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Geflüchtete dürfen weiter im Asylheim in der Buchloer Robert-Bosch-Straße wohnen. Aber wie lange?

Wohnen in Buchloe

Nutzungsdauer verlängert: Geflüchtete dürfen weiter in Buchloer Asylunterkunft wohnen

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    Vor knapp zehn Jahren entstand die Asylunterkunft an der Robert-Bosch-Straße in Buchloe. Und voraussichtlich werden auch in den kommenden Jahren Geflüchtete dort Unterschlupf finden.
    Vor knapp zehn Jahren entstand die Asylunterkunft an der Robert-Bosch-Straße in Buchloe. Und voraussichtlich werden auch in den kommenden Jahren Geflüchtete dort Unterschlupf finden. Foto: Johannes Füssel

    Im Jahr 2015 hat der Eigentümer grünes Licht für den Bau der Asylunterkunft in der Buchloer Robert-Bosch-Straße bekommen, kurz darauf zogen die ersten Bewohner ein, und eigentlich sollte es nicht länger als zehn Jahre genutzt werden. Nun beschäftigte sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung allerdings mit einer Verlängerung der Baugenehmigung und damit verbunden der Nutzungsdauer – und zwar um 15 Jahre.

    Eigentümer beantragt verlängerte Nutzungsdauer und Baugenehmigung

    Die Verlängerung hat der Bauherr der Unterkunft beim Landratsamt Ostallgäu beantragt, sagte Bürgermeister Robert Pöschl (CSU). In der Stellungnahme der zuständigen Asylbehörde heißt es: „In der Stadt Buchloe besteht weiterhin dringender Bedarf an der Unterkunft.“ Die vorhandene Kapazität von 163 Plätzen in den staatlichen Unterkünften in der Stadt Buchloe sei bei Weitem nicht ausreichend für die prognostizierte Anzahl von „mindestens 280 Asylbewerbern beziehungsweise Flüchtlingen“. Auch Pöschl machte klar: „Die Situation hat sich in den vergangenen zehn Jahren nicht wesentlich entspannt.“

    Bei einem Treffen mit den Nachbarn des Heims vor rund zwei Wochen sei deutlich geworden: Die Asylunterkunft „ist eine Belastung für die Situation in der Straße“, sagte Pöschl. Die Nachbarn stünden einer Verlängerung der Nutzung eher negativ gegenüber. „Sie hatten die Hoffnung auf einen Rückbau.“ Einige der betroffenen Anwohner waren zudem selbst zur Bauausschusssitzung gekommen.

    Anwohner „hatten Hoffnung auf einen Rückbau“.

    Robert Pöschl, Bürgermeister Stadt Buchloe

    Ein Vertreter des Landratsamts und der Eigentümer haben bereits zugesagt, das Gebäude im Falle einer erweiterten Nutzungsdauer zu sanieren, berichtete Pöschl weiter. Zwischen 90 und 100 Bewohner leben aktuell in dem Haus an der Robert-Bosch-Straße, rund die Hälfte seien bereits anerkannte Asylbewerber mit dauerhaftem Bleiberecht und müssten eigentlich raus, sagte Pöschl. Viele gehen in der Region zur Arbeit, doch eine Wohnung in Buchloe zu finden, sei sehr schwierig. „Sie finden keinen anderen passenden Wohnraum“, sagte der Bürgermeister. Die Situation werde mitunter zum Problem, wenn manche schlafen müssen, weil sie früh aufstehen, während andere „spätabends noch lärmen“.

    CSU-Stadtrat: Anwohner in Buchloe kommen sich veräppelt vor

    Die Anwohner kommen sich veräppelt vor, meinte Helmut Weiß (CSU). Er erinnere sich noch gut, dass es einst hieß, die Unterkunft sei für zehn Jahre geplant, nicht länger. Daher halte er eine Ausweitung um weitere 15 Jahre für überzogen. Martina Schwendner (parteilos) sagte: „Es hieß damals, das Gebäude hält sowieso nicht länger als zehn Jahre.“ Sollte es zu einer Verlängerung kommen, gelte es, verschiedene Probleme auf dem Areal an Angriff zu nehmen.

    Diese Probleme sollen für die Asylunterkunft in den Griff bekommen werden

    Einige Bedingungen hatte die Stadt bereits in ihren Beschlussvorschlag mitaufgenommen: Das Gebäude „muss weiterhin für das Ortsbild ansehbar bleiben“, heißt es in den Unterlagen etwa. Eine „Erneuerung der Fassade sei gewünscht. Zudem gelte es, das Müllproblem in den Griff zu kriegen – immer wieder landet Unrat in einer Wiese auf dem Grundstück – und es brauche mehr und größere Mülltonnen. Und weiter: „Der Zaun an der östlichen Grundstücksgrenze ist direkt an die Grundstücksgrenze zu versetzen.“ Der dortige Grünstreifen müsse regelmäßig vom Eigentümer gemäht werden, was bislang nicht passiert sei.

    Eine Verlängerung um 15 und zehn Jahre lehnte das Gremium jeweils ab; schließlich erteilte der Bauausschuss sein Einvernehmen für die Ausdehnung der Baugenehmigung und Nutzung der Asylunterkunft um weitere acht Jahre unter den genannten Bedingungen. Diesen Antrag hatte Franz Lang (Freie Wähler) zuvor eingebracht. „Es ist keine einfache Entscheidung“, sagte Pöschl. „Aber es geht auch um die Gesamtsolidarität mit dem Landkreis.“

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