Seit gut einer Woche ist die Eiszeit in der Buchloer Sparkassenarena vorbei: Die Fläche wurde bereits abgetaut und für die Piraten geht es in die verdiente Sommerpause, ehe die Mannschaft rund um Trainer Christopher Lerchner im kommenden Winter wieder in der Bayernliga, Bayerns höchster Spielklasse, antreten darf.
Der ESV Buchloe spielt auch kommende Saison in der Eishockey-Bayernliga
Möglich gemacht hat das der starke Schlussspurt des ESV in der vergangenen Abstiegsrunde. Acht Siege in Serie bedeuteten den souveränen Klassenerhalt. „Wir haben in einer gut besetzten Abstiegsrunde lediglich in einem Spiel nicht gepunktet, wofür man der Mannschaft ein Kompliment machen muss“, sagt Zweiter ESVB-Vorsitzender, Florian Warkus.
Zumal der Auftakt etwas holprig verlief und auch während der folgenden Spiele einige Spieler krank waren oder angeschlagen auf die Zähne bissen. „Hut ab vor den Jungs, die nach dem schwierigen Start alles reingehauen haben“, lautet das positive Fazit von Lerchner. Dass allerdings das ursprünglich anvisierte Ziel – ein Platz in den Top acht – verfehlt wurde, merken beide Funktionäre selbstkritisch an.
Vier Punkte fehlten dem ESVB nach Ende der Hauptrunde
Vier Punkte fehlten den Piraten als Hauptrundenneunter auf Platz acht, was Lerchner und Warkus vor allem an der fehlenden Konstanz festmachen. „Wir haben es leider zu oft nicht geschafft über volle 60 Minuten durchgehend gutes Eishockey zu spielen“, sagt Warkus. Zu viele Punkte schenkten die Piraten insbesondere zu Hause her.
Heimschwäche sorgt für durchwachsenen Saisonverlauf
Der komplizierte Start sei laut ESV-Coach ein weiterer Faktor für das durchwachsene Abschneiden gewesen. Denn die Vorbereitung verlief alles andere als glatt. Nach zwei Absagen der Gegner bestritten die Buchloer lediglich drei Vorbereitungspartien im Vorfeld der Saison. Zudem bekamen es die Piraten beim offiziellen Eröffnungsspiel direkt mit dem späteren Hauptrundenersten und aktuellen Finalteilnehmer, Miesbach, zu tun. Eine echte Herkulesaufgabe zum Ligastart.
Saison startete für den ESV Buchloe mit einer Herkulesaufgabe
Im Sommer mussten die Buchloer einen größeren Aderlass in der Abwehr kompensieren. „Wir haben praktisch unsere halbe Defensive ersetzten müssen, was nicht einfach war“, sagt Warkus. „Da haben die jungen Spieler im Laufe der Vorrunde noch einiges an Lehrgeld gezahlt.“ Dennoch: Die Entwicklung im weiteren Saisonverlauf sei auf jeden Fall positiv hervorzuheben.
"Es entscheiden Nuancen"
„Wir müssen mit unseren Möglichkeiten immer am Limit spielen, weshalb es in der stark besetzten Liga stets ein Ritt auf der Rasierklinge ist. Da entscheiden über Platz acht oder neun nur Nuancen“, ergänzt der Zweite Vorsitzende. „Diese Kleinigkeiten haben wir stellenweise einfach nicht richtig gemacht. Deshalb haben wir es auch verdient nicht in die Aufstiegsrunde geschafft.“
So gelang der Mannschaft der Klassenerhalt
In der Abstiegsrunde überzeugten die Freibeuter dann aber mit beeindruckender Moral und Geschlossenheit. Alles in allem wurde der Umbruch in der Mannschaft gut gemeistert. „Davon werden wir in der nächsten Saison profitieren. Die jungen Spieler haben viel Eiszeit bekommen und mussten Verantwortung übernehmen, was für ihre Entwicklung wichtig ist“, berichtet Lerchner. Doch ehe es mit dem Sommertraining weitergeht, haben die Spieler nun verdientermaßen erst einmal Zeit zum Durchatmen.
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