Wäre es nach Alberto Cirilo gegangen, hätte er das neueste Musical seiner „Cirilo School of Dance“ (CSOD) mit dem Titel „Eine Weihnachtsgeschichte“ natürlich schon lieber vor Weihnachten in Ludwigs Festspielhaus am Forggensee präsentiert und nicht erst jetzt. So kamen aber gestern neben Paul Deutsch auch mehrere hundert weitere Mädchen und Jungen verschiedener Schulen aus dem Ostallgäu und dem Außerfern sowie Mitarbeiter der Wertachtal-Werkstätten aus Marktoberdorf und Füssen in den Genuss des zweistündigen Musik- und Tanzspektakels, das die CSOD am Vormittag in einer Schulvorführung darbot. Am Abend folgte einen Vorstellung für alle Interessierten.
Der elfjährige Deutsch, der die Neue Mittelschule Königsweg in Reutte besucht, war voller Vorfreude, als er kurz vor Beginn von „Eine Weihnachtsgeschichte“ im großen Zuschauerraum des Festspielhauses gespannt darauf wartete, wie die mehr als 150 Darsteller unter Cirilos Regie die berühmte Weihnachtsgeschichte aus der Feder von Charles Dickens mimisch, gestisch und vor allem tänzerisch sowie gesanglich erzählen würden. Gab er doch außerdem zu, mehrere Mitwirkende zu kennen. So hatte Deutsch seinen großen Spaß an der mit vielen, schwungvollen Hip-Hop-Rhythmen, beeindruckenden Ballettszenen und bemerkenswerten Gesangsdarbietungen vorgetragenen Erzählung über den alten Geizhals Ebenezer Scrooge (Johannes Leismüller), für den Weihnachten nichts weiter als ein einziger Humbug ist.
Hartnäckig und ohne jedes Mitgefühl für seine Zeitgenossen hat er weder für seinen Neffen Fred (Sebastian Schweiger), noch für seinen Angestellten Bob Crachit (Armin Klümper) und dessen kranken Sohn Tiny Tim (Romy Amberg) ein Herz, bis ihn eines Nachts vier Geister aufsuchen und ihn davon überzeugen, sich von Grund auf zu ändern. Das tut dieser dann auch, und so nimmt dieses von Cirilo choreografierte Musical nicht nur dank der engagierten Leistungen aller Darsteller auf und abseits der Bühne, wozu auch die Mitglieder des Musicalchors unter der Leitung von Iris Schmid-Holaschke gehören, ein nachweihnachtlich gutes und stimmungsvolles Ende, das außer von Deutsch auch vom übrigen Publikum mit begeistertem Beifall bedacht wird.