Zu einem Benefizkonzert zugunsten der Jengener Kirchensanierung von „St. Martin“ luden der Musikverein Jengen und der Chor „Un poquito cantas“ unter Leitung von Monika Strobel ein. Passend zur Karwoche prägten ruhige und getragene Melodien sowie geistliche Musik den Nachmittag. Am Ende des rund 60-minütigen Programms teilte die Vorsitzende des Musikvereins, Eva-Maria Lang, mit, dass Dirigent Thomas Lang aufhört. Er hat die Jengener Blasmusiker sechs Jahre geleitet. Ein Nachfolger sei mit Robert Schmid aus Apfeltrang schon in Sicht. Thomas lang bleibe dem Musikverein als musikalischer Berater erhalten, sagte die Vorsitzende.
Pfarrer Jan Forma freute sich über die zahlreichen Besucher, Alfred Nikolaus Müller führte informativ durch das Konzert.
Den Auftakt gestaltete der Musikverein mit „The Exodus Song“, einer bedeutsamen, dunklen und archaischen Filmmusik. Das Alte Testament stand auch Pate für einen Chorsatz von Kathi Stimmer-Salzeder: „Alles hat seine Zeit“ gefiel mit gerade vorbildlicher Textverständlichkeit, Intensität voll schlichter Eleganz und dem Akkordeon als interessanter Instrumentalklangfarbe.
Ins Reich der Symphonik ging es anschließend mit einem sehr sauber gespielten Largo in tröstend-versöhnlichen und zarten Klang-Pastellfarben aus Dvoraks „Aus der Neuen Welt“. Wieder im Bereich der Chormusik war man mit „I Am a Small Part Of the World“ (Sally Albrecht/Jay Althouse) – die Sänger von „Un poquito cantas“ interpretierten den Satz im Musical-Style (selbst)sicher, differenziert und dynamisch. Marlies Reggel war dabei als sicher agierende Gesangssolistin zu hören.
Weiter ging es mit Bachs „Jesus bleibet meine Freude“, von den Bläsern aus einem Guss gespielt. Gut dazu passte „Amazing Grace“ in einer Fassung von Ulrich Kaiser, die dicht und konzentriert umgesetzt wurde – speziell die tiefe Frauenstimmlage kam gut zur Geltung.
Mit „Ammerland“ von Jacob de Haan entführte der Musikverein die Zuhörer in die neblige Melancholie eines Morgens in der norddeutschen Tiefebene. Beatles-Nostalgie bot anschließend der Maierhofer-Satz von „Let It Be“, in dem Marlies Reggel und E-Pianistin Birgit effektvoll als Gesangssolistinnen zur Geltung kamen. Auf die Zielgerade des Programms bog man mit der Filmmusik von „Out Of Africa“ ein. Dirigent Thomas Lang kitzelte dabei aus seinen Musikern leuchtende und schillernde Klangfarben heraus. Mit „What a Wonderful World“ ließ der Chor schließlich nochmals die Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung Revue passieren.
Als Zugabe war der Satz „Wo ich auch stehe“ (Albert Frey) – gemeinsam intoniert von beiden Klangkörpern unter der Leitung von Thomas Lang – zu hören. Lucia Buch