Wenn es nach Julius Spatz geht, gackern in Langerringen künftig 6000 Biohennen. Denn der Landwirt will seinen Betrieb vergrößern. „Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, meinen landwirtschaftlichen Betrieb zu erweitern“, sagt Spatz. Sein Ziel: eine Legehennenhaltung nach dem Prinzip der Biohennen AG. Dahinter steckt eine Erzeugergemeinschaft, der etwa 30 Bio-Bauernhöfe angehören. Nach eigenen Angaben setzt sich die Gemeinschaft für eine artgerechte, ökologische Legehennenhaltung ein und beteiligt sich an der Bruderhahninitiative.
Für sein Vorhaben hat Spatz nun eine Bauvoranfrage bei der Gemeinde eingereicht. Für einen Vollerwerbsbetrieb wären zwei Ställe mit je 3000 Legehennen bei eigener Aufzucht und eigener Futtermittelerzeugung erforderlich“, erklärt Spatz. Die bewirtschaftete Fläche müsste knapp 43 Hektar umfassen.
In der Gemeinderatssitzung war das Thema schnell abgehakt. Die Mitglieder stimmten der Bauvoranfrage zur Errichtung eines ökologischen Stalles für 6000 Legehennen an der Hurlacher Straße zu. Gemeinderat Gerhard Ringler (CSU/UW) wies darauf hin, dass die Aussiedlerhöfe an der Hurlacher Straße nicht durch die später hinzugekommene Wohnbebauung in ihrer Entwicklung beschränkt werden dürften.
Auf Nachfrage erklärt Spatz, dass die Bauvoranfrage in erster Linie zur Abstandsklärung dient. Sein Bauernhof wurde wie einige andere in den 1990er Jahren aus der Ortsmitte an die Hurlacher Straße ausgesiedelt. Damals befanden sich noch keine Wohnhäuser in der Nähe.
Mittlerweile wurden zu beiden Seiten der Hurlacher Straße Wohnhäuser errichtet und am Ortsende entstand ein neues Baugebiet, das nun auch auf die Ostseite der Hurlacher Straße erweitert werden soll. „Mit der Bauvoranfrage will ich Klarheit bekommen, ob die Biohennenhaltung in der erforderlichen Größenordnung möglich ist und welche Abstände zur Wohnsiedlung aufgrund der Emissionen eingehalten werden müssen“, erläutert Landwirt Spatz. Mit diesen Fragen wird sich das Landratsamt Augsburg in Verbindung mit dem Landesamt für Umwelt und dem Landwirtschaftsamt befassen. Erst danach kann Spatz entscheiden, ob er einen Stall zur Haltung von Legehennen bauen und seinen Betrieb mit der Erzeugung von Bio-Eiern erweitern möchte.
Er wäre nicht der erste Landwirt in Langerringen, der Hühner hält. An der Ortsverbindungsstraße zwischen Langerringen und Hiltenfingen befindet sich ein Hähnchenmaststall, in dem 39 000 Tiere untergebracht sind. Der Bau vor zehn Jahren hatte für heftige Diskussionen gesorgt. Anlieger fürchteten damals, dass Lärm, antibiotikabelasteter Feinstaub, Geruchsbelästigung und jede Menge Schwerlastverkehr auf sie zukommen. Mit einer Bürgerinitiative hatten sie versucht, den Bau zu stoppen – ohne Erfolg. Aus baurechtlicher Sicht hatte nichts gegen das Vorhaben gesprochen, das Landratsamt stimmte zu. Die Proteste verebbten, weitere Beschwerden blieben aus.