Es war eine emotionale Abschiedsparty, auf der sich Melitta und Manfred Gehann von ihren Stammgästen im Wirtshäusl an der Ecke der Viktor-von-Scheffel-Straße und der Schwabmühlhauser Straße verabschiedeten.
Vor 28 Jahren hatte das aus dem rumänischen Siebenbürgen stammende Ehepaar die kleine Kneipe von seinem Vorgänger Alois Kleber übernommen. „Das war eine Sache von zehn Minuten, bis wir uns einig waren“, sagte Manfred Gehann. In seiner originellen Art erwarb er sich schnell treue Stammgäste und bald hieß es nicht mehr: „Wir gehen ins Wirtshäusl“, sondern: „Gemma zum Manne“.
Beim „Manne“ waren alle willkommen, ob zum Karteln oder Dart spielen oder einfach nur an der Theke oder an schönen Tagen im Biergarten zu sitzen. Auch Gemeinderäte kehrten nach anstrengenden Sitzungen noch auf einen Absacker ein und nach jeder Theatervorstellung des Burschenvereins stießen die Schauspieler auf ihren Erfolg an. Unzählige Geburtstage und Firmenjubiläen wurden im Wirtshäusl gefeiert, bei denen Melitta Gehann immer aufkochte. Legendäre Sommerfeste, mal bayerisch, mal im Western-Stil und auch mal mit Siebenbürgischer Folklore und typischem Essen wurden im Hof gefeiert. Am Beginn und Ende des Winters gab es ein Kesselfleischessen und jeden Karfreitag und beim Langerringer Markttreiben räucherte „Manne“ seine ganz speziellen Steckerlfische.
Die innige Verbundenheit mit seinen Stammgästen zeigte sich auch darin, dass Melitta und Manfred Gehann mit ihnen eine Reise in ihre Heimat organisierten und ihnen das ehemals von deutschen Auswanderern besiedelte Gebiet um Schäßburg in Siebenbürgen zeigten. „Nun ist Schluss, aus die Maus und Tschüss“, sagte Manne zum Abschied und dabei blieb kein Auge trocken.
Doch die Geschichte des Wirtshäusl’s geht weiter und darüber waren alle Stammgäste froh. „Das Dorf braucht so eine Kneipe“, war immer wieder zu hören. Peter Rohrmoser, der schon seit Jahren dem „Manne“ assistierte, übernimmt mit Carmen Gerum als Geschäftspartnerin ab 1. Februar das Lokal. Peter wird die Regie am Zapfhahn und Ausschank übernehmen und Carmen die Küche. An Speisen werden wie gehabt Pizza, Schnitzel und Currywurst angeboten. Aber es wird auch etwas Neues geben. „Lassen Sie sich überraschen“, sagt Rohrmoser.