Schwer, sperrig und gut versteckt: Dennoch ist der Buchloer Maibaum gestohlen worden. Verantwortlich dafür: die Kameraden der Feuerwehr Holzhausen. Sie dürfen sich jetzt über eine Auslöse freuen. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt auch an einem außerplanmäßigen Belastungstest. Die ganze Geschichte.
Buchloer Maibaum liegt provisorisch am Waldrand
Die Stadt Buchloe musste im Herbst den Ständer für den Maibaum am Rathausplatz prüfen. Damit wurde auch der Stamm vorzeitig abgebaut. „Wir haben ihn am Rand eines Waldstücks untergebracht“, sagt Michael Winkler von den Maibaumfreunden Gaisastall. Der Verein mit seinen 383 Mitgliedern stellt seit 2004 die Maibäume in Buchloe auf. Einem Mitglied gehört nahe der A96 ein Waldstück, dort deckten die Maibaumfreunde den Stamm mit Reisig und Ästen ab.
„Aus ökologischen Gründen wird er seit etlichen Jahren nicht mehr in Blau und Weiß gestrichen.“
Michael Winkler, Schriftführer, Maibaumfreunde Gaisastall
Es gibt Regeln beim Maibaumklauen. „Sollte der Stamm nicht als Maibaum erkennbar sein, darf er nicht gestohlen werden“, erklärt Winkler. Das sei bei einem frisch geschlagenen Baum der Fall. Da der Buchloer Maibaum allerdings schon mal stand, war er auch als solcher erkennbar. „Er hat Löcher für die Zunftschilder, eine Bohrung für die Befestigung am Ständer, und der Stamm ist geschliffen und gehobelt“, so Winkler.
Erst im Dezember 2023 war die Fichte für den Maibaum gefällt worden. Er sei vergangenes Jahr zum ersten Mal aufgestellt worden und sollte im April abgebaut werden, ergänzt Winkler. Dann wäre er wie viele andere Maibäume auch aufbereitet worden.

Wochenlange Bewachung des Buchloer Maibaums war unmöglich
Aus dem eigentlichen Plan, den Maibaum im April abzubauen und ihn an einem geheimen Ort zu verstecken, wurde wegen des Belastungstests nichts. In dem vorgesehenen Versteck hätten die Mitglieder von Gaisastall auch eine Bewachung ermöglichen können. Allerdings gab es im Herbst noch keinen geeigneten und geheimen Lagerplatz. „Wochenlang am Waldrand – das wäre personell nicht machbar gewesen“, erklärt Winkler die Unvorsichtigkeit, mit der die nächtliche Aktion der Feuerwehr erst möglich wurde. Erst zweimal wurde dem Verein Maibaum geklaut: 2007 und 2010. Beim letzten Mal waren die „Diebe“ von der Landjugend aus Honsolgen.
Auslöse für die „Diebe“ aus Holzhausen
Man hätte es ahnen können: Anfang April ging der Maibaumklau über die Bühne: Die Kameraden der Feuerwehr Holzhausen erspähten den Baum am Waldesrand. Mit rund zwei Dutzend Freiwilligen, einer Zugmaschine und Ladewagen wurde er im Schutz der Dunkelheit nach Holzhausen gebracht – und dort seitdem bewacht. Dabei hinterließen die Diebe - absichtlich oder versehentlich - Spuren im Feld, die Richtung Holzhausen führten.
Damit die Buchloer ihren Maibaum wiederbekamen, musste der Vorstand für die Auslöse sorgen. Die Holzhausener freuen sich: Die Maibaumfreunde Gaisastall stellen demnächst eine Brotzeit mit Bier. Danach wird auch in Buchloe der Maibaum wieder von den 40 Aktiven hergerichtet und am angestammten Platz feierlich am 1. Mai aufgestellt.
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