Jetzt war es soweit: Auf dem Eis waren Klaus Hirche und Ernst Trautwein sportliche Gegner. „Wir haben gegeneinander gespielt, aber niemals miteinander gesprochen“, erzählte beim Frühstückstreffen Ernst Trautwein im Esszimmer seines Hauses an der Augsburger Straße in Füssen. Mit dabei war auch Ernst „Gori“ Köpf. Der heute 79-Jährige gehörte mit Trautwein und den anderen unvergessenen EVF-Cracks Paul Ambros, Georg Scholz, Siegfried Schubert, Peter Schwimmbeck, Kurt Sepp, Leonhard Waitl und Helmut Zanghellini zu den Stützen der westdeutschen Mannschaft. „Wir konnten gar nicht verstehen, dass die Spieler der DDR mit uns nicht sprechen durften“, erinnert Köpf an diese politisch brisante Zeit des „kalten Krieges“ zwischen Ost und West. Diese Spannung war bereits Monate zuvor bei der Weltmeisterschaft in Schweden zu spüren. Im deutsch-deutschen Duell in Stockholm gelang Ernst Trautwein 76 Sekunden vor Schluss der Treffer zum 4:3. Als dann zu Ehren des Siegers das Deutschlandlied ertönte, drehten die Spieler der DDR der schwarz-rot-goldenen Fahne den Rücken zu. „Das ging nicht von den Spielern aus, das war politisch gesteuert“, so Trautwein.
Füssen/Weißwasser