Etwa 600 Mädchen haben bislang vom Projekt „(K)eine Zukunft in Uganda?“ der katholischen Pfarrei Nesselwang profitiert, 150 000 Euro sind an Unterstützung geflossen. Heuer feiert die Aktion 25. Geburtstag, neue Ideen gehen aber nicht aus, betont der Projektbeauftragte Alfons Klotz.
Das Projekt ermöglicht bedürftigen Mädchen eine Ausbildung oder verhindert bei in Not geratenen jungen Frauen den Abbruch der Schullaufbahn. Es geht um „Bildungsförderung, schwerpunktmäßig für Frauen, vor allem junge Frauen, in den Städten Gulu und Arua in Uganda“. Das Projekt Uganda in Nesselwang übernimmt die Schulgebühren für Frauen, die sich diese wegen Unglück, Krankheit oder Todesfall nicht mehr leisten können. Die jungen Mädchen oder Frauen müssten ohne die Unterstützung die Schule verlassen und wären ohne Abschluss und Ausbildung oder Studium ohne Hoffnung.
Ein Mädchen in Uganda, erläutert Klotz, besitze ohne entsprechenden Schulabschluss „keine Chance, einen Beruf zu erlernen und aus den traditionellen Strukturen, die Frauen keine persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten geben, auszubrechen“. Im althergebrachten Frauenbild hätten sie nichts zu sagen und müssten die Familie ernähren. Seit vergangenem Jahr gibt es Veränderungen, zum einen in der Projektbetreuung hier und zum anderen in der Erweiterung der Zielgruppe in Uganda, erläutert der Projektbeauftragte. So ist jetzt ein Internetauftritt für das Anliegen installiert. In Uganda wurde die Zielgruppe um einzelne junge Männer erweitert. Der Schwerpunkt bleibt jedoch bei der Förderung von Frauen und Mädchen, versichert Klotz.
Zwei Beispiele zeigen, um was es praktisch geht: Ein vom Projekt seit 2014 gefördertes Mädchen konnte unlängst ihre Ausbildung zur Lehrerin abschließen. Ihr Großvater, der sie früher förderte, verunglückte 2014 tödlich. Die inzwischen junge Frau hilft nun drei Nachbarskindern, deren Eltern gewaltsam ums Leben kamen. Diese Kinder wurden mit ins Förderprogramm aufgenommen. Klotz und seine Frau Maria Klotz-Gängel konnten sich im vergangenen Jahr vor Ort selbst ein Bild machen. Es rührte sie zu Tränen, wie die drei Mädchen von der Ermordung ihrer Eltern erzählten.
Eine junge Frau, die sie 2006 in Uganda besuchten, schaffte es nach der geförderten Schulausbildung bis zum Lehrerberuf. Nun sorgt sie dafür, dass ihre sechs jüngeren Geschwister alle für ihren eigenen Unterhalt sorgen können. „Sie zog als Familienoberhaupt die anderen mit nach oben“, freut sich Klotz. Die Projektarbeit werde laufend im Pfarrgemeinderat besprochen und eventuelle Änderungen beraten, erläutert der Projektbeauftragte. Die Arbeit erfolge ehrenamtlich und der Geldtransfer laufe über die Comboni-Missionare. „Im Jubiläumsjahr 2019 gibt es zwar keine Feier, dafür aber den festen Willen, das Projekt Uganda so erfolgreich wie bisher fortzuführen“, versichert der Nesselwanger. Man hoffe auch ständig auf neue Spender. Um Geld zu bekommen, werden auch Sachspenden oder sogar Schrottmetall verkauft. Immer wieder kämen aus Uganda Anfragen auf ein Ausweiten der Unterstützung, zum Beispiel für das anschließende Studium, was der momentane Spendenfluss leider „noch“ nicht zulasse, so Alfons Klotz.