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Seniorenheime in Waal und Buchloe wechseln in den Eigenbetrieb

Seniorenheime Waal und Buchloe

Seniorenheime in Waal und Buchloe wechseln in den Eigenbetrieb

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    Ein Ort der Begegnung zwischen Bewohnern und Bevölkerung: Das soll das Senioren- und Pflegeheim Waal nach der Erweiterung werden. Künftig soll – wie auch am Standort Buchloe – eine Werkleitung die Geschicke leiten.
    Ein Ort der Begegnung zwischen Bewohnern und Bevölkerung: Das soll das Senioren- und Pflegeheim Waal nach der Erweiterung werden. Künftig soll – wie auch am Standort Buchloe – eine Werkleitung die Geschicke leiten. Foto: Mathias Wild (Archivbild)

    Eine Neuausrichtung steht bevor: Die kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime in Buchloe und Waal sollen vom sogenannten Regiebetrieb in den Eigenbetrieb wechseln. Das hat der Kreisausschuss jüngst beschlossen. Das letzte Wort über die Satzung hat jedoch der Kreistag, der im Juli dieses Jahres darüber entscheidet.

    Auch wenn sich die Rechtsform der Einrichtungen vom Regie- zum Eigenbetrieb ändert, bleibt der Landkreis der Träger. Die Pflegeheime wären dann nicht mehr unmittelbar Teil der öffentlichen Verwaltung, sondern kommunale Unternehmen, die von einer Werkleitung beziehungsweise einem Werkausschuss geführt werden. Als Vorteil von Eigenbetrieben gelte laut Landratsamt, dass Entscheidungen schneller getroffen werden.

    Buchloes Bürgermeister Robert Pöschl befürwortet Neuausrichtung der Seniorenheime

    Buchloes Bürgermeister Robert Pöschl teilt mit, dass er als Mitglied des Kreisausschusses selbst für den Beschluss gestimmt hat. „Den steigenden personellen, finanziellen und organisatorischen Herausforderungen im Bereich der stationären Pflege kann der Landkreis mit einer Bündelung der Kompetenzen in einer Unternehmensform am besten begegnen“, sagt Pöschl unserer Redaktion.

    Ihm sei wichtig, dass die drei kreiseigenen Pflegeheime – das Ganze trifft auch auf den Standort Obergünzburg zu – weiterhin beim öffentlich-rechtlichen Träger bleiben. „Die Veränderungen für die drei kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime liegen hauptsächlich im Bereich des Managements. Eine künftige Werkleitung wird die neue Anlaufstelle der Einrichtungsleitungen in der Landkreisverwaltung sein und Abläufe zusammenführen“, erklärt Pöschl, warum er die Neuausrichtung begrüßt.

    Dem Waaler Bürgermeister sind Betreuungsqualität und Arbeitsbedingungen wichtig

    Der Waaler Bürgermeister Robert Protschka berichtet, dass er zu der verwaltungstechnischen Änderung noch keine Einschätzung abgeben könne. „Viele Landkreise machen das schon so“, berichtet Protschka. Ihm sei bezüglich des Seniorenheims in der Marktgemeinde wichtig, „dass die Betreuungsqualität erhalten bleibt“. Dasselbe gelte für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

    Jüngst hatte es rund um den Standort Waal gebrodelt. Nachdem das Gerücht kursiert war, die Einrichtung solle geschlossen und an anderer Stelle neu aufgebaut werden, folgte ein deutliches Signal für den Erhalt der 140-jährigen Tradition: Die Einrichtung soll kostspielig saniert und erweitert werden. Die Plätze sollen von 70 auf 84 aufgestockt werden. Zudem ist die Öffnung der Einrichtung für Dorfbewohner ein Ziel. Geplant seien ein Begegnungsraum, eine Kurzzeitpflege, Friseur und Fußpflege sowie eine Cafeteria. Der Landkreis erhofft sich für die 17,2 Millionen Euro teure Erweiterung Unterstützung aus dem Fördertopf „Pflege im Sozialen Nahraum“ des bayerischen Gesundheitsministeriums.

    Marktgemeinde Waal engagiert sich für Seniorinnen und Senioren

    Wie Protschka mitteilt, ist das zentrale Ziel, „dass die Leute so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.“ Dafür soll künftig ein Quartiersmanager zuständig sein. Wegen Corona sei bisher noch kein Arbeitskreis gebildet worden, doch das sei in Planung. Dieser solle mit Unterstützung der „Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung“ ein Konzept erarbeiten. „Wir hoffen, dass wir die Förderung bekommen“, sagt Protschka. Dann könnte die Gemeinde Waal einen Quartiersmanager einstellen, der sich um die Belange der Seniorinnen und Senioren kümmert. Auch der Helferkreis, der zur Unterstützung Geflüchteter gegründet worden war, möchte künftig auch Projekte für die ältere Bevölkerung in den Fokus nehmen.

    „Die Steuerungsaufgaben von Einrichtungen der Altenhilfe werden immer komplexer. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, welch großer Koordinationsaufwand nötig ist, um den Anforderungen ausreichend gerecht zu werden“, teilt Landrätin Maria Rita Zinnecker in einer Pressemeldung mit. Darum sei im Kreisausschuss entschieden worden, die Organisationsform anzupassen. „Für die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Veränderung keine Auswirkungen“, betont Zinnecker. Sie werden weiterhin tarifgerecht bezahlt.

    Die Organisation der kreiseigenen Seniorenheime:

    • Seit vier Jahrzehnten betreibt der Landkreis als einer der wenigen kommunalen Träger in der Region vollstationäre Einrichtungen. Die drei Senioren- und Pflegeheime in Buchloe, Waal und Obergünzburg bieten insgesamt 260 Pflegeplätze für die Bürger des Landkreises.
    • Als Regiebetriebe werden sie derzeit unter der Leitung der Kreiskämmerei geführt. Damit sind sie unmittelbarer Teil der öffentlichen Verwaltung.
    • Durch die Änderung der Rechtsform zum Eigenbetrieb werden sie von einer Werkleitung oder einem Werkausschuss geführt. Das bringt mehr Flexibilität und kürzere Entscheidungsprozesse. Der Landkreis Ostallgäu bleibt der Träger, Beschäftigte werden weiterhin tarifgerecht bezahlt.
    • In Waal ist im Zuge der Sanierung auch die Ausweitung der Pflegeplätze von 70 auf 84 geplant.

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