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Das Skyline Tanzstudio Buchloe feiert Jubiläum. Bei der Aufführung unter dem Motto „Park Of Endless Memories“ am kommenden Wochenende in Waal sind Jung und Alt vertreten.

Buchloe/Waal

„Weil es Spaß macht“: Im Buchloer Ballettstudio lernt Jung und Alt

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    Etwas beengt und improvisiert, bei Hitze und zum Teil schon in Kostümen ging kürzlich der letzte Probentag im Tanzstudio im Buchloer Gewerbegebiet über die Bühne. Hier ist ein ganz besonderer Regentanz zu sehen.
    Etwas beengt und improvisiert, bei Hitze und zum Teil schon in Kostümen ging kürzlich der letzte Probentag im Tanzstudio im Buchloer Gewerbegebiet über die Bühne. Hier ist ein ganz besonderer Regentanz zu sehen. Foto: Lucia Buch

    Wer im Zusammenhang mit Buchloe an „Tanz“ und „Ballett“ denkt, der denkt sicherlich auch an das „Skyline Tanzstudio Buchloe“ im Buchloer Gewerbegebiet. Vor 25 Jahren hatte dort die professionelle Balletttänzerin Stephanie Schlund mit einem eigenen Studio den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Zuvor arbeitete sie seit 1994 unter dem Dach der Vhs als Ballett-Pädagogin.

    Buchloer Ballett-Pädagogin bildet 1200 Schüler im Tanzen aus

    Rund 1200 Schüler aller Altersklassen durchliefen in dieser Zeit bei ihr eine Tanzausbildung – auch in Modern und Jazz Dance. Grund genug also zum Feiern und für eine große Jubiläums-Tanz- und Ballettaufführung. Diese findet am Samstagabend, 12., und am Sonntagnachmittag, 13. Juli, unter dem Motto „Park Of Endless Memories“ im Waaler Passionsspieltheater statt.

    Etwa 150 Ballettschüler zwischen vier und 66 Jahren kann das Publikum dort sehen und erleben. Unterstützt werden sie von einem etwa 30-köpfigen Team, das für die Aufgaben drumherum zuständig ist. Die Vorstellung erfordert großen Aufwand und einen langen Vorlauf, doch Schlund ist erfahren, ist diese Jubiläumsaufführung doch nicht ihre Erste. Dennoch kommt ihr mitunter Reinhard Meys bekannter Song „Du musst wahnsinnig sein!“ in den Sinn, wie sie schmunzelnd inmitten der „heißen“ Probenphase in der letzten Woche vor den Aufführungen anmerkt.

    Von morgens bis nachmittags wird im Buchloer Gewerbegebiet geübt

    Seit Kurzem proben die Darsteller in Waal „vor Ort“. Zuvor gab es einen letzten Probentag für einen Großteil der Aktiven im Ballettstudio: Von morgens bis in den Nachmittag übten die Tänzerinnen und Tänzer mit großer Disziplin, bei hochsommerlichen Temperaturen und ein wenig chaotisch - improvisiert und zum Teil in Kostümen vor einem großen schwarzen Tuch. Dieses verdeckte den Ballettspiegel und symbolisierte den Zuschauerraum in Waal. Eine gute Ausgangslage also, um die Ballett- und Tanzeleven nach ihren persönlichen Geschichten und Beweggründen rund ums Tanzen zu fragen.

    Zuvor jedoch ein kleiner Rückblick auf die 25-jährige Geschichte des Studios: Im Zeitraum zwischen 2002 und 2018 gab es neun große Ballettaufführungen – die ersten vier auf der Bühne des Kurtheaters in Bad Wörishofen, weitere fünf im Passionstheater Waal. Alle erzählten sie märchenhafte Tanz-Geschichten, die Rahmenhandlungen und Ideen entstammten stets der Feder von Schlunds Mutter, Gabriele Schlund.

    Es folgten Reisen der Skyline-Tänzerinnen und Tänzer in die Partnerstadt nach Cesson als kulturelle Botschafter Buchloes, elf Eleven des Tanzstudios legten in den 25 Jahren erfolgreich die Prüfung an der renommierten „Iwanson Dance School“ in München ab, vor 14 Jahren kamen Poi-Workshops hinzu und die Aufführungsreihe „Projekt Selfmade“, bei denen auch die Schüler eigene Choreographie-Ideen umsetzen konnten, wurden fest etabliert. Mit der Corona-Pandemie kam dann, laut Schlund, die „Zeit der Stille“, in der man es jedoch in Form von Online-Unterricht schaffte, miteinander in Kontakt zu bleiben. Die letzte wirklich große Aufführung liegt daher jetzt sieben Jahre zurück. Geblieben aus der Corona-Zeit ist die Möglichkeit für hybriden Unterricht.

    Auch Untote beiderlei Geschlechts probten ihren großen Auftritt.
    Auch Untote beiderlei Geschlechts probten ihren großen Auftritt. Foto: Lucia Buch

    Zurück zum Probentag: Auf die Frage, warum man das Ballett oder den Tanz als Hobby wählt, geben die meisten jüngeren Schülerinnen und Schüler an „Weil es Spaß macht“ – ergänzt durch Argumente wie „Freude an Bewegung allgemein, am Kostüm und der Verkleidung“. Und natürlich schätzen viele Kinder, beim gemeinsamen Hobby Freundinnen oder Freunde gefunden zu haben. Zudem sei Schlund „sehr witzig“ im Unterricht, so Sara Marie (10).

    Die Älteren im Buchloer Tanzstudio spielen auch Instrumente

    Bei den älteren Tanz-Eleven werden die Antworten dann komplexer und überlegter – ein Großteil von ihnen spielt auch aktiv ein oder mehrere Instrumente, was hinsichtlich des Rhythmusgefühls durchaus hilfreich sei. Krankenschwester Julia Moser (26), die seit 22 Jahren dabei ist, schätzt das Kraft- und Ausdauertraining, das der Tanz auch für den Job bringt, außerdem sei das Studio eine Art „zweite Familie“. Raffaela (16) meint, „als kleines Mädchen macht man das halt gern“ und in den Choreografien könne man „vom Alltag abschalten, sich verlieren“.

    Etwas Besonderes sind auch die Tänzer im Familienverbund, die 43-jährige Anna Klobe (Klavier), die mit ihren Kindern Ben (14, Schlagzeug) und Ida (12, Geige) gemeinsam im Ballettstudio zu finden ist. Für die Tochter zählte das Vorbild der Mutter, für den Sohn der Ausgleich zur Schule, und für die Mutter ist es ein „schöner Sport, verbunden mit Gemeinschaft“.

    Bleibt noch Rentner Volker Schneider (66), der sozusagen Alterspräsident in der Schülerschaft und vielseitig interessiert ist. Er singt und unterrichtet auf Anfrage auch Paartanz Standard/lateinamerikanisch – und findet sich mittels Lebenserfahrung gern in den seriösen Rollen wie „Graf“ oder „König“ auf der Ballettbühne wieder.

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