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Krötenwanderung in Waal: Ein Projekt soll helfen

Waal

Damit jetzt nicht das Massensterben auf den Straßen beginnt

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    Krötenwanderung in Waal: Dort soll ein Projekt die Tiere schützen.
    Krötenwanderung in Waal: Dort soll ein Projekt die Tiere schützen. Foto: Jonathan Fieber

    Zirka Ende Februar bis April, wenn es langsam wärmer wird und nachts die Temperaturen nicht mehr unter 5 Grad Celsius fallen, erwachen viele tausend Frösche, Kröten, Molche und sonstige Amphibien aus ihrem Winterschlaf. Die Tiere machen sich dann von ihren Winterquartieren im Wald auf den oft mehrere Kilometer langen Weg zu genau dem Gewässer, in dem sie selbst geboren wurden.

    Bis zu 70 Prozent einer Population können sterben

    Die größte Gefahr der über den Winter ausgemergelten und dehydrierten Tiere auf ihrer kräftezehrenden Wanderung ist, neben der Gefahr von anderen Tieren aufgefressen zu werden, wenn sie gezwungen sind, eine Straße zu queren. Eine einzige Straßenquerung kann bis zu 70 Prozent der gesamten Population auslöschen. Vor allem bei Regen sind besonders viele Tiere auf Wanderschaft. Verkehrsteilnehmer sollten also gerade jetzt auf die Geschwindigkeit achten.

    Zäune sollen aufgestellt werden

    Um diese Gefahr zu minimieren, werden in Kürze an betroffenen Straßen Kröten- oder Froschzäune aufgestellt. Eine der größten Amphibienwanderungen des Landkreises Ostallgäu findet jährlich an der Kreisstraße zwischen Unterdießen, Waal und Waalhaupten statt. Seit 2008 werden dort an drei Stellen Krötenzäune mit einer Gesamtlänge von etwa 1,5 Kilometern errichtet und betreut. Zwischen 2008 und 2024 wurden dort 73.895 Amphibien gesammelt und sicher über die Straße gebracht. Durch diese Schutzmaßnahme konnte die Amphibienpopulation rund um die Gemeinde Waal um mehr als 300 Prozent gesteigert werden.

    Die Initiative entstand im April 2007. Als Werner Zizlsperger zwischen Unterdießen und Emmenhausen hunderte überfahrene Frösche und Kröten liegen sah, nahm er Kontakt mit Behörden auf. Bereits im Jahr darauf startete er die erste und bis heute private Schutzaktion.

    Warum sind die Amphibien wichtig und schützenswert? Das Fehlen von Kröten, Fröschen und Molchen im Naturhaushalt würde zur Vermehrung von Agrarschädlingen und der Ausbreitung von Mücken etc. führen. Vor allem aber würde dadurch ein empfindliches Loch in die natürliche Nahrungskette gerissen werden. Jede einzelne Art hat eine wichtige Bedeutung im Ökosystem.

    Sechs bis sieben Wochen aktiv sein

    Es gibt wohl kaum eine Naturschutzgruppe, die nicht dringend weitere Helferinnen und Helfer sucht, denn Amphibienschutz ist aufwendige Handarbeit. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst, wie man Frösche von Kröten oder Bergmolche von Teichmolchen unterscheidet, ist schnell gelernt. Die Saison erstreckt sich in der Regel über sechs bis sieben Wochen, mit ihrem Höhepunkt gegen Mitte März. Infos bei Alexandra und Werner Zizlsperger unter 08246/9697580 oder per E-Mail: alexandra.zizlsperger@gmx.net.

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