Dr. Robert Betz behandelt seit über 45 Jahren Patientinnen und Patienten in verschiedenen Fachbereichen. Bekannt ist er vor allem für die Behandlung von Nierenkrankheiten und die Dialyse, was die Blutreinigung bei Nierenversagen bedeutet – aber er ist auch in der Flugmedizin tätig. „Da bin ich so reingerutscht“, sagt er. Das war sein Weg in Füssen.
Die Anfänge der Praxis von Dr. Betz in Füssen
„Früher war das mal ein Labor des Krankenhauses“, sagt Betz über die Räumlichkeiten in der Füssener Klinik. Seit 13 Jahren behandelt er dort Personen mit Nierenproblemen. Eine eigene Praxis zur Versorgung von Nierenpatienten in Füssen entstand erstmals vor 30 Jahren. Davor habe es das nur in Augsburg und Ulm gegeben, sagt der Arzt. „Die Dialyse hatte ihre Anfänge in den 70er Jahren in Augsburg.“
Zu Beginn führte er gemeinsam mit anderen Ärzten einen Filialbetrieb des Dialyseinstituts Kempten im Hopfener Dreieck. Nach zwei Jahren wurde der Filialbetrieb durch eine eigenständige Niederlassung mit vollumfänglicher Versorgung in der Nephrologie – also die Nierenkrankheiten betrifft – ersetzt.
Dazu startete Betz in einer damals kurzfristig errichteten Containeranlage in der Weidachstraße. „Viele finden das vielleicht komisch, aber tatsächlich war es genau das Richtige“, beschreibt Betz die Container-Situation von damals. Die Räume waren offen, so konnte er alle Patienten sehen und jeden Ruf direkt hören.

Zusammenarbeit der Nephrologie und anderen Teilgebieten der Medizin
Nach der Nichtverlängerung des Pachtvertrags wechselte seine Praxis wieder zurück ins Hopfener Dreieck – aber nur vorübergehend. „Die Räume waren irgendwann nicht mehr geeignet. Die Fenster waren undicht, es hat sich Schimmel gebildet“, sagt Betz.
2012 zog die Einrichtung dann in die Füssener Klinik. Ihre Leistungen stehen seitdem auch dem Krankenhaus zur Verfügung. Stationäre Patienten mit Nierenversagen müssen laut Betz seitdem nicht mehr verlegt werden. „Eine Praxis im Krankenhaus zu haben, das wollte ich eigentlich schon immer“, sagt der 74-Jährige.
Die Zusammenarbeit mehrerer Teilgebiete der Medizin unter einem Dach, bei der der Patient „nur den Raum wechseln muss“, erleichtere einiges, wie Betz findet. Vor allem dem Bereich der Inneren Medizin, insbesondere der Kardiologie, komme das zugute. Denn viele Nierenpatienten weisen auch Probleme mit dem Herzen auf und umgekehrt, sagt der Arzt. Die Behandlungen seien dadurch schneller und „flüssiger“ vom Ablauf her.
Dr. Robert Betz behandelt auch Patientinnen und Patienten der Flugmedizin
In seiner Praxis führt er an drei Tagen „Vollbetrieb“, an denen er bis zu 18 Patienten versorgt. Und das möchte er so lange es geht weitermachen: „Solange ich fit bin, führe ich die Praxis weiter.“ Er schätzt sich glücklich, bisher nicht von den Personalproblemen in der Pflege und Medizin betroffen zu sein. Seine Mitarbeitenden unterstützen ihn teilweise seit mehr als 25 Jahren. Betz ist es wichtig, dass sowohl unter den Kollegen als auch mit den Patienten ein angenehmes und persönliches Miteinander herrscht.
Die Praxis ist jedoch nicht nur auf nephrologische Leistungen beschränkt: Betz verfasst auch ärztliche Gutachten für die Flugmedizin. „Ich untersuche die Patienten auf ihre Tauglichkeit, um Pilot zu werden“, erklärt er. Von Privat-, Berufs- bis hin zu Verkehrspiloten sind alle Klassen dabei abgedeckt.
In diesen Bereich sei der 74-Jährige früher so „reingerutscht“ – aber das ist nicht weit her gegriffen. Betz ist ein leidenschaftlicher Flugzeugfan und war teils selbst als Verkehrspilot tätig.
Nach jahrelanger Erfahrung – das wünscht sich Dr. Betz für die Zukunft
Für die Zukunft wünscht sich der gebürtige Biessenhofener einen digitalen Fortschritt von medizinischen Behandlungen. „Bei den Abrechnungsprozessen läuft das digital schon gut“, doch für Behandlungen und ihrer Dokumentation sowie Abläufe im Allgemeinen ist nach Ansicht des Arztes Luft nach oben.
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