Herr Stammel, der Gewerbeverein hat heuer die Entscheidung getroffen, die Bahnhofstraße während der Nacht der Lichter nicht für Autos abzuriegeln. Was ist der Hintergrund der Entscheidung?
NIKO STAMMEL: Die Bahnhofstraße ist lang und es haben in diesem Jahr recht wenige Fieranten und Künstler, die die Straße beleben, bei der Nacht der Lichter mitgemacht. Zudem dauert das Event nur von 17 bis 21 Uhr. Da ist die Akzeptanz, die Straße komplett zu sperren, bei vielen Buchloerinnen und Buchloern nicht gegeben, wenn nur fünf oder sechs Stände da sind. Im Sommer und bei den Märkten ist das eine andere Sache - da ist mehr los.
Wie war dieses Mal die Resonanz bei den Kundinnen und Kunden?
STAMMEL: Im Grunde war der Zulauf so wie in den vergangenen Jahren auch. Bei den Etosha Elephants, die Würstchen verkauft haben, sind alle 200 Paar weggegangen. Ich wollte eigentlich selbst noch eins holen, aber bin leider leer ausgegangen (lacht).
„Die Leute sollen sehen, dass wir etwas zu bieten haben“
Niko Stammel, Vorsitzender des Buchloer Gewerbevereins
Und wie blicken Sie als Einzelhändler auf das neue Konzept?
STAMMEL: Nicht der Umsatz steht im Vordergrund, sondern es geht darum, mit der Aktion Leben in die Geschäfte und in die Innenstadt zu bekommen. Die Leute sollen sehen, dass wir etwas zu bieten haben. Und bei uns war schon einiges los. Ein paar haben das Wetter angesprochen, schließlich war der Wind schon eisig, aber da hat man als Veranstalter leider nicht wirklich Einfluss drauf.
Manche Gäste kritisierten, dass es nicht familien- und kinderfreundlich sei, die Straße offenzulassen. Wie sehen Sie das?
STAMMEL: Wir haben bei der Nacht der Lichter den Verkehr nie ganz aus der Bahnhofstraße herausbekommen. Es haben sich - wahrscheinlich auch, weil nicht so viele Verkaufsstände auf der Straße waren - immer Autofahrer in den abgeriegelten Bereich verirrt. Und dann ist die Gefahr erst recht groß, wenn Eltern und Kinder sich in falscher Sicherheit wiegen. Wenn die Straße offen ist, haben zumindest alle Klarheit und müssen gegenseitig aufeinander Acht geben. Außerdem geht es bei der Nacht der Lichter nicht darum, ein zweites Stadtfest auf die Beine zu stellen. Der Ein- und Verkauf, eben der Handel, soll im Zentrum stehen.
Das bedeutet, die Bahnhofstraße bleibt auch im Winter 2025 bei der Nacht der Lichter wieder offen?
STAMMEL: Da gibt es noch keine finale Entscheidung. Wir werden das Ganze jetzt sowohl intern im Gewerbeverein als auch mit der Stadt besprechen. Was dann im nächsten Jahr sein wird, steht schlicht noch nicht fest.
Wie die Buchloerinnen und Buchloer die Nacht der Lichter 2024 wahrgenommen haben, lesen Sie hier.
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