Wie sich heutzutage möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in einer Gemeinde erreichen lassen, versuchte die Marktgemeinde Waal herauszufinden. Bei ihren Recherchen stieß Quartiersmanagerin Isabelle Hetschko auf die Heimat-App der Firma Cosmema. Diese werde bereits von über 800 Kommunen genutzt. Um die Vorteile einer sogenannten „Gemeinde-App“ vorzustellen, waren die Digitalisierungsberater des Unternehmens, Dominik Schweiker und Etienne-Maurice Ehlers, kürzlich zur Ratssitzung angereist. Auch viele der örtlichen Vereine waren anwesend.
Waaler Vereine können eigene Beiträge veröffentlichen
Eine „Gemeinde-App“ fördere die Bürgerbeteiligung und unterstütze die umfassende Versorgung der Bevölkerung mit Echtzeitinformationen für den täglichen Bedarf. Die Vorteile umfassen etwa, dass die Bürgerinnen und Bürger stets auf dem neuesten Stand sind, sich alle Informationen gemeindeübergreifend in einer Plattform bündeln, die Verwaltung entlastet wird und Ortsvereine selbstständig Veranstaltungen und Beiträge veröffentlichen können.
Zudem lasse sich das System an viele Systeme, etwa Katastrophenschutzmeldungen, anbinden. Ein einheitliches Kalendersystem verschaffe einen Überblick über das Gemeindegeschehen. Zudem werde aufgrund der vielen Anwender und deren individuellen Bedürfnisse die App weiterhin kontinuierlich verbessert und angepasst. „Eine App – alles drin“, sagte Dominik Schweiker. Und durch die kostenlosen Schnittstellen zu Facebook und Instagram oder der Homepage sei keine Doppelpflege notwendig.
Gemeindeapp wird nicht die Gemeindezeitung ersetzen
Ratsmitglied Manuel Lahner, der sich aufgrund seiner Tätigkeit als Jugendbeauftragter seit Längerem mit der Installation eines digitalen Mediums beschäftigt, erkundigte sich, ob man in der Cosmema-App verschiedene Chat-Gruppen einrichten könne. „Dies ist nur eingeschränkt möglich, da dadurch sehr hohe Bearbeitungskosten entstehen“, sagte Schweiker. Lahner fragte weiter, ob eine Gemeindezeitung mit Einführung der App hinfällig sei. Dies käme zwar aus Kostengründen manchmal vor, sei aber immer Entscheidung der jeweiligen Gemeinde. Bürgermeister Robert Protschka betonte, dass die Gemeinde mit der eigenen Zeitung 100 Prozent der Haushalte erreiche und eine treue Leserschaft habe. Es bestehe daher nicht die Absicht, die Gemeindezeitung zu ersetzen.
Ratsmitglied Matthias Bultmann fragte, ob Beiträge nur von der Gemeinde und den Vereinen eingestellt werden können oder ob zum Beispiel auch das ortsansässige Gewerbe partizipieren könne. Schweiker empfiehlt dies für den Start erst einmal nicht. Allerdings könne man die Einbindung verschiedenster Personengruppen sukzessiv aufbauen. Für Updates und technische Neuerungen entstünden keine zusätzlichen Kosten.
Ob und wann die App kommt, erörtern die Ratsmitglieder in einer nicht öffentlichen Sitzung.
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