Bürgermeister Marcus Knoll eröffnete die drei Bürgerversammlungen in Langerringen und den Ortsteilen Schwabmühlhausen und Gennach mit einer guten Nachricht zur angespannten Finanzlage: „Der Verwaltungshaushalt hat sich positiver entwickelt als vorhergesehen. Die Unterdeckung hat sich von 1,4 Millionen auf 750.000 Euro halbiert.“ Damit sieht er die Trendwende hin zu einem ausgeglichenen Haushalt eingeleitet. Obwohl der Grundstücksverkauf um etwa 2,4 Millionen Euro unter den Erwartungen blieb, konnten einige Investitionen umgesetzt werden.
Dazu gehörten die Renovierung des Musikerheims Gennach, die Vitalisierung der Spielplätze in der Johann-Müller-Straße und Schwabmühlhausen sowie eine Kletterlandschaft beim Kindergarten St. Gallus. Die erstmalige Aufnahme von afghanischen Asylbewerbern in der Gemeinde gelang auch dank eines großen Asylhelferkreises ohne Probleme. In diesem Jahr wird eine zweite Unterkunft für Geflüchtete dazu kommen. Im Rückblick auf das Hochwasser im Juni erklärte der Bürgermeister die Notwendigkeit zur wasserspeichernden Land- und Forstwirtschaft, die mit der Entwicklung der Schwammregion und des Hochwasserschutz-Zweckverbandes Gennach-Hühnerbach verfolgt werde.
Wünsche nach mehr Radwegen
Mit dem Innenentwicklungskonzept wurde ein Rahmen für die bauliche Entwicklung und dem aus einer Initiative von Langerringen gegründeten Regionalwerk ein kommunaler Verbund zur Energienutzung und Wärmeplanung geschaffen. Das Radverkehrskonzept wurde mit Bürgerbeteiligung erarbeitet und 2024 abgeschlossen. Der Wunsch nach Radwegen wurde in allen drei Ortsversammlungen laut. „Natürlich wäre es am besten, wenn neben jeder Straße ein Radweg verlaufen würde, aber das geht nicht auf einmal und deshalb müssen Prioritäten gesetzt werden“, sagte der Bürgermeister. Dabei wurde der Schwerpunkt auf Alltagsradwege und weniger auf Radtourismus gelegt.
Sehr hohe Priorität hat ein Radweg vom Gewerbegebiet Nord entlang der Bahnlinie mit Überquerung der Umgehungsstraße zum Bahnhof Schwabmünchen. Dieser würde den Weg für Berufspendler zur Zugverbindung deutlich verkürzen und im Hinblick auf das im Gewerbegebiet entstehende Indoor-Center mit Kino auch einen Freizeitwert für Schwabmünchner Jugendliche bieten. Ebenso vorrangig ist die Fortführung des Radweges entlang der Staatsstraße von Westerringen/Falkenberg nach Lamerdingen. Dahinter rangiert die Radverbindung von Langerringen nach Hiltenfingen, bei der nur ein schon asphaltierter Feldweg verlängert werden muss. Mittlere Dringlichkeit haben die Radwege zwischen Langerringen und Gennach, Gennach und Ettringen, sowie Langerringen und Schwabmühlhausen. Diese müssen nicht zwingend parallel zur Straße verlaufen, sondern können auch über befestigte Feldwege angelegt werden.
Beschwerden über zu schnell fahrende Lastwagen
Auch die hohe Verkehrsbelastung vor allem durch den Schwerlastverkehr besorgt die Menschen aller Ortsteile. „Es vergeht kein Tag ohne Beschwerden über zu schnell fahrende Kies- und Holztransporte in der Ortsdurchfahrt bis zur Schwabmühlhauser und Hurlacher Straße. Das war auch ein Grund für den Beitritt zur kommunalen Verkehrsüberwachung“, sagte Knoll. Derzeit wird eine Verkehrszählung mit dem Ziel durchgeführt, ob eine Beschränkung der Hurlacher Straße auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen gerechtfertigt ist. „Dann fahren ja noch mehr Lastwagen über die Schwabmühlhauser Straße“, befürchteten Anwohner und beantragten, dass der Verbindungsweg zwischen diesen beiden Straßen außerhalb der Ortschaft für Lastwagen gesperrt wird. „Dieser Antrag wird im Gemeinderat behandelt“, versprach der Bürgermeister und verwies darauf, dass die Schwabmühlhauser Straße als Kreisstraße auch zum Güterverkehr bestimmt sei.
Warum wird Graben nach Lamerdingen nicht ausgeräumt?
Auch in Schwabmühlhausen wurde beklagt, dass Lastwagen von der Futtertrocknung in Lamerdingen überladen und zu schnell in den Ort einfahren. Ein wiederkehrendes Thema war dort, dass die Bushaltestelle beim Schützenheim zu weit von der Siedlung entfernt sei. Hierzu wiederholte Knoll, dass eine zentralere Haltestelle zwar wünschenswert, aber aus Platzgründen nicht realisierbar sei. In Gennach standen die Folgemaßnahmen zum Hochwasserschutz im Vordergrund. Manfred Scherbaum fragte, warum der Graben nach Lamerdingen nicht ausgeräumt werde und forderte, dass die unterspülten Flussbausteine an der Hochwasserbrücke beim Birkensee wieder befestigt werden. Eugen Mayer ergänzte, dass Anlandungen im Kanal zur Wertach hochwassergefährdend seien. Der Bürgermeister sicherte zu, dass alle Maßnahmen naturschutzfachlich und wasserrechtlich im Sinne der Schwammregion abgesprochen werden. Weitere Wortmeldungen betrafen Ausbesserungen von Straßen und Wegen sowie den Austausch von Straßenlampen und Bauangelegenheiten.
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