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Buchloe
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Große Milchviehställe bei Hausen geplant: Vorhaben stoßen auf offene Ohren im Buchloer Bauausschuss

Bauen und Landwirtschaft

Landwirte planen in die Zukunft

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    Nördlich von Hausen planen zwei Landwirte eine Erweiterung. Sie wollen neue Milchviehlaufställe für ihre Betriebe errichten.
    Nördlich von Hausen planen zwei Landwirte eine Erweiterung. Sie wollen neue Milchviehlaufställe für ihre Betriebe errichten. Foto: Karin Hehl

    „Wachsen oder weichen“ – dieser Spruch trifft auf viele Bereiche zu; in ganz besonderem Maße auch auf die Landwirtschaft. In Hausen, dem kleinsten Ortsteil der Stadt Buchloe, haben sich gleich zwei Landwirte dazu entschieden, zu wachsen. Sie planen jeweils einen großen Milchviehlaufstall im Außenbereich des Dorfes. Der Buchloer Bauausschuss befürwortete in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause die Pläne der beiden Familien.

    Hofübernahmen im Buchloer Ortsteil Hausen stehen bevor

    Etwa 1800 Quadratmer groß wird der neue Milchviehlaufstall der Lang GbR. Der Stall soll künftig 120 Tieren Platz bieten und eine höhere Tierwohl-Kategorie ermöglichen, berichtet Simon Lang auf Nachfrage unserer Redaktion. Aktuell betreibt der junge Landwirt gemeinsam mit seinem Vater mitten im Ort eine Landwirtschaft. „Wir treffen seit zehn Jahren unsere Entscheidungen innerhalb einer GbR gemeinsam“, sagt Simon Lang. Im Dorf habe der Betrieb mit seinen 75 Kühen jedoch keine Erweiterungsmöglichkeit; deshalb sei die Entscheidung für den Neubau gefallen. Mit seinen 30 Jahren steht Simon Lang für die Hofübernahme in den Startlöchern.

    Genauso sieht es bei seinem Nachbarn aus. Auch dort steht laut Felix Rampp (21) eine Hofübernahme bevor. Und auch dort möchte sich die Familien-GbR zukunftsfähig aufstellen. In der Nähe der bereits bestehenden Maschinenhallen im Außenbereich plant Rampp daher ebenfalls einen neuen Milchviehstall. Er soll gut 1300 Quadratmeter groß werden und Platz für etwa 80 Kühe bieten. Aktuell bewirtschaftet die Familie einen Hof mit 60 Tieren. Die stehen in einem Stall, der bereits 30 Jahre alt ist. Nach Angaben von Felix Rampp wurde der Stall schon damals als Anbaulösung errichtet.

    „Wir sind sehr erfreut, wenn die Landwirtschaft bei uns investiert.“

    Robert Pöschl, Bürgermeister Stadt Buchloe

    „Wir sind sehr erfreut, wenn die Landwirtschaft bei uns investiert“, meinte Bürgermeister Robert Pöschl in der Bauausschusssitzung. Etwas kritischer sah Rudolf Grieb (UBI) die Pläne: „Wir sprechen immer vom Flächenfraß. Auch hier werden große Flächen versiegelt, wo bleibt da der ökologische Ausgleich?“ Darauf achte die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Ostallgäu, erläuterte Bauamtsleiterin Barbara Tugemann.

    Auch in Honsolgen wird gebaut

    Die Behörde ist auch für die Genehmigung eines Bauantrags im Nachbardorf Honsolgen zuständig. Der Bauausschuss gab schon mal grünes Licht für eine an der Koppenhofer Straße geplante landwirtschaftliche Maschinenhalle. Sie wird 480 Quadratmeter groß.

    Landwirtschaft zu sehr eingeschränkt – Antrag in Lindenberg abgelehnt

    Abgelehnt hat der Buchloer Bauausschuss hingegen den Antrag eines Bauträgers, der in der Lindenberger Eichenlohstraße eine Wohnanlage errichten wollte. In einem L-förmigen Bau hatte er noch vor zwei Jahren eine Anlage mit Wohnungen vorgesehen, die nach Norden orientiert waren.

    Ein Mehrfamilienhaus möchte ein Bauträger anstelle des alten Bauernhofs (Foto) an der Eichenlohstraße in Lindenberg errichten. Der Buchloer Bauausschuss lehnte das Vorhaben ab.
    Ein Mehrfamilienhaus möchte ein Bauträger anstelle des alten Bauernhofs (Foto) an der Eichenlohstraße in Lindenberg errichten. Der Buchloer Bauausschuss lehnte das Vorhaben ab. Foto: Karin Hehl

    Jetzt wurde umgeplant, sämtliche Wohnungen richten sich nun nach Süden aus. Dort jedoch grenzt ein landwirtschaftliches Anwesen an. „Es ist der einzige aktive Landwirt mit Milchviehhaltung mitten im Ort“, erklärte Bürgermeister Pöschl. Und genau das wird dem Bauträger jetzt zum Verhängnis. „Konflikte wären vorprogrammiert“, meinte Bauamtsleiterin Tugemann. Denn sämtliche zukünftigen Erweiterungswünsche des Landwirts müssten sich dann nach den neuen Bewohnern richten. „Dies wäre ein massiver Eingriff in die Erweiterungsmöglichkeiten der Landwirtschaft, was nicht mehr verhältnismäßig wäre“, urteilte auch der Bürgermeister. Ohne weitere Diskussion votierte der Buchloer Bauausschuss deshalb am Ende gegen den Antrag des Bauträgers.

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