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Wenige Wochen vor der Premiere in Honsolgen: Initiatoren sprechen über die Arbeit mit jungen Darstellern

Zehn Jahre PicCHORo

„Wie eine große Familie“: Die Initiatoren über die Arbeit mit jungen Darstellern beim Musical „Emil und die Detektive“

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    Heidi Wörle (links) und Kerstin Klotz schauen hinter der Litfasssäule hervor. Die wurde extra für das Musical mithilfe des Buchloer Stadtarchivs angefertigt und zeigt alte Anschläge aus der Region.
    Heidi Wörle (links) und Kerstin Klotz schauen hinter der Litfasssäule hervor. Die wurde extra für das Musical mithilfe des Buchloer Stadtarchivs angefertigt und zeigt alte Anschläge aus der Region. Foto: Johannes Füssel

    Was war der Anlass, das geplante Musical ins Leben zu rufen?
    KERSTIN KLOTZ: Eigentlich ist das zehnjährige Bestehen unseres Kinderchors „PicCHORo“ der Grund. Wir hatten im Jahr 2019 schon mal ein kleineres Musical aufgeführt und wollten irgendwann mal wieder eins auf die Beine stellen. Dann kam Corona dazwischen, aber die Kinder haben immer wieder nachgehakt, also haben wir die „Jubiläums- Idee“ dem Vorstand der Musikkapelle vorgestellt.

    Und wie kam der Ball dann ins Rollen?
    HEIDE WÖRLE: Zum Beginn des Projekts gab es einen Filmabend, bei dem wir die neue Fassung von „Emil und die Detektive“ im Vereinsheim mit den jungen Musikern angeschaut haben. Hier begann die Gemeinschaftsbildung – zum ersten Mal begegneten sich alle Mitwirkenden. Ab dem Zeitpunkt begannen dann unsere Proben und das Orchester wurde zusammengestellt.

    Welche Herausforderungen stecken in diesem Projekt, besonders in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen?
    KLOTZ: „Emil und die Detektive“ ist nicht unbedingt ein Kindermusical. Unter anderem hat der Schauspieler Helmut Krauss aus „Löwenzahn“ bereits dafür auf der Bühne gestanden. Wir führen es hier mit sehr jungen Darstellerinnen und Darstellern auf. Hierbei haben wir die Unterstützung von Profis – mit Konni Burkhardt, eine tolle Tanzpädagogin und mit Jakob Seidl, einem erfahrenen Theaterregisseur.
    WÖRLE: Das Stück ist auch musikalisch eine Herausforderung, sowohl im Gesang als auch im Orchester. Die Musiker mussten sich an eine ganz neue Art der Musik gewöhnen. Es gibt ständige Rhythmuswechsel, man blättert eine Seite um und befindet sich plötzlich in einer völlig fremden Tonart (lacht).
    KLOTZ: Für Laien ist dieses Projekt echt eine Herausforderung. Als ich den Klavierauszug einspielen durfte, bin auch ich an meine Grenzen gestoßen und musste das wirklich üben.
    WÖRLE: Die nächste Herausforderung wird das Zusammenbauen von Darstellern und dem Orchester. Dazu benötigen wir natürlich Tontechnik, die auch aus eigenen Reihen kommt, und zum Schluss noch die passende Beleuchtung. Das wird dann erneut spannend bei den Proben.

    Wie gelingt es Ihnen, bei solch einem monatelangen Projekt die Motivation hochzuhalten? Bei Ihnen selbst und bei den jungen Darstellern?
    KLOTZ: Natürlich ist bei so einem Projekt die Motivation nicht immer gleich und es gibt natürlich auch Durchhänger und anstrengende Probenphasen. Man muss bedenken, dass sich die Altersspanne von 5 bis 22 Jahre erstreckt. Da bringt einfach jedes Alter ganz andere Bedürfnisse mit.

    Hatten sie auch mal Befürchtungen, dass die Motivation einbricht?
    KLOTZ: Ja, am Anfang des Jahres. Als die ersten acht Wochen Schule vorbei waren und wir Proben in den Faschingsferien angesetzt hatten, hatte ich die Befürchtung, dass die Begeisterung nicht sehr groß sein wird. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Alle waren mit vollem Eifer dabei.
    WÖRLE: Wir konnten am Ende dieser Woche sogar den ersten Akt komplett ohne Unterbrechung aneinander bauen, was für uns alle ein echt großes Erfolgserlebnis war.

    Wie entwickelte sich die Gruppendynamik bei einer so großen Altersspanne?
    WÖRLE: Die Kinder und Jugendlichen sind über die Zeit sehr zusammengewachsen. Das sieht man zum Beispiel, wenn die Kleinen auf die Großen beim Beginn der Proben zustürmen und diese herzlich begrüßt werden.
    KLOTZ: Man kann sagen, es nimmt Züge einer großen Familie an.

    Inwiefern?
    WÖRLE: Neben der Tatsache, dass jeder einzelne Mitwirkende über sich hinauswachsen darf, passiert sehr viel in der Gemeinschaft der Mitwirkenden und im ganzen Dorf. Der Chor „Klangfarben“ stärkt unseren Gesang im Hintergrund. Die Musikkapelle unterstützt uns neben der musikalischen Mitwirkung bei der Organisation des Projekts, Bühnenbau, Öffentlichkeitsarbeit und mehr. Auch die Eltern bringen sich ein – sowohl beim Zusammenstellen der vielen Buffets bei Probentagen, beim Sammeln von Kostümen und Requisiten, in der Maske und natürlich auch in der Unterstützung ihrer Kinder zu Hause.

    Und wie geht es jetzt für Euch weiter? Wie viele Proben stehen noch an?
    WÖRLE: Zu wenige. (lacht)
    KLOTZ: Fünf Proben stehen bis zu den Sommerferien noch an. Am Ende der Sommerferien haben wir noch einmal eine Probenwoche, und am 12. September soll dann die Generalprobe sein. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nicht in den Sommerferien zu üben, denn die Kinder sollen den August genießen.

    Zur Person

    Kerstin Klotz leitet den Kinderchor „PerCHORo“ der Musikkapelle Honsolgen. Die 48-jährige Honsolgnerin ist seit 10 Jahren Chorleiterin und zudem Musikpädagogin.

    Heidi Wörle ist seit einem Jahr die Dirigentin der Musikkapelle Honsolgen. Die 51-Jährige kommt ebenfalls aus Honsolgen und ist Musiklehrerin als auch Musikpädagogin.

    Karten für das Musical „Emil und die Detektive“

    • Weitere Auftritte: Freitag, 19.9.2025, 19 Uhr und Samstag, 20.9.2025, 15 Uhr.
    • Der Kartenvorverkauf läuft an jedem Freitag im Juli jeweils von 17 bis 19 Uhr telefonisch unter 08241/9604985. Oder: kartenvorverkauf@mk-honsolgen.de oder www.mk-honsolgen.de/emil
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