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„Die Geschichte der Vorfahren weitergeben“

Buchloe/Bad

„Die Geschichte der Vorfahren weitergeben“

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    70 Jahre Sudetendt. Landsmannschaft
    70 Jahre Sudetendt. Landsmannschaft Foto: Ludwig Schuster

    Seit 70 Jahren existiert die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bad Wörishofen; seit Juli dieses Jahres trägt sie den Zusatz „Buchloe“ im Namen. Denn die Buchloer Ortsgruppe hatte sich mangels Mitglieder und Nachwuchs aufgelöst(wir berichteten). Nun wurde der runde Geburtstag im Bad Wörishofener Hotel Sonnengarten mit 50 Gästen gefeiert. Im Sonnengarten treffen sich die Mitglieder regelmäßig einmal pro Monat.

    Im Jahr 1949 gegründet, zählte Herta Jahnel (Neue Apotheke) zu den ersten Mitgliedern, wahrscheinlich war sie auch die erste Vorsitzende in Bad Wörishofen. Aus der Anfangszeit der Ortsgruppe seien nur noch wenige Unterlagen vorhanden, sagte Margot Kostenbader. Sie führt seit zehn Jahren als Vorsitzende die Ortsgruppe Bad Wörishofen.

    Bürgermeister Paul Gruschka gratulierte zum Jubiläum und dankte Margot Kostenbader und deren Vorgängern für die Bemühungen um die Eingliederung der Vertriebenen. Die Sudetendeutschen hätten für den Aufschwung in Bayern gesorgt. Er wünsche sich, sagte Gruschka, dass die Kultur weiter gepflegt und aufrecht erhalten bleibt. Auch Altbürgermeister Franz Greif aus Buchloe ergriff das Wort. Er bedauerte sehr, dass sich die Ortsgruppe Buchloe aufgelöst habe. So kam es zum Zusammenschluss mit Bad Wörishofen.

    Die Festrede hielt der zweite Landesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayern, Dietmar Heller aus Markt Rettenbach. Bis heute werde die Erinnerung an Flucht und Vertreibung aufrecht erhalten, sagte er. Dies stärke das Gemeinschaftsgefühl und das Selbstvertrauen der Heimatvertriebenen. Viele traditionelle Veranstaltungen wie Heimatabende, Gedenkfeiern oder Ausflüge hielten die Landsleute zusammen. Doch insgesamt werde die Zahl der Teilnehmer und die der Mitglieder weniger.

    Heller betonte, die Sudetendeutschen Landsmannschaften müssten erhalten bleiben. Denn von Anfang an gehörten junge Sudetendeutsche zu den „Pionieren der deutsch-tschechischen Verständigung“.

    „Die Jugend baut Brücken in unsere Zukunft“, sagte Heller. Deshalb setze er sich dafür ein, „dass die Geschichte der Vorfahren, deren Kultur und Lebensart an die nächste Generation weitergegeben wird“. Die Jugend brauche eine Chance für eine Zukunft in Europa und so werde auch die Sudetendeutsche Landsmannschaft weiterleben, meinte Heller. Der vereinten Ortsgruppe Bad Wörishofen-Buchloe wünschte er eine erfolgreiche Zukunft.

    Auch Ehrungen gehörten zu dem Festabend. Kreisvorsitzender Edmund Schiefer aus Mindelheim bedankte sich für die Treue und überreichte Urkunden und Ehrenzeichen. Für 20 Jahre wurden Maria Pross und Dieter Gabriel ausgezeichnet; für zehn Jahre Gertrud Moser und Franz Schubert. Margot Kostenbader erhielt das Ehrenzeichen für zehn Jahre als Vereinsvorsitzende. Zweiter Vorsitzender Josef-Herbert Müller übergab ihr zum Dank zudem einen Reisegutschein.

    Ein Dia-Vortrag mit einer Rückschau auf die Aktivitäten in den vergangenen Jahren – zusammengestellt von Margot und Walter Kostenbader – rundete den Abend ab. Die Stubenmusik mit Karin Wiese und Erika Burkhardt aus Neugablonz sorgte für Unterhaltung.

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