Manche sprechen schon von einer Biber-Plage. Offensichtlich ist jedenfalls, dass sich die Nager in Eisenberg sehr wohlfühlen. Diese Erfahrung machte nun ein Eisenberger bei einem Spaziergang.
Am Ölmühlebächle in Eisenberg unterwegs
Wer sich von Eisenberg aus vom Hof der Familie Nigg, früherer Hausname beim „Ölschlager“ oder „Ölmüller“, auf den Fußweg in Richtung Dolder Wald auf den Weg macht, läuft über einige hundert Meter an dem von Zell kommen-den Ölmühlebächle entlang. Mit der Kraft dieses beschaulichen Bächleins, das auch in unmittelbarer Nähe einen Fischweiher speist, wurde einst hier in der Nähe eine Ölmühle betrieben, deshalb auch sein Name, der allerdings bei vielen in Vergessenheit geraten ist. Letzte Reste einer Gieße, mit deren Technik das Wasser zur Mühle geleitet werden konnte, wurden in den 1950er Jahren beseitigt.
Wiese nur mit Gummistiefeln betreten
Vor wenigen Tagen ist ein Eisenberger nach längerer Pause wieder dort vorbei gelaufen. Er wunderte er sich, warum ein großer Teil der Grünfläche überflutet war. Schließlich entdeckte er einen aus Ästen, Laub und Erdreich errichteten Damm im Bächle, durch den das Wassers auf die Wiese geleitet wurde. Die Bauart des Dammes zeigt, dass hier nicht Menschenhand, sondern ein Biber ganze Arbeit geleistet hat. Nach etwa 25 bis 30 Metern sammelt sich das Wasser wieder und läuft zurück ins Flussbett. Diese Wiese ist jedoch so vom Wasser getränkt, dass das Betreten nur mit Gummistiefeln möglich ist.
Eisenberger Bürgermeister ist nicht überrascht
Für den Eisenberger war es neu, dass Biber dort „ihr Unwesen treiben“. Bürgermeister Manfred Kössel zeigte sich jedoch nicht überrascht. Biberfamilien schaden auch dem nahen Staudamm des Fischweihers und untergraben ihn, sagte Kössel. Auch am nahen Schlossweiher seien Biber aktiv, wo sie unter anderem an einer etwa 50 Zentimeter dicken Weißtanne ihre Nagerqualitäten gut sichtbar unter Beweis stellten. Bis vor wenigen Jahren, so Kössel, habe es in der Gemeinde keine Biber-Plage gegeben. Dass sie hier inzwischen heimisch werden und Schäden anrichten, sei wohl auf den besonderen Schutz der Tierart zurückzuführen, die nicht gejagt werden darf, gab der Bürgermeister zu bedenken.
Biber marschiert mitten durch Kaufbeuren
Doch nicht auf dem Land, sondern auch in Städten kommt es zu Biber-Sichtungen. So mitten in Kaufbeuren, auf der Spittelmühlkreuzung: Dort sah Dominik Schneider, Technischer Leiter der DLRG Füssen, einen Biber.