Startseite
Icon Pfeil nach unten
Buchloe
Icon Pfeil nach unten

Zu hohe Bordsteine, Lücken im Radwegenetz: Was in Buchloe über „RADar!“ gemeldet wurde

Radverkehr in Buchloe

Zu hohe Bordsteine, zu wenig Stellplätze: Was in Buchloe über „RADar!“ gemeldet wurde

    • |
    • |
    • |
    Für manche Radfahrer holpert es zu sehr, wenn sie auf den Radweg entlang der Amberger Straße in Buchloe fahren.
    Für manche Radfahrer holpert es zu sehr, wenn sie auf den Radweg entlang der Amberger Straße in Buchloe fahren. Foto: Alexandra Hartmann

    Als „Paradebeispiel für sehr holprige Übergänge“ bezeichnet ein Nutzer die Stadt Buchloe. Er bezieht sich auf Schwellen an Radwegen und fragt: „Soll es der Radfahrer am Gesäß spüren?“ Diese und weitere Beschwerden stammen aus „RADar!“, einer digitalen Meldeplattform, über die Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadtradeln-App während des Aktionszeitraums Verkehrshindernisse melden, aber auch gelungene Situationen loben konnten. Die Infos will die Stadt systematisch auswerten und Verbesserungsvorschläge prüfen.

    So geht die Stadt Buchloe mit den Meldungen aus „RADar!“ um

    Wer „RADar!“ in der App öffnet, findet in Buchloe zahlreiche Markierungen – die meisten in Rot (unbearbeitet), wenige in Gelb (in Bearbeitung) oder als Daumen hoch für lobende Worte. Davon sind jedoch nicht alle im diesjährigen Aktionszeitraum von 29. Juni bis 19. Juli gesetzt worden. Manche der Hinweise sind noch aus den Vorjahren und teilweise bereits veraltet, wie Herbert Spengler, Radverkehrsbeauftragter der Stadt, informiert.

    Insgesamt werden die Meldungen aus der App wie andere Mitteilungen an die Stadt behandelt. Einfache Sachverhalte – etwa ein fehlendes Schild oder eine verblasste Straßenmarkierung – „werden direkt mit der Straßenverkehrsbehörde besprochen und umgehend vom Bauhof bereinigt“, teilt Spengler mit. Über weitergehende berät der Arbeitskreis (AK) Radverkehrskonzept oder der Verkehrsausschuss, der letztendlich entscheidet. Der AK wurde im September 2024 gegründet. Unter der Leitung von Bürgermeister Robert Pöschl beraten die Mitglieder – Stadträte, Fahrradbeauftragter Spengler, Seniorenbeauftragte Christine Hantschel und ein Vertreter des Verkehrsclubs – darüber, wie der Radverkehr in Buchloe besser fließen kann, damit mehr Bürgerinnen und Bürger umsatteln.

    Radler melden hohe Schwellen und schlechte Stellplätze

    Wer die „RADar!“-Meldungen in der Stadtradeln-App unter die Lupe nimmt, bekommt einen Eindruck davon, woran sich die Nutzer stören. Einige beschweren sich über Unebenheiten oder zu hohe Bordsteine, die das Sturzrisiko erhöhen – etwa in der Böhmerwaldstraße, beim Radweg entlang der Amberger Straße oder in der Wiesenstraße.

    Auch in der Augsburger Straße weist eine Markierung in der App auf eine zu hohe Schwelle zwischen Straße und Radweg hin. Dort werden derzeit Fahrbahn und Bordstein erneuert, was die Situation entschärfen dürfte.

    In der Augsburger Straße wurde ein zu hoher Bordstein am Radweg gemeldet. Dort wird die Straße jedoch aktuell ausgebaut.
    In der Augsburger Straße wurde ein zu hoher Bordstein am Radweg gemeldet. Dort wird die Straße jedoch aktuell ausgebaut. Foto: Alexandra Hartmann

    Ein weiteres Reizthema sind offenbar Fahrradabstellanlagen. In einer Beschwerde von 2023 steht, dass die Anlage am Freibad erneuert werden müsste. Das ist im Zuge der Badsanierung geschehen. Ein aktueller Eintrag lobt die Neuerung, merkt aber an, dass – gerade an Tagen mit großem Besucherandrang – Parkchaos ausbreche. Auch an der Neuen Mitte äußern sich Radfahrer unzufrieden über die Situation. Am Bahnhof, wo für insgesamt 2,7 Millionen Euro über 700 überdachte Stellplätze geschaffen wurden, gibt es eine positive Meldung. Zuvor kritisierten Pendler jahrelang die raren und mit Pflanzen überwucherten Parkmöglichkeiten.

    Zwei Hotspots sind dem Radverkehrsbeauftragten Spengler bereits bekannt: „Die Bahnhofstraße und die Angerstraße sind immer wieder Thema“, sagt er. Beide kamen auch bei der Leseraktion zur Fahrradmobilität zur Sprache, zu der unsere Redaktion im Juli eingeladen hatte. Dort beschwerte sich eine Anwohnerin, dass Autos in der Angerstraße zu schnell fahren würden, obwohl im Kurvenbereich Richtung Münchener Straße bereits Tempo 30 gilt.

    Buchloer Bahnhofstraße immer wieder Thema bei Radfahrern

    Auch in der vielbefahrenen Bahnhofstraße klagen Radler immer wieder über Autofahrer, die sie rasant und mit geringem Sicherheitsabstand überholen. Dort ist eine Verkehrsberuhigung oder Ähnliches laut Bürgermeister Robert Pöschl derzeit ausgeschlossen, da es sich um eine Staatsstraße handelt.

    Bei der Leseraktion erklärte er jedoch: Wenn die B12 eines Tages vierspurig ausgebaut sei, bestehe die Möglichkeit, den überörtlichen Verkehr auf die Bundesstraße zu leiten, während der übrige im Westen über die Tangenten die Stadt und auch Lindenberg umfahren könnte. Der Verkehr von Osten könnte weiter über die Landsberger und Augsburger Straße ins Gewerbegebiet gelangen. Pöschl sagte damals: „Damit wäre auch denkbar, dass wir Buchloe eines Tages von der Staatsstraße im Bereich der Bahnhofstraße frei kriegen.“

    Das ist jedoch noch Zukunftsmusik. Zunächst wolle Spengler die „RADar!“-Meldungen geordnet abarbeiten und gegebenenfalls Themen in den AK Radverkehrskonzept oder den Verkehrsausschuss mitnehmen. Er weist darauf hin, dass auch außerhalb des Stadtradelns Probleme bei ihm als Radverkehrsbeauftragten gemeldet werden können. Es müsse nur ein konkretes Anliegen formuliert, mit Namen versehen und per Mail an herbert.spengler@buchloe.de geschickt werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden