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Barocke Jubelgesänge in der Füssener Pfarrkirche St. Mang mit Helene von Rechenberg, dem Kammerorchester Füssen, dem Kirchenchor von St. Mang und einemj auserlesenen Programm.

Furioses Finale

Barocke Jubelgesänge: In der Füssener Pfarrkirche findet die Weihnachtszeit einen glänzenden Abschluss

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    Das Solistenensemble des festlichen Barockkonzertes in Füssen (von links): Helene von Rechenberg (Leitung), Christopher König (Violine), Heike de Young (Sopran), Christoph Treutwein (Oboe) und Georg Albeck (Violoncello).
    Das Solistenensemble des festlichen Barockkonzertes in Füssen (von links): Helene von Rechenberg (Leitung), Christopher König (Violine), Heike de Young (Sopran), Christoph Treutwein (Oboe) und Georg Albeck (Violoncello). Foto: Klaus Wankmiller

    Das Kammerorchester Füssen und der Kirchenchor von St. Mang haben unter der Leitung von Helene von Rechenberg zu einem festlichen Konzert zum Ende der Weihnachtszeit in die Pfarrkirche St. Mang in Füssen eingeladen. Stadtpfarrer Frank Deuring freute sich über das riesige Interesse an den barocken Jubelgesängen, die an die Zeit erinnern, als vor 300 Jahren solche Werke in der damaligen Klosterkirche aufgeführt wurden. So standen am Anfang und Ende des Programms zwei Mönche, die barocke Kirchenmusik vertont haben.

    Ein Stück vom „Vivaldi des Allgäus“ aus Füssen

    Den Auftakt machte das für das Füssener Benediktinerkloster entstandene Magnificat op. 5. Nr. 8 von Gallus Zeiller, der von 1732 bis 1739 als Musik- und Lateinlehrer hier wirkte. Nach einem Aufenthalt in Lana in Südtirol, wo das Füssener Kloster Weingüter hatte, war Zeiller von 1750 bis 1755 sogar Abt in St. Mang. Das Magnificat ist sehr abwechslungsreich und verdeutlicht, warum Zeiller „Vivaldi des Allgäus“ genannt wird. Als Solisten traten Heike de Young (Sopran), Christoph Treutwein (Oboe) und Christopher König (Violine) auf. Diese drei präsentierten anschließend zusammen mit Georg Albeck (Continuocello) den ersten Satz aus der Kantate „Göttlichs Kind, lass mit Entzücken“ von Georg Philipp Telemann. Mit diesem Stück wurde noch einmal die jubelnde Freude über das neugeborene Jesuskind verdeutlicht.

    Virtuoses Presto beim Oboenkonzert von Alessandro Marcello

    Sehr überzeugend präsentierte das Kammerorchester mit dem Solooboisten Christoph Treutwein das Oboenkonzert d-Moll von Alessandro Marcello. Wie aus einem Guss erklang der erste Satz „Andante e spiccato“. Der langsame zweite Satz mit seiner arienhaften Oboenmelodie ist eines der bekanntesten Stücke der Barockliteratur. Virtuos brachte das Ensemble das abschließende Presto.

    Überragende Sopranistin

    Die im Allgäu wohnhafte Heike de Young ist eine herausragende Sopranistin. Davon konnte man sich bei der Arie „Christe Redemptor omnium“ von Baldassare Galuppi überzeugen. Der venezianische Komponist hatte Erfolge mit seinen Opern. Die Dramatik dieser Musik zeigt sich auch in seinen Kirchenkompositionen. De Young glänzte auch im Antiphon „Alma Redemptoris Mater“ von Gallus Zeiller, die 1732 in Füssen erstmals erklang. Die beiden stimmungsvollen Arien werden mit einem kurzen Accompagnato verbunden und zeigen besondere barocke Strahlkraft. Das Werk klingt mit einem geheimnisvollen Rezitativ aus.

    „Concerto grosso zur Heiligen Nacht“ endet tänzerisch

    Noch einmal an die Weihnachtszeit erinnerte das „Concerto grosso zur Heiligen Nacht“ von Giuseppe Torelli. Ein pastorales Vivace führt zunächst zu den Hirten auf dem Feld. Im anschließenden Largo hatten Christopher König und Nicolae Ötztürk (Violinen) und Georg Albeck (Violoncello) reichlich Gelegenheit, sich mit virtuosen Solopassagen auszuzeichnen. Tänzerisch endet das Werk im flotten 6/8-Takt.

    „Freu dich, Tochter Sion“ klingt im Jubel von Solisten, Chor und Orchester aus

    Schlusspunkt des Konzertes war die dreisätzige Kantate „Freue dich, Tochter Sion“ von Valentin Rathgeber. Ähnlich wie Zeiller war Rathgeber ein komponierender Mönch. Neun Jahre machte er eine Reise zu Benediktinerklöstern in Bayern und Böhmen, um sich von der dort aufgeführten Musik inspirieren zu lassen. Ob er auch nach Füssen gekommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls klang seine Kantate im Jubel von Solisten, Chor und Orchester aus.

    Lang anhaltender Applaus

    Zum Dank für diese festlich barocken Klänge spendete das Publikum lang andauernden Applaus. Als Zugabe gab es passend zum Vorabend des Festes Heilig-Drei-König das Lied „Drei Könige“ für Sopran von Peter Cornelius, in das Helene von Rechenberg den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ für Chor und Orchester integriert hatte.

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