Es begann alles Ende 2018 mit Xaver und Liesl. Das erwachsene Kälbchen-Zwillingspaar entdeckten Petra Supica und Werner Vogt damals bei Ebay-Kleinanzeigen. Und kauften die Tiere. Damit war’s vorbei mit dem Vorhaben, im 2017 gekauften Anwesen in Fuchstal direkt gegenüber dem „Boarding House & Hotel Hohenwart“ in aller Ruhe mit den vier Hunden, Kaninchen und Hamstern zu leben. Es waren vor sieben Jahren die Anfänge des „Lebenshof Hohenwart“, der mittlerweile die Heimat von 62 Rindern, 72 Schafen, 90 Tauben, zwei Schweinen, zwei Eseln, fünf Ponys, sechs Großpferden, einer Ziege, diversen Hähnen sowie Katzen und Hunden geworden ist. Viele der Tiere haben eine Behinderung.

„Mit unseren Tieren sind wir den ganzen Tag beschäftigt“, erzählt Petra Supica, die sich selbst „das Mädchen für alles“ auf dem Lebenshof nennt, der mittlerweile weit über die Landkreis-Grenzen hinaus bekannt ist. Das zeigte sich jüngst beim Sommerfest mit Hofführungen, großer Tombola und veganem Buffet, als der Hof von Besuchern „regelrecht überrannt“ worden sei. „Wir dachten am Anfang, da kommen vielleicht 50 Leute. Aber es sind dann mehr als 220 gekommen. Viele sind 300 bis 400 Kilometer angereist, einige, denen wir in acht Jahren zuvor noch nie begegnet sind, kamen aus der Nachbarschaft. Das hat uns besonders gefreut“, sagt Supica. „Das Interesse war so groß, dass wir irgendwann Stopp sagen mussten.“ Deshalb wird es Ende September noch ein „Nachfest“ auf dem Lebenshof geben – „etwas kleiner und ohne Tombola“, aber wieder für komplett für die Tiere.
Der Unterhalt für den Lebenshof in Fuchstal ist teuer
Denn der Unterhalt ist teuer: „Wir brauchen im Monat 18.000 bis 20.000 Euro für das Futter“, verrät die Gründerin des Lebenshofs. „Ich mache neben der Arbeit hier im Homeoffice noch die Buchhaltung für den Hausmeisterservice meines Sohnes. Was ich da verdiene, stecken wir genauso wie die Rente meines Mannes und unsere gesamten Ersparnisse in den Hof.“ Und sie ergänzt: „Unsere Tiere sind es wert. Für sie lohnt es sich, aufzustehen.“
Der Großteil der Futter- und sonstigen Kosten finanziert sich aus Patenschaften und Spenden, die sieben Helfer arbeiten alle ehrenamtlich. Mehr werden immer gebraucht. Supica betont: „Wer bei uns mithelfen will, ist jederzeit willkommen.“ Genauso wie Spenden. Das muss im übrigen gar kein großer Geldbetrag sein: „Wir freuen uns schon riesig, wenn jemand mit einem Sack Karotten vor der Türe steht.“ Immerhin einen neuen Paten konnte das Ehepaar beim Sommerfest für den Hof gewinnen.
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