Die Fachstelle für Klimaschutz am Mindelheimer Landratsamt hatte auch im vergangenen Jahr eine Menge zu tun. Sie versucht mit verschiedenen Projekten und Angeboten, den Klimaschutz im Landkreis voranzutreiben, zu dem auch andere Abteilungen der Behörde einen Beitrag leisten. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz gab Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte einen Überblick über bereits Geleistetes, neue Vorhaben und darüber, wie viel Strom und Wärme im Unterallgäu aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.
An erster Stelle ihrer Präsentation stand das Regionalwerk, zu dem sich vergangenen Dezember nach rund eineinhalbjähriger Vorarbeit 29 Gemeinden und der Landkreis zusammengeschlossen haben. Mit den zunächst geplanten 17 Photovoltaikanlagen soll es einen Beitrag zur Energiewende leisten und dabei zur Wertschöpfung in der Region beitragen.
Im Herbst soll es wieder einen Infoabend rund um das richtige Beheizen von Kaminöfen geben
Die Solar- und die Wärmeoffensive, die der Landkreis bereits länger verfolgt, soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden, so ten Bulte. So soll im Herbst wieder ein Infoabend rund um das richtige Beheizen von Kaminöfen angeboten werden, der im vergangenen Jahr auf großes Interesse stieß. Auch die Aktion „Check dein Haus“, bei der sich die Bürgerinnen und Bürger rund um das Thema energetische Sanierung informieren und auch zuhause dazu beraten lassen können, wird es wieder geben, und zwar dieses Jahr in den Verwaltungsgemeinschaften Boos und Erkheim sowie in Memmingerberg.
Um den Klimaschutz rund ums Haus gleich von Anfang an in den Blick zu nehmen, hat die Abteilung Klimaschutz außerdem eine Kurzbroschüre für Bauwillige zusammengestellt. Sie enthält Informationen, wie sie ihr Haus und Grundstück energieeffizient, klima- und umweltfreundlich gestalten und an den Klimawandel anpassen können. Die Broschüre wird bei Bauvoranfragen mitverschickt und von Gemeinden, Architekten, Planern und Energieberatern verteilt.
Landkreis und Gemeinden haben 107 Bäume für mehr Klimaschutz gepflanzt
Noch etwas früher, nämlich bei Kindern und Jugendlichen, setzen Aktionen wie „Prima-Klima-Kids“ und das Planspiel „Energiespardorf“ an, die altersgerecht vermitteln, was jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. Sie sollen heuer ebenso fortgesetzt werden wie die Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“, bei der im vergangenen Jahr 43 Gemeinden und der Landkreis 107 Bäume gepflanzt haben.
Daneben präsentierte ten Bulte Daten aus dem Energie-Atlas-Bayern. Sie zeigen, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung seit 2010 kontinuierlich gestiegen ist: Während vor 15 Jahren 34 Prozent des im Landkreis verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammten, waren es 2022 bereits etwas mehr als 80 Prozent. Der Großteil davon wurde mit Dachflächen-PV-Anlagen erzeugt (29,46 Prozent), gefolgt von Biomasse (21,37 Prozent), Freiflächen-PV-Anlagen (15,82 Prozent) Wasserkraft (11,39 Prozent) und Windenergie (2 Prozent). Die Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien ist dagegen 2018 zunächst eingebrochen. Ihr Anteil lag damals bei 15,51 Prozent, kletterte bis 2022 aber auf 24,95 Prozent.
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