Viel tut sich aktuell bei der Lebenshilfe in Kaufbeuren und im Ostallgäu. Nicht nur, dass die Organisation, die sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung engagiert, jungen Menschen beim Start ins Berufsleben hilft. Die Lebenshilfe hat zudem in den Wertachtal-Werkstätten in Marktoberdorf ihr Herbstfest gefeiert und bereitet ihre Jahresversammlung mit Neuwahlen vor.
Ursprünglich wurde die Lebenshilfe Ostallgäu als reine Elterninitiative gegründet. Über die Jahre hinweg wurden Einrichtungen geschaffen, die sich an die Lebensphasen behinderter Menschen angepasst haben – von Tagesstätten über Schulen, Werkstätten, Wohnheime bis hin zu Außenwohngruppen und kulturellen Inklusionsprojekten. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen: Derzeit wandelt sich die Lebenshilfe hin zu mehr Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung.
Über 700 Mitarbeiter sind in 26 Einrichtungen im ganzen Ostallgäu für die Lebenshilfe Ostallgäu und die gemeinnützigen Wertachtal-Werkstätten, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft, tätig. Um den Nachwuchs an Fachkräften zu sichern, bietet die Einrichtung auch die Möglichkeit, bei ihr in den Beruf zu starten. Heuer nahmen insgesamt zwölf junge Menschen ihre Ausbildung auf oder begannen ein Langzeitpraktikum, ein freiwilliges soziales Jahr oder ihren Bundesfreiwilligendienst. Unlängst organisierte für sie die Jugendvertreterin Julia Bischlager gemeinsam mit Geschäftsführer Ralf Grath einen Willkommenstag. Im Alltag verteilen sich die Jugendlichen auf die Standorte Kaufbeuren, Neugablonz, Marktoberdorf und Füssen.
Grath hob in seiner Vorstellung der Wertachtal-Werkstätten die Vielfalt der Einrichtung hervor: Über 600 Menschen mit Behinderung sind in den Werkstätten, Förderstätten für Menschen mit Schwer- und Mehrfachbehinderungen und einer Gruppe in Kaufbeuren für Menschen mit erworbener Hirnschädigung beschäftigt. Zusätzlich sind über 200 Mitarbeiter bei der gemeinnützigen GmbH angestellt. Daneben gab Grath auch einen Einblick in das Dienstleistungsspektrum der Lebenshilfe.
Viele fleißige Hände trugen zudem dazu bei, das Herbstfest der Marktoberdorfer Wertachtal-Werkstätten zu organisieren. Zelt, Bühne, Marktbuden und Spielstationen wurden mit vereinten Kräften aufgebaut. Mit einem Spezi-Fass der Aktienbrauerei und einem „O’zapft is“ gab Einrichtungsleiter Robert Dörffel das Startsignal.
Musikalisch war viel geboten: Die Füssener Werkstattband „Werkton“ coverte Hits aus den Sechzigern bis Achtzigern und die Marktoberdorfer Band „work sound maschine“ rockte das Zelt. Ob in Dirndl und Lederhose oder in Jeans und Shirt – alle genossen den bunten Nachmittag und das vielfältige Angebot an Spielen wie Glücksrad, Armdrücken oder einer Memorywand.(az)