Seit 1991 gibt es die „Tour de Natur“: eine Fahrraddemo, die sich nach Angaben der Organisatoren an die Seite von Umweltaktivisten stellt und Themen aus der Verkehrs-, Energie- und Friedenspolitik aufnimmt. Die diesjährige Strecke führt vom Bodensee nach München und dabei auch durch den Landkreis Landsberg. Die Radlerinnen und Radler machten unter anderem am Wärmetopf in Leeder Halt und informierten sich über eine mögliche Reaktivierung der Fuchstalbahn.
Widerstand gegen Autobahn
Susanne Timm, die ursprünglich aus Jena kommt und in Hamburg lebt, ist Mitorganisatorin bei „Tour de Natur“. Wie sie berichtet, ist die Initiative vor 32 Jahren aus dem Widerstand gegen die Thüringer-Wald-Autobahn (A71) entstanden. Sie selbst sei zum ersten Mal 1993 mitgeradelt. Nach wie vor sind laut Timm insbesondere Verkehrsthemen für die Gruppe sehr spannend. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich gegen die Zerstörung der Landschaft durch den Bau von Straßen und für umweltfreundliche Alternativen zum Auto ein. Außerdem sei ein Ziel, sich mit im Umweltschutz aktiven Menschen vor Ort zu verknüpfen.
Am Bodensee gestartet
Die „Tour de Natur“ ist in diesem Jahr in Singen (Hohentwiel) nahe des Bodensees gestartet und führt nach München. Der Landkreis Landsberg liege da ideal auf der Strecke. „Wir schauen immer: Wo gibt es für uns etwas Interessantes zu sehen oder wo stehen Entscheidungen an?“, berichtet Susanne Timm. Im Landkreis Landsberg gehörte beispielsweise der Wärmetopf in Fuchstal zu den Stationen, die am Mittwoch besucht wurden. Dritter Bürgermeister Dr. Walter Reitler erläuterte als Vertreter der Gemeinde das Konzept und beantwortete Fragen.
Anschließend ging es weiter zum ehemaligen Bahnhof Asch-Leeder.
100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start
Harald Baumann, Sprecher des Arbeitskreises Fuchstalbahn in der Umweltinitiative Pfaffenwinkel, ging unter anderem auf die Bemühungen zur Reaktivierung der Bahnstrecke ein. Bei den beiden Terminen waren knapp 30 Personen dabei. Insgesamt sind den Organisatoren zufolge während der „Tour de Natur“ rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start.
Susanne Timm bezeichnet den Landkreis Landsberg als „landschaftlich sehr schön“, der Anstieg zum Quartier sei für die Radfahrenden allerdings etwas anstrengend gewesen. Dieses haben sie im Agrarbildungszentrum in Landsberg bezogen.
„Wir sind sehr froh, dass wir dort untergekommen sind“, sagt die 48-Jährige. Eine Unterkunft in der Stadt zu finden, habe sich nämlich als nicht ganz einfach erwiesen.