Am Samstag, 10. August, kommt der Konzertorganist Jean-Christophe Geiser aus Lausanne zum Orgelsommer nach Landsberg. Um 11.15 Uhr zieht er alle Register seines Könnens, das er bereits in früheren Jahren unter Beweis stellte. Geiser kennt und schätzt die Orgel in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt sehr.
Für sein diesjähriges Programm suchte er deshalb barocke Werke aus. Zunächst spielt er zwei von Bach für Orgel adaptierte Konzerte von Antonio Vivaldi aus dessen Zyklus „L’Estro Armonico“. Die fein-vergnügliche Kunst des Venezianers übte auf den strengen Thomaskantor im fernen Leipzig wohl einen besonderen Reiz aus, denn dieser verwendete immer wieder Vorlagen von Vivaldi, um sie seinem Instrument, der Orgel, anzuverwandeln. Zwischen den beiden Vivaldis erklingt eine Partita von Bach und zu Beginn ein Präludium des vorbarocken Komponisten Nicolaus Bruhns.
Jean-Christophe Geiser wurde mit nur 26 Jahren zum Titularorganisten der Kathedrale von Lausanne gewählt und mit 28 Jahren Professor für Orgel an der Musikhochschule Lausanne. Beide Berufungen in den 1990er Jahren standen am Beginn einer großen internationalen Karriere als Organist in über dreißig Ländern Europas, den USA und in der ehemaligen UDSSR.
Geiser initiierte den Neubau der Orgel in Lausanne, 2003 fertiggestellt, bei der erstmals die vier Hauptstilrichtungen des Orgelbaus (norddeutsch-barock, altfranzösisch, französisch-symphonisch und deutsch-romantisch) in einem Instrument verbunden wurden. Die etwa 45-minütige Orgelmatinée beginnt um 11.15 Uhr.(bz)
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