Papst Leo XIV. ist der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Die 133 wahlberechtigten Kardinäle brauchten nur vier Wahlgänge, um sich für den aus Chicago stammenden Robert Francis Prevost zu entscheiden. Was wünschen sich die Buchloer vom neuen katholischen Kirchenoberhaupt am Tag nach der Wahl?
Dass ein US-Amerikaner Papst wird, hat viele überrascht. So auch Brigitte, die ihren Nachnamen nicht verraten möchte. „Das war definitiv nicht zu erwarten, aber er macht zumindest einen sympathischen Eindruck“, sagt sie. Die 73-Jährige wünscht sich vor allem, dass Leo fortführt, was Papst Franziskus angefangen hat. „Er soll die katholische Kirche weltoffener gestalten. Vielleicht hilft es dabei, dass er jung für einen Papst ist.“
Der Wunsch nach Aufklärung
Die Papstwahl hatte Simpert Nieberle kaum verfolgt, dennoch hat er einen Wunsch an den neuen Papst: „Er soll etwas gegen die Missbrauchsvorfälle in der katholischen Kirche unternehmen.“ Der 71-Jährige hält es für gut, dass Papst Leo noch bei Amtsantritt jung ist. Papst Benedikt war bei Amtsantritt 78 Jahre alt und Franziskus 76 – sein Nachfolger ist erst 69.

Papst als politischer Diplomat
Elmar Nowinski sieht den neuen Papst in der Pflicht, die Kirche weltoffener zu gestalten. „Es ist zumindest meine Hoffnung, dass die Kirche unter ihm weiter diplomatisch unterwegs ist.“ Die Kirche sollte in beratender Funktion unterwegs sein. Dass Papst Leo wie seine Vorgänger auch politisch sei, erfreut den 37-Jährigen. „Er ist ein Gegenpol zu Trump.“ Papst Leos Herz schlägt, wie einst das seines Vorgängers, für Südamerika. In manchen Teilen sieht Nowinski hingegen Reformierungsbedarf. „Der Zölibat muss geändert werden.“ Und er hofft, dass Papst Leo die Zukunft in den jungen Menschen sieht. „Ich habe selbst Kinder, die die kirchlichen Angebote nehmen, seien es Kindergottesdienste oder Wertevermittlung.“ Dass ein US-Amerikaner Papst wird, hatte Nowinski nicht auf dem Schirm. „Im Gespräch waren primär andere Kardinäle.“
Weltoffenere Kirche und Würdigung von Frauen
Christine Trautwein ist auf dem Sprung zur Arbeit. Auf die Frage, was sie sich vom neuen Papst wünscht, sagt sie: „Frauen an die Macht – das Amt als Diakon sollte machbar sein.“
Ähnlich sieht es auch Elfriede Pistel: „Der Dienst der Frauen in der Kirche sollte mehr berücksichtigt werden.“ Die 81-Jährige erhofft sich, dass Papst Leo die Arbeit seines Vorgängers weiterführt, aber auch die aktuellen Probleme der katholischen Kirche im Blick behält. „Mit der Kirche sollte es wieder aufwärtsgehen. Ich hoffe, dass Papst Leo die Austritte im Blick hat.“ Für Pistel ist es ebenso eine Überraschung, dass ein US-Amerikaner Papst geworden ist. „Hätte gedacht, es wird einer der Favoriten aus Italien.“
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