Die Freiflächenfotovoltaik-anlage im verfüllten Bereich der Kiesgrube der Denklinger Firma Schießl soll drei Hektar groß werden. Sie liegt unmittelbar an der Gemeindegrenze zwischen Leeder und Denklingen. Wie Dr. Wolfgang Weisensee und Architekt Johann Müller-Hahl in der Gemeinderatssitzung Fuchstal sagten, werde man im ersten Abschnitt einen Bereich im Südosten mit 8000 Quadratmetern Fläche nutzen. Die darauf geplante Fotovoltaikanlage soll eine Leistung von 749 Kilowattpeak haben und könne auch die Firma Hirschvogel mit Strom versorgen.
Zum Konsortium, das die Anlage bauen will, gehören neben Weisensee auch Helmut Schießl und die Brüder Alfred und Wolfgang Michalke. Sie hatten in der Vergangenheit bereits mehrere Windkraftanlagen und PV-Anlagen wie im ehemaligen Leederer Munitionsdepot „Am Huttenbügel“ errichtet. Ihr Antrag auf Errichtung der Anlage in der Kiesgrube war erstmals im April 2015 im Gemeinderat behandelt und gebilligt worden. Nun seien die Module so günstig, dass sich die Verwirklichung lohne, sagte Weisensee. Zur Einspeisung in das Netz gebe es nur 20 Meter von der Kiesgrube entfernt eine 20-Kilovolt-Leitung, erklärte Weisensee. Wie Bürgermeister Erwin Karg hinzufügte, sei es aber wünschenswert, dass der Strom unmittelbar in das 150 Meter weit entfernte Werk der Firma Hirschvogel geleitet werde. Das Unternehmen sei nämlich auf der Suche nach einem Standort für eine PV-Anlage mit einer Leistung von zehn Megawatt. Weisensee meinte hierzu, man sei im Gespräch.
Wie Schießl dem Gemeinderat versicherte, sei bei der Verfüllung der Kiesgrube nur nicht organisches Material der Klasse Z0 verwendet worden. Vor dem einstimmig gefassten Beschluss, die Änderung des Flächennutzungsplans in Angriff zu nehmen, sagte Ratsmitglied Johannes Wolffhardt, es handle sich um eine sinnvolle Sache, da man eine Konversionsfläche nutze.
Aus dem Bebauungsplanentwurf war ersichtlich, dass im zweiten der insgesamt vier Bauabschnitte auf einer 2500 m² großen Fläche eine Halle mit knapp zehn Metern Wandhöhe gebaut werden soll, in der Humus getrocknet, gesiebt und je nach beabsichtigter Nutzung mit Sand vermischt werden soll. Der Betrieb erfolge klimaneutral, sagte Weisensee, da man die erforderliche Energie aus der PV-Anlage und durch Solarthermie erzeuge. Der Gemeinde versprach er, den am Ort anfallenden Humus bevorzugt anzunehmen.
Karg kommentierte, dass dies für den ganzen Landkreis ein erfreuliches Konzept sei. Denn da Humus nicht mehr verfüllt werden darf, wisse man nicht wohin damit. Umweltfreundlich sei auch die Freiflächenanlage gestaltet, führte Weisensee aus. Für die Module gebe es keine Fundamente, sondern die Halterungen werden nur in den Untergrund gerammt. Gemäht werde erst nach der Blühzeit und man verzichte auf Mulchen. So entstünden Flächen mit einer hohen Artenvielfalt. Eingefriedet wird die Anlage mit einem 2,3 Meter hohen Metallzaun, der einen 30 Zentimeter hohen Durchschlupf für Kleintiere lasse. Die Zufahrt zur Anlage erfolgt über die Verbindungsstraße von Denklingen zur B 17.