Im Bereich der Polizeiinspektion Buchloe hat es im Jahr 2024 insgesamt 666 Unfälle gegeben. Das geht aus dem Bericht der Verkehrsunfallstatistik der Polizei hervor. Im Fokus: die Radfahrer. Dabei appellieren die Beamten auch an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer.
Auf den Straßen in und um Buchloe verletzten sich im Vorjahr 114 Personen (zum Vergleich: 2023 war es 115); leicht verletzt waren 100 (2023: 97), schwer verletzt wurden 14 Personen - 2023 waren es noch 18 Menschen.
2024 mehr Unfälle als 2023 in und um Buchloe
Deutlich erhöht hat sich allerdings die Zahl der Todesopfer. So kam 2023 ein Mensch ums Leben, 2024 waren es hingegen sechs Personen: ein Motorradfahrer, eine Reiterin und vier Radfahrer. Zwei der Radfahrer und die Reiterin trugen allerdings keinen Helm, so der Bericht. Sie zogen sich schwere Kopfverletzungen zu.
Unter Alkoholeinfluss ereigneten sich neun Unfälle im Straßenverkehr (2023: ebenfalls neun). Der gesamte Sachschaden belief sich dabei auf mehr als 100.000 Euro - sechs Personen wurden leicht verletzt.
Die Zahl der Wildunfälle stieg hingegen: 2023 waren es 158, im Jahr 2024 dann 179.
Es gibt auch gute Zahlen in der Buchloer Verkehrsstatistik
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten: Im Gebiet der Inspektion Buchloe hat sich die Zahl der Fahrradunfälle im Vergleich zu 2023 leicht verringert. Waren es in Buchloe 2023 noch 38 Unfälle, haben sich 2024 insgesamt 34 ereignet.
Auch die Legalisierung von Cannabis hatte laut Polizei keine Folgen in der Statistik. Wie 2023 blieb 2024 die Zahl der Unfälle unter Drogenkonsum bei null.
Bei allen 666 Unfällen im Gebiet der Buchloer Polizei (Vorjahr: 612) betrug der Sachschaden 1,71 Millionen Euro, 2023 waren es 1,5 Millionen Euro. Allgemein stieg die Zahl der Unfälle um 8,8 Prozent.
Die Gründe für Unfälle und wie die Polizei Buchloe die Zahlen für 2025 verringern will
Die Polizei Buchloe bemängelt bei den Fahrradunfällen vor allem die überhöhten Geschwindigkeiten und den unzureichenden Abstand beim Überholen, aber auch die fehlende Bereitschaft mancher, einen Helm zu tragen.
Deshalb appellieren die Beamten vor Ort an den Nutzen eines Fahrradhelms. Dabei sei es egal, ob es sich um die Fahrer eines Pedelecs, eines E-Bikes oder eines klassischen Fahrrads handelt.
„Wir wollen präsenter sein.“
Michael Laugwitz, Polizeihauptkommissar in Buchloe
Bei den Radfahrern will die Polizei weiter sensibilisieren – mehr Gespräche mit der vulnerablen Gruppe der Senioren führen. Denn gerade sie unterschätzten häufig das Fahrverhalten beispielsweise von Pedelecs. „Die Kurvenlage und die Geschwindigkeiten stehen nicht im Vergleich zu einem gewöhnlichen Fahrrad“, erklärt Dienststellenleiter Michael Laugwitz.
Mehr Informationsveranstaltungen, mehr Verkehrskontrollen
Aber auch die Autofahrer sind im Visier der Beamten: Zukünftig soll es mehr Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsmessungen geben. Für die Radfahrer hingegen mehr Informationsveranstaltungen - so wie den „1. Verkehrstag“ in Buchloe. „Derzeit wird ein 2. Verkehrstag geplant“, sagt Polizeihauptkommissar Laugwitz.
Außerdem soll die Präsenz ausgeweitet werden: „Auf den beiden Märkten im Frühjahr und Herbst werden wir mit Infoständen vor Ort sein“, erklärt er. Denn es mache einen Unterschied, ob jemand nur einen Flyer in die Hand bekommt oder ein Gespräch geführt wird. „Wir wollen präsenter sein“, erklärt Laugwitz.
In den Buchloer Schulen ist die Polizeiinspektion bereits seit vielen Jahren mit der Jugendverkehrsschule aktiv. Dennoch wissen viele Radfahrer nicht, dass das Mobiltelefon beim Radfahren nicht benutzt werden darf und Kopfhörer die Sinne einschränken.
Auch Alkohol trübt die Sinne. Die Beamten appellieren dabei ebenfalls an die Vernunft der Fahrer. Die Kosten einer Taxifahrt seien nicht mit den materiellen Folgen einer Alkoholfahrt zu vergleichen, ebenso wenig die Schuld, sollte ein Mensch verletzt oder getötet werden.
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