kita pro Betreuungsjahr in Buchloe

    Grundsätzlich schlägt die Verwaltung vor, dass jede Kita pro Betreuungsjahr einen Ausbildungsplatz besetzen könne. Die Form der Ausbildung obliege Träger und Kitaleitung ebenso wie die Entscheidung, ob das Personal die Anleitung stemmen kann, ohne dass die Betreuung der Kinder darunter leidet. Mit OptiPrax wäre der Platz drei Jahre belegt.

    „Sie wissen, wie wichtig es ist, dass wir ausbilden“, betonte Pöschl. Mit dem OptiPrax-Angebot könnten sich Kitas bei Berufsmessen besser präsentieren getreu dem Motto: Wir bieten alles an. „Ich glaube, wir sind gut beraten, alle Register zu ziehen“, sagte Reiter. Auch Gramlich lobte den Vorschlag. Aus seiner Sicht setze das ein deutliches Signal: Insofern es die Personallage zulässt, sollen alle ausbilden. Zudem erspare der Beschluss den Kitaträgern die „ständige Antragstellerei“ – und damit auch dem Ausschuss Arbeit. Dieser stimmte geschlossen für den Beschluss.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar unserer Autorin: Ein Schritt in die richtige Richtung

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