Sonne, Pommes und Rutschen: Wer sich in Buchloe abkühlen will, geht gewöhnlich ins Freibad. Noch ist das nicht möglich, denn seit zwei Jahren wird auf dem Gelände gebaut. Es ist neben dem der Kindertagesstätte in Honsolgen das größte Projekt in Buchloe.
Ende Mai soll das Bad wieder öffnen – bis dahin sind noch kleinere Restarbeiten zu erledigen: „Der Zeitplan wird eingehalten“, sagt Stefanie Herz, Pressesprecherin der Stadt. Für die Handwerker ist also Endspurt angesagt. Derzeit lägen aber keine Probleme beim Bau vor, so Herz. Das war nicht immer so.
Probleme sorgten für höhere Kosten
Die Bausubstanz bereitete zwischenzeitlich Sorgen und trieb die Kosten in die Höhe: Stromleitungen waren beschädigt und Hochdruckrohre mussten auf den aktuellen Stand gebracht werden. Hinzu kamen Risse in den tragenden Wänden sowie Schäden durch Feuchtigkeit. Und das „ewige Problem“ mit dem hohen Grundwasserstand im Buchloer Stadtgebiet machte auch vor der Sanierung im Freibad nicht halt. Es ist das zweite Mal, dass das Freibad erneuert wird: Zuletzt wurde in den Neunzigern das Edelstahlbecken errichtet, damals setzte die Stadt die Gebäude und die Technik in Stand.
Zusätzlich war 2022 noch unklar, wie das energetische Konzept aussehen soll. Die Kosten dafür waren deshalb auch nicht bekannt. Die Idee allerdings schon: Die Wassertemperatur sollte auch an kälteren Tagen dank erneuerbarer Energie auf einer konstanten Temperatur gehalten werden.

Darauf dürfen sich die Buchloer im Freibad künftig freuen
Eine angepasste Wassertemperatur ist eine der vielen Dinge, auf die sich die Buchloerinnen und Buchloer im neuen Freibad freuen dürfen: Das bedeutet, dass die Heiztechnik Temperaturschwankungen ausgleicht. Zusätzlich wird der Kinderbereich erweitert und die Fläche beim Kiosk fällt größer aus. Die Wasserwacht Buchloe bekommt neue Ausbildungsräume im Norden des Freibades. „Wir freuen uns, dass wir endlich einen Raum bekommen“, so Andreas Baumgartner von der Wasserwacht Buchloe.. Und im Süden steht künftig ein Sanitärgebäude – mit Wickeltisch. Für die kleinsten wird es auch einen Wasserspielplatz geben.
Seit Oktober 2023 wird auf dem Gelände gearbeitet – während im Hallenbad gegenüber der Ersatzbetrieb auch im Sommer drauf lief. Die anfänglichen Kosten für die Sanierung: 5,5 Millionen Euro. Inzwischen sind es 6,7 Millionen.
Zuschüsse haben sich mehr als verdoppelt
Dass die Stadt sich dieses Bauprojekt überhaupt leisten kann, liegt auch den Zuschüssen. Ursprünglich sollten es nur 800.000 Euro sein, die der Freistaat übernimmt. Bürgermeister Robert Pöschl erklärte in einer Stadtratssitzung Anfang des Jahres, dass „sich die Richtlinien allerdings nach Baubeginn geändert haben“. Somit stellte die Stadt einen neuen Antrag und bekommt nun 1,8 Millionen Euro. Aus der kommunalen Kasse müssen weiterhin rund fünf Millionen gezahlt werden – so wie es anfänglich auch kalkuliert wurde.

„Alte Turnhalle“ bei der Sanierung abgerissen
In die Kalkulation fällt auch der Abriss der „alten Turnhalle“. Seit Jahren ungenutzt, wurde immer wieder über ihre Sanierung im Stadtrat gesprochen – inzwischen steht sie nicht mehr. Kosten für den Abriss: rund 200.000 Euro. Das Gelände wird zur Freifläche des Freibades. Der Wasserspielplatz für die Kinder hingegen wurde mit 165.000 Euro kalkuliert. Die Probleme an der Bausubstanz, den Rohren und der ungewöhnliche hohe Grundwasserstand schlagen hingegen mit rund 700.000 Euro zu Buche.

Von den meisten Bauarbeiten werden die Besucher bei der Eröffnung kaum etwas sehen: Die alte Technik, die Probleme mit dem Grundwasser sowie die Risse in den Wänden gehören dann bald der Vergangenheit an. Was sichtbar sein wird, ist die modernisierte Anlage, das Gebäude, aber auch die frisch lackierte blaue Rutsche mit ihren gelben Trägern. Dann heißt es wieder: „Wer will mit zum Rutschen gehen?“
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