Tradition verpflichtet. Dieser Maxime stellt sich der Kunsthandwerkermarkt in Waal schon seit 40 Jahren und hält an dem Brauch
fest, bei der Händlerauswahl auf Originalität und hochwertige handwerkliche Verarbeitung zu achten. Helga Backus, die im Auftrag der Gemeinde seit vier Jahren die Verantwortung für die Marktgestaltung und Händlerauswahl hat, steht hinter diesem Konzept. „Die Marktbesucher erwarten, dass es in Waal immer wieder Neues und keine minderwertigen Sachen gibt. Das hat uns über all die
Jahre hohe Besucherzahlen gesichert. Auch die Händler wissen das, und wir bekommen viele Standbewerbungen. Bei der Vergabe der achtzig Plätze achten wir auf eine gute Mischung aus altbewährten Ständen und neuen Impulsen“, erklärt Backhus.
In Waal ist immer Zeit
Eine neue künstlerische Idee brachte Matthias Kalden aus dem fränkischen Petersaurach ein. Der gelernte Uhrmacher mit eigener Werkstatt hat sich seit zwei Jahren dem Thema Zeit, Lebenstaktung und Werterhaltung auf ganz neue Weise genähert. Aus gebrachten Uhrbauteilen fertigt er kleine Kunstwerke, er nennt sie Zeitobjekte, bei denen immer auch eine funktionstüchtige Uhr integriert ist. Ein zweites Standbein sind Fotokollagen zum gleichen Themenspektrum.

Kalden ist noch auf der Suche nach dem richtigen Markt für seine Kunst. Das Interesse in den ersten Stunden in Waal sei schon mal vielversprechend, resümiert der Händler.
Steinmetzarbeiten an der Singold
Einer, der zum festen Repertoire gehört, ist der aus Großaitingen stammende Bildhauer Maximilian Sailer. Er kommt mit seinen vielfältigen Steinmetzarbeiten - von Skulptur, Reliefs über Köpfe bis zum Brunnen - seit vielen Jahren zum Markt, den er vor allem wegen seiner guten Atmosphäre und dem interessierten Publikum schätzt. „Außerdem gefällt mir der Gedanke, dass die gleiche Singold, hier hinter meinem Stand und in Großaitingen an meiner Werkstatt vorbeifließt“, erzählt Sailer, der nach dem Abitur als Steinmetz, und als Architekt gearbeitet hat und schließlich wieder zur Bildhauerei zurückgekehrt ist. „Hier habe ich die größte Freiheit und bin glücklich.“

Insgesamt hält der Markt auch dieses Jahr sein Versprechen. Alle Stände laden zum Stehenbleiben ein und faszinieren mit
künstlerischen Ideen oder handwerklichem Können auf höchstem Niveau, wie etwa der Stand von Schreiner Klaus Kralovec, der sich sein über dreißig Jahren auf die Produktion hochwertiger Holzdesignobjekte für Haushalt und Schreibtisch spezialisiert hat. Mit seiner Frau Claudia Erb betreibt er den Stand. Er fahre nur auf ausgewählte Märkte, die das Niveau von Waal haben, sagt Kralovec.

Von Wassertreten bis Kinderschminken
Auch die Kinder, das leibliche Wohl und alle Sinne kommen in Waal auf ihre Kosten. Der Wasserspielplatz, Wassertreten, Kinderschminken, Eis- und Verpflegungsstände sowie kleine künstlerische und artistische Attraktionen tragen zu einer familienfreundlichen und kurzweiligen Marktstimmung bei.
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