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Neue Regeln: Was die Fußballer wissen müssen

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Neue Regeln: Was die Fußballer wissen müssen

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    Feature Fußball
    Feature Fußball Foto: Julian Leitenstorfer

    Die Fußballer und Trainer im Landkreis müssen sich in der kommenden Saison auf einige neue Regeln einstellen. Die Verantwortlichen des Spielkreises Zugspitze stellten diese jetzt bei einer Versammlung in Raisting vor. Ziel der Neuregelungen sei es, das Spiel dynamischer und fairer zu gestalten, so Schiedsrichter-Obmann Michael Kögel.

    Für viele Diskussionen dürfte wohl die verschärfte Regelung beim Handspiel sorgen. Das befürchtet auch Kögel. „Die Regeländerung soll mehr Klarheit schaffen, trotzdem bleibt das Thema eine große Baustelle.“ Es gilt: Jedes Tor, das mit der Hand oder dem Arm erzielt wird, ist irregulär, egal ob eine Absicht vorliegt oder nicht. „Und wenn es zu einer Berührung über Schulterhöhe mit dem Ball kommt, ist es automatisch Handspiel“, ergänzte der Obmann.

    Um das Zeitspiel zu unterbinden, gilt eine neue Regel beim Verlassen des Rasens. Dies muss künftig immer an der nächstgelegenen Außenlinie des Feldes erfolgen.

    Die Gegner müssen jetzt einen Abstand von mindestens zwei Metern einhalten zur Stelle an der Seitenlinie, an der der Einwurf ausgeführt wird.

    Neu ist auch, dass der Schiedsrichter nicht mehr wie Luft behandelt wird. Wurde er bisher angeschossen, lief die Partie einfach weiter. Ab der neuen Saison wird die Partie unterbrochen, sollte der Gegner aufgrund dessen in Ballbesitz kommen.

    Laut Regelwerk muss ein Spieler auch nicht mehr zwingend vom Feld, wenn er wegen einer Verletzung behandelt werden muss, sagt Kögel. Dies ist der Fall, wenn der Verletzte zum fälligen Elfmeter selber antreten will. Beim Strafstoß müssen die Keeper zudem nicht mehr mit beiden Beinen auf der Torlinie stehen, sondern diese nur noch mit einem Fuß berühren. Dafür ist es künftig verboten, dass der Torwart noch einmal gegen die Pfosten tritt oder Latte schlägt, informierte Kögel.

    Ab der kommenden Saison können die Referees Spielszenen zunächst weiterlaufen lassen und Strafen wie eine Gelbe Karte oder einen Platzverweis erst bei der nächsten Unterbrechung aussprechen. Kögel kündigte zudem an, dass die Unparteiischen Themen wie Ball mitnehmen oder wegschlagen und Reklamieren „rigoros“ bestrafen werden. „Wir wollen dahin, wo Handball und Basketball schon sind. Wenn der Pfiff ertönt, bleibt der Ball ruhig liegen. Das muss auch im Fußball möglich sein“, sagt Kögel. Unter Kontrolle haben sollten sich auch die Trainer und Verantwortlichen an der Seitenlinie. Sie können für Vergehen künftig ebenso die Gelbe oder Rote Karte sehen wie ihre Spieler. Ist unklar, wer den Ärger verursacht hat, bekommt der Ranghöchste auf der Bank, also im Normalfall der Cheftrainer, die Verwarnung.

    Eine weitere Neuerung betrifft die Abläufe vor dem Anpfiff. Der Gewinner des Münzwurfs darf nur noch zwischen Seitenwahl und Anstoß wählen, bislang ging beides an den Gewinner des Münzwurfs.

    Verlangt wird ab der neuen Spielzeit zudem ein einheitliches Erscheinungsbild. Das Unterziehhemd muss die gleiche Farbe wie das Trikot haben.

    Eine schwer nachvollziehbare Regelung gilt für A-Jugendliche. Diese dürfen an einem Tag nur ein Verbandsspiel machen, aber keine zwei. In einem Freundschaftsspiel dürften sie an dem Tag aber auflaufen. „Das ist nicht nachvollziehbar“, sagt Franz Pölt vom Kreisschiedsgericht. „Konkret bedeutet das, dass der Verein den Jugendlichen nicht in zwei Pflichtspielen für wenige Minuten einwechseln darf, dieser aber 180 Minuten spielen kann, wenn eine Partie ein Freundschaftsspiel ist.“

    SpielerPölt mahnte die Vereine, sich bei den Spielerpässen und dem Spielbogen an die Regeln zu halten. „Wir hatten vergangene Saison den Fall im Kreis Zugspitze, dass eine Mannschaft einen gesperrten Spieler eingesetzt hat und ein anderer Name für ihn gemeldet worden war. Aufgeflogen ist die Mannschaft, weil sie hinterher Bilder bei Facebook postete und andere den Betrug erkannten. Wie sich herausstellte, betraf es sogar drei Partien.“ Die Mannschaft werde wohl mit Minuspunkten in die Saison starten, sagt Pölt. Es handelt sich dabei nicht um eine Mannschaft aus dem Landkreis Landsberg, erklärte er weiter.

    Vor Herausforderungen stellt den Kreisspielleiter Heinz Eckl die geringer werdende Zahl an Vereinen in der C-Klasse. Zumal einige Mannschaften mit wenigen Spielen zufrieden seien und andere möglichst oft spielen wollten, berichtet er. Einen besonders weiten Weg – 70 Kilometer – muss kommende Saison die Reserve des SV Igling auf sich nehmen, die in der B-Klasse 8 spielt. Um die Teams gleichmäßig auf die Ligen verteilen zu können, spielt nun auch ein Verein vom Staffelsee in der Liga: Uffing III. „Vielen Dank, dass ihr diese Lösung ermöglicht“, sagte Eckl zu einem Vertreter Uffings.

    Erfreut zeigte sich Eckl über das Interesse an der Pokalrunde. 93 Mannschaften haben gemeldet, deutlich mehr als in anderen Kreisen Oberbayerns. Das Finale findet am 1. Mai 2020 statt.

    Viel weniger Interesse besteht am Hallenfußball. In Oberbayern hätten bislang 49 Mannschaften gemeldet, davon 26 aus dem Bereich Zugspitze. „Wenn die Zahlen so bleiben, können wir die Turniere nicht befüllen“, warnte Eckl.

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