Die US-Präsidentschaftswahl erhitzt nicht nur in Übersee die Gemüter: Auch hierzulande im Allgäu wird der Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris mit Spannung verfolgt. Mancher fürchtet sich dabei vor einem Sieg des polarisierenden Republikaners und stört sich an dessen Auftreten - und dem seiner Unterstützer. Der wohl prominenteste und einflussreichste Befürworter Trumps ist sicherlich der Milliardär Elon Musk. Ein Ostallgäuer Hotelier reagiert nun mit einer drastischen Maßnahme auf Musks Gebaren.
Vor dem Biohotel Eggensberger in Hopfen am See hatten bis vor Kurzem noch drei Tesla-Ladesäulen für E-Autos gestanden. "Um ein Zeichen zu setzen", baute Hotelier Andreas Eggensberger die drei Säulen ab. Elon Musk ist CEO der Marke "Tesla". "Im US-Wahlkampf verhält er sich äußerst befremdlich in der Weise wie er den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump unterstützt, in dem er sich peinlich anmutend anbiedert", schreibt Eggensberger auf seinem Linkedin-Profil.
Allgäuer Hotel baut Tesla-Ladesäulen ab - und steigt auf andere Marke um
Anfangs habe er und sein Hotel das Start-up "Tesla" bewundert, "da Elon Musk als Visionär die Elektromobilität mit einem Ladenetz aus Super- und Destinationchargern vorantrieb", schreibt der Hotelier. Bereits vor zehn Jahren habe das Hotel über einen Tesla Model S zum Probefahren und Ausleihen für die Hotelgäste verfügt. Und die drei Ladestellen des US-Unternehmens wurden vor dem Haus aufgestellt. Doch die sind inzwischen - ebenso wie das Auto - Geschichte.
"Stattdessen fahren wir und unsere Gäste E-Autos der Marke BMW", teilt Andreas Eggensberger mit. Außerdem stellte der Unternehmer einige Ladepunkte einer deutschen Firma vor seinem Hotel auf. "Elon Musk unterstützen wir in keiner Weise mehr", schreibt Eggensberger in dem Sozialen Netzwerk Linkedin.
So reagieren Nutzer im Internet auf den Abbau der Ladesäulen
Die Menge an Reaktionen im Internet auf diesen Schritt ist riesig: Über 25.000 Likes und mehr als 1500 Kommentare weist der Post auf Linkedin auf. "Das hätte ich überhaupt nicht gedacht, dass das so durch die Decke geht", sagt Eggensberger im Gespräch mit unserer Redaktion. Ihm gehe es dabei auch nicht darum, gegen Elon Musk zu schießen, sondern viel mehr, "um sich klar zu positionieren".
Die Rückmeldungen fallen dabei sehr unterschiedlich aus. Einerseits gibt es Zustimmung und Anerkennung, andererseits teils heftige Kritik. User Florian Dünser schreibt: "Sie bestrafen damit Ihre Gäste, die mit einem Tesla anreisen, nicht Elon Musk." Auch Georg Maier ist kein Freund der Maßnahme: "Sieht man, wie gut es Hotels wieder geht, wenn man aus Ideologie so mit Geld rumschmeißen kann."
"Es erfordert Mut, auch zu riskieren, einen Shitstorm auszulösen. Aber Sie zeigen, dass es wichtig ist, für das einzustehen, woran man glaubt. [...] Ich zolle Ihnen meinen Respekt für diesen Schritt und hoffe, dass Ihr Beispiel andere inspiriert, ebenfalls für ihre Werte einzutreten", schreibt hingegen User Christopher Merz. Roland Pufitsch schließt sich an und schreibt: "Haltung zeigt sich im Tun und nicht im Reden. Gratuliere zur Entscheidung."
Mit der Kritik könne er gut umgehen, sagt Eggensberger. "Die Kommentare fallen ja auch zum großen Teil auch sachlich aus." Das sei nicht wie auf Facebook, wo schnell unter der Gürtellinie ausgeteilt werde.
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