Gut angenommen vom Publikum wurde in der Jengener Mehrzweckhalle ein reizvolles adventliches Kombi-Angebot des Chores „Un poquito cantas“, des Instrumentalensembles „Salon 5“ (Leitung von beiden: Monika Strobl) sowie der Gruppe „Symbolum“ (Leitung, Moderation und Impulse: Lucia Lederle). Und die Mitwirkenden sprachen mehrere Sinne an: War im Verlauf dieses 80-minütigen „Chor-Cafés“ neben dem Zuhören auch das Schauen gefragt – Teile des musikalischen Programms wurden von einer Beamer-Präsentation mit Naturfotos von Sonja Blunk illustriert – so gab es gegen eine Spende anschließend noch Kaffee und Kuchen Angebot sowie einen angeregten Plausch gratis.
Doch zurück zur Musik, die natürlich an diesem Nachmittag im Mittelpunkt stand und mehr oder weniger (vor-)weihnachtlichen Zuschnitts war. Den ersten Block gestaltete „Un poquito cantas“: Das slowenische Volkslied „Friedensstern“ in besinnlichem Slow-Waltz-Duktus gefiel zu Beginn durch gute Textverständlichkeit vonseiten des Chores – nicht unwichtig angesichts des inhaltlichen Programms Frieden und Zusammenhalt, das sich durch fast alle Beiträge zog. Doch man hatte auch andere, flottere Facetten weihnachtlicher Klänge auf Lager: Das walisische „Deck the Halls“ kam ausgesprochen tänzerisch-fröhlich über die Rampe, erst in der dritten Strophe nahm man etwas das Tempo raus. Bayerisch von der Herkunft her und pendelnd einerseits zwischen dunklem Moll und hellem Dur und andererseits zwischen triolischem und geradtaktigem Metrum hatte der Satz „Es wird ein Stern aufgehen“ rund um die Kernbegriffe Wunder und Licht einiges zu bieten. Ein sonnig-beschwingtes und mehrsprachig umgesetztes „Corramos“ aus Venezuela beendete diesen Programmblock.
Weiter ging es mit der Gruppe „Symbolum“, deren Leiterin Lucia Lederle immer wieder als Moderatorin nachdenklich-religiöse Impulse, aber auch mal Frech-Amüsantes wie das Gedicht vom Pferd Gerd- einflocht. Bei „Look at the World“ von John Rutter im Stil einer irischen Ballade ging es um die Schönheit der Schöpfung und die Dankbarkeit für die kleinen Dinge - bestens unterlegt von den Natur-Impressionen von Blunk. Warme und eingängige Harmonien prägten danach den Satz „Regenbogenfarben“, ebenso wie der Solo-Gesang des Schwesternpaares Marlene und Petra Hartung. Sanftes 6/8-Geschaukel in tänzerischer Beschwingtheit erlebte man in der bekannten Melodie „Mistletoe an Wine“, die auf deutsch das Ideal der Advents- und Weihnachtszeit beschwor. Deutlich in die Richtung „Neues Geistliches Lied“ gingen mal innig und meditativ, mal mit träumerisch anmutenden Klangfarben „Anker in der Zeit“ und „Zauber der Nacht“.
Nach einer hinreißend schräg-amüsanten Wiener Geschichte um eine „Pullover-Gans“, die dann ihr Weihnachtsschicksal doch um sieben Jahre überlebte und „eines natürlichen Todes“ starb, gehörte die Bühne dem Ensemble „Salon 5“. Monika Strobl und Claudia Hohmann (beide: Akkordeon), Birgit Scharnagl (E-Piano), Robert Scharnagl (E-Bass) und Enrico Jung am Schlagwerk und Cajon – die allesamt instrumental auch bei den beiden anderen Ensembles mitspielten – brachten fetzig mit viel Glitzer und locker-flockiger Eleganz im Sound jazzige Weihnachtsmusik amerikanischer Prägung zu Gehör. „Rudolph, the Red Nosed Reindeer“, „Santa Claus is coming to Town“, „Let it Snow“, „Winterwonderland“ und schließlich „Sleigh Ride“ bildeten einen Block aus einem Guss, der auch durchaus mal virtuose Akkordeon-Passagen enthielt.
Bleibt noch zu erwähnen, dass auch „Symbolum“ gekonnt agierende Instrumentalisten in seinen Reihen hatte: Lucia Lederle (Gitarre/Xylofon), Petra Hartung (Gitarre./Cajon), Stefanie Tröbensberger (Querflöte) und Anna-Lena Schropp und Paul Hummel (Violinen). Weihnachtlich wurde es am Schluss mit „In der Nacht von Bethlehem“ und „Feliz Navidad“ (Un poquito cantas). Beim Schlusslied „Süßer die Glocken nie klingen“ durften schließlich auch das Publikum mitmachen.