Ein völlig ausgelasteter Backofen, ein Batzen klebriger Teig und mehrere Erwachsene, die Plätzchen ausstechen und mit Puderzucker um sich werfen. Einmal im Jahr lädt meine beste Freundin Katie ihren Freundeskreis zu sich ein: Die sogenannte Cookiecalypse steht an.
Der Termin ist meist derselbe, am letzten Samstag vor Heiligabend treffen wir uns in Nordrhein-Westfalen, in Essen, um genau zu sein - den fertigen Plätzchenteig schon im Schlepptau. Dann geht es los: Arbeitsfläche bemehlen, Teig ausrollen, ausstechen, eventuell noch verzieren, und ab in den Ofen. Da kommen dann schon ein paar Kilo Plätzchen zusammen - die dann natürlich unter uns aufgeteilt werden. Ein bisschen wie in Rolf Zuckowskis „Weihnachtsbäckerei“, nur dass wir keine Knilche mehr sind.
Mordsgaudi in der Weihnachtsbäckerei
Kennengelernt haben wir uns alle durch die gemeinsame Leidenschaft für das Videospiel „Guild Wars 2“ - alle, außer Spock, der macht „Wuff“. Der flauschige Vierbeiner ist der Corgi der Gastgeberin und seit ein paar Jahren dabei. Bei der Cookiecalypse wuselt er zwischen unseren Beinen umher und holt sich Streicheleinheiten ab. Für ihn eine Mordsgaudi, für uns ebenfalls.
Da unser Treffen nur einmal im Jahr stattfindet, gibt es immer viel zu erzählen. Und während die ersten Vanillekipferl fertig aus dem Ofen kommen, tauschen wir uns über das aus, was alles so passiert ist.
Der Zauber der Cookiecalypse
Weil es dabei in der Küche schnell zu voll wird, verlagert sich das Geschehen auch ins Wohnzimmer. In guter alter Spielhallen-Manier wird dort in den Backpausen an der Playstation „gezockt“, nur dass es nicht Street Fighter ist, sondern Soul Calibur. Der Gewinner darf so lange weiterspielen, bis er gegen die Gastgeberin verliert - oder bis die Pizza am Abend kommt.
Währenddessen arbeitet der Backofen bis in die Nacht weiter. Erst wenn das letzte Stück Pizza weg ist, die letzten Plätzchen gebacken wurden, die letzten Gespräche enden und die letzten der Gäste gegangen sind, dann ist der Zauber der Cookiekalypse vorbei. Und es heißt: wieder ein Jahr warten.
In unserem Adventskalender „Heiter durch den Advent“ teilen Redaktionsmitglieder persönliche Anekdoten, Beobachtungen und Erlebnisse. Kleine Geschichten, die den Alltag erhellen und Sie, liebe Leserinnen und Leser, locker-flockig durch die Vorweihnachtszeit begleiten sollen. Alle bisher geöffneten Türchen unseres Adventskalenders finden Sie hier.
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